Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 26.07.2019

Turnier als Gradmesser

05er treffen beim Opel-Cup am Samstag auf den FC Sevilla und den FC Everton.
Ob Jean-Philippe Mateta (l.) und Robin Quaison am Samstag ein Sturmduo bilden, ist offen. Der Franzose ist lädiert.
Ob Jean-Philippe Mateta (l.) und Robin Quaison am Samstag ein Sturmduo bilden, ist offen. Der Franzose ist lädiert. | Peter H. Eisenhuth

Mainz. Fast acht Jahre sind vergangen, seit der FSV Mainz 05 ein Pflichtspiel beim 1.FC Kaiserslautern ausgetragen hat. Es war eine Zeit, in der sich im Gästeblock große Lücken auftaten – auf den Betzenberg zu fahren, gehörte nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen der Mainzer Fans.

Das scheint sich geändert zu haben. Das Kontingent der 05er für das DFB-Pokalspiel beim Drittligisten am 10. August jedenfalls war in dieser Woche binnen weniger Stunden vergriffen. Sehr zur Freude von Sandro Schwarz, der selbst bereits ein „leichtes Kribbeln“ verspürt. „Ich werde auch oft auf dieses Spiel angesprochen“, sagt der Mainzer Trainer. „Das zeigt, welche Bedeutung es für die Fans, für die Region hat.“

In der Vorbereitung darauf, aber auch auf die eine Woche später beginnende Meisterschaftsrunde, absolviert er mit seiner Mannschaft noch zwei Härtetests. An diesem Samstag beim Opel-Cup in der Arena am Europakreisel, am folgenden Wochenende mit zwei Partien beim FC Metz. „Vier Spiele in so kurzer Zeit sind ein guter Gradmesser“, sagt er. Zumal die Belastung weiter erhöht wird. Beim Turnier mit dem FC Everton und dem FC Sevilla laufen alle Spiele über 2x30 Minuten, in Metz stehen insgesamt 2x90 Minuten an.

Anzeige

Auftakt um 13 Uhr

An diesem Samstag eröffnen die Gäste aus der Premier League und der Primera División um 13 Uhr das Kräftemessen. Ab 14.30 Uhr geht es für die Mainzer gegen die Spanier, um 16 Uhr treffen sie auf die Engländer. Steht es nach einer Stunde unentschieden, folgt ein Elfmeterschießen.

Bei der Erstauflage des Turniers vor einem Jahr mit dem AC Florenz und Athletic Bilbao ergab sich das Kuriosum, dass alle Spiele torlos endeten und auch die Schüsse vom Punkt keine Entscheidung brachten. Zum Sieger wurde jene Mannschaft erklärt, die am häufigsten aufs Tor geschossen hatte – erstaunlicherweise waren das die Italiener. Diesmal greift ein neuer Modus: „Bei völligem Gleichstand gewinnt die Mannschaft mit dem jüngsten Durchschnittsalter“, sagt Sandro Schwarz. In diesem Fall dürften die Chancen der Gastgeber größer sein.

Verzichten muss der Mainzer Trainer wahrscheinlich auf Torjäger Jean-Philippe Mateta, der an einem Schlag aufs Knie laboriert. Dafür ist der während des Trainingslagers verletzt ausgefallene Neuzugang Cyrill Akono wieder einsatzfähig. Schwarz plant nicht, mit einer A- und einer B-Mannschaft anzutreten, sondern will zwei in etwa gleichstarke Teams stellen und den Spielern in der Regel 60 Minuten Einsatzzeit geben. „Je nach Belastungssteuerung kann es aber auch sein, dass einer 75 und ein anderer dafür nur 45 Minute spielt.“

Lössls Rückkehr

Ein Wiedersehen wird es mit Jonas Lössl geben. Der dänische Torwart, der in Martin Schmidts letzter Mainzer Saison die Nummer eins war, seinen Platz in der Schlussphase aber an Jannik Huth verlor, geht in seine dritte Spielzeit in England. Nach zwei Jahren in Huddersfield hat er sich dem FC Everton angeschlossen.

Mit dem FC Sevilla hatten die Mainzer bereits dreimal zu tun. 2005 scheiterten sie an den Spaniern im Uefa-Cup; einem 0:0 in Spanien (dank eines überragenden Torwart Dimo Wache) folgte in der Ausweichspielstätte Frankfurter Waldstadion eine 0:2-Niederlage. Im August 2012 trennten sich die beiden Klubs in einem Vorbereitungsspiel am Bruchweg 3:3; bei allen drei Gegentreffern sah 05-Torwart Loris Karius nicht gut aus. Und 2016 verloren die Rheinhessen einen Test mit 0:1.

 

Mehr aktuellen Sport aus Mainz lesen Sie hier.

Alle Artikel von Fußball (Bundesliga)