Peter H. Eisenhuth | 13.12.2019

Was OB Ebling schon lange ahnte...

...aber nicht verraten hatte: Der USC Mainz ehrt seine erfolgreichen Athleten der Saison 2019.
Jung und erfolgreich: Ausgezeichnete Athletinnen und Athleten des USC Mainz.
Jung und erfolgreich: Ausgezeichnete Athletinnen und Athleten des USC Mainz. | Holger Reinhart
Abteilungsleiterin Stefanie Kaul (l.) dankte einem Duo, ohne das bei den USC-Leichtathleten vieles nicht funktionierte: Susanne Berlinghoff (M.) und Cordula Jendras.
Abteilungsleiterin Stefanie Kaul (l.) dankte einem Duo, ohne das bei den USC-Leichtathleten vieles nicht funktionierte: Susanne Berlinghoff (M.) und Cordula Jendras. | Holger Reinhart

Mainz. Detlev Höhne gratuliert Michael Ebling nachträglich zur Wiederwahl als Oberbürgermeister. Michael Ebling gratuliert Detlev Höhne tagesaktuell zum Geburtstag. Und über weite Strecken geht es am Donnerstagabend im 11. Stock des Stadtwerke-Hochhauses so weiter. Schließlich hat der USC Mainz in die Räume seines neben Lotto Rheinland-Pfalz wichtigsten Sponsors eingeladen, um die im abgelaufenen Jahr erfolgreichen Athletinnen und Athleten aus Leichtathletik- und Schwimmabteilung zu ehren.

Allen voran jenen jungen Mann, der bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha sensationell den Titel im Zehnkampf gewonnen hatte. Und der in der Folgezeit ein noch immer nicht abgeschlossenes Talkshow- und Ehrungsprogramm absolviert hat, das seinen sportlichen Herausforderungen in nichts nachsteht, ihm aber unverändert Freude bereitet: Niklas Kaul (nächster Termin: Wahl zum Sportler des Jahres am Sonntag in Baden-Baden).

In diesem Zusammenhang zitierte Ebling sich selbst aus einer Rede anlässlich der Meisterfeier vor vier Jahren, als er Talenten wie Kaul und dem Speerwerfer Julian Weber bescheinigte, eine große Zukunft vor sich zu haben. „Dass Niklas Kaul jüngster Zehnkampf-Weltmeister aller Zeiten werden würde, habe ich nicht explizit gesagt, aber geahnt“, versicherte der OB („Ich stehe auch für Vorhersagen zum Wetter oder den Lottozahlen zur Verfügung“). Die Stadt sei sehr stolz auf die USC -Athleten, bei deren zahlreichen Erfolgen in Spitze und Breite immer auch die Mainzer Farben durchschimmerten.

Weber verletzt

Höhne betonte das Alleinstellungsmerkmal des Klubs, der es als einziger in Deutschland ohne hauptamtliche Strukturen geschafft habe, so viele junge Sportler aus dem eigenen Nachwuchs auf ein solches Niveau zu heben. Dazu zählt auch Speerwerfer Weber, der in Doha den sechsten Platz belegte (und mit Kaul dazu beitrug, dass der USC der erfolgreichste deutsche Verein dieser WM war).

Trotz starker Schmerzen im Fuß, die sich später als Sehnenabriss im Zeh herausstellten, wie Höhne berichtete – ein Punkt, an dem man sich die Frage stellen kann, warum dies am Bundesstützpunkt in Rostock, an dem der Deutsche Vizemeister seit knapp einem Jahr trainiert, nicht bemerkt wurde. Höhne kommentierte dies nicht, sagte nur: „Man wird nachdenklich, wenn man solche Geschichten hört.“

Drei EM-Teilnehmer und schnelle Staffeln

Weitere sportliche Glanzlichter setzten Hürdensprinterin Gesa Tiede, die als U-18-Athletin bei den U-20-Europameisterschaften Sechste und in ihrer angestammten Altersklasse Deutsche Meisterin wurde. Sven Wagner als Deutscher U-20-Meister und EM-Teilnehmer über 1500 Meter. Sowie Zehnkämpfer Paul Kallenberg mit Bronze bei den EYOF-Spielen gewann.

Erfolgreich wie nie zuvor präsentierten sich zudem die Staffeln über 4x100 und 4x400 Meter in den diversen Altersgruppen. Ein Highlight war der U-23-Titel des 400-Meter-Quartetts Johannes Nortmeyer / Marvin Bruchhausen / Fabian Bürckel / Tilman Jedlitschka, das sich um mehr als vier Sekunden auf 3:12,49 Minuten verbesserte.

Leichtathletik-Abteilungsleiterin Stefanie Kaul dankte all jenen Trainerinnen und Trainern, „die sich seit Jahren auf den Sportplatz stellen und den Weg unserer jungen Sportler von Kindesbeinen an begleiten“. Besonders hervor hob sie Cordula Jendras und Susanne Berlinghoff, die für den USC in vielerlei Funktionen tätig waren und sind: „Ohne die beiden würde in der Abteilung gar nichts laufen.“

 

 

 

Detlev Höhne im Interview: „Wir gehen unseren Weg konsequent weiter“.

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