Peter H. Eisenhuth | 24.07.2021

Vom Percussionisten in der Kirche, einem Witz mit Wehen und Fuchs und Hase

AUS DEM TRAININGSLAGER (8): Mehr Splitter und Splatter.
Es ist fünf vor zwölf. Gleich geht's wieder los.
Es ist fünf vor zwölf. Gleich geht's wieder los. | Peter H. Eisenhuth

Engel des Herrn: Gegenüber der Pension Schenkenfelder mit angeschlossener Bäckerei – die sich just vor unserer Ankunft zu Wochenbeginn kurzfristig in Betriebsferien verabschiedet hat –, in der sich „Kicker“-Kollege Michael Ebert und ich einquartiert haben, steht die katholische Kirche von Bad Häring. Nebenan das Pfarrhaus, und daran schließt sich der Pfarrsaal an. Sprich: Wir sehen uns einer breiten klerikalen Front gegenüber, die uns morgens um 6 Uhr schon klarmacht, wer hier das Sagen hat.

Dann nämlich ruft die Glocke nicht nur zum ersten von drei Angelus-Gebeten („Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft…“) auf. Nein, der Küster muss ein Percussionist sein – keine Glocke, die er nicht ertönen lässt. Wer jetzt noch schläft, der lebt nicht mehr. Und wer den verpassten Schlummer am Mittag nachholen will, muss wissen: Um 12 Uhr geht’s von vorne los.

 

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Samstagmorgen an der Supermarktkasse (1): „Geben’s mir noch mol die Babiertoschn, die muss i eaner beröchnen.“ – „Die habe ich mitgebracht.“ – Ein kritischer Blick auf die sauberen Knicke, dann: „Oh, die hoams oaber schee zsammengefoltet.“ – „Ja, die musste ja auch ins Auto passen.“ – „Foans etwa aan Smart?

 

Joking Jonny: Jonathan Burkardt galt bislang als eher zurückhaltender Zeitgenosse, Interviews mit ihm kämen ob dieser Introvertiertheit nur schwer in Gang, meinte ein Kollege. Im Pressegespräch am Donnerstag jedoch präsentiert sich der junge Stürmer des FSV Mainz 05 ganz anders. Eloquent, auskunftsfreudig und bei Bedarf schlagfertig.

Seinen Sinn für Wortwitz stellt er gleich zu Beginn unter Beweis. „In Japan steht’s schon 1:0“, berichtet Mediendirektor Tobias Sparwasser vom kurz zuvor angepfiffenen Fußballspiel der deutschen Olympiamannschaft gegen Brasilien. „Für wen?“, fragt der SPORTAUSMAINZ.de-Reporter. „Nee“, antwortet Burkardt, „Wehen spielt erst am Samstag.“ Chapeau!

 

Samstagmorgen an der Supermarktkasse (2): „Gibt‘s eigentlich in der Gegend einen Bäcker, der sonntags geöffnet hat?“ Kassiererin zieht die Maske unters Kinn und guckt, als stünde ein Alien vor ihr. „Do gibt’s koanen.“ – „Ich hab’s befürchtet.“ – „Bei uns soag’n sich doch Fuchs und Hase guede Nocht.“ → Kleintierbestattung Tirol, übernehmen Sie!

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