Trotz Ausfällen den Gegner vom Tor fernhalten
Gonsenheim. Etwas kurios wirkt der Spielplan des SV Gonsenheim in der Meisterrunde der Fußball-Oberliga schon: Bevor sie zum ersten Mal auswärts ranmüssen, bestreiten die Mainzer drei Partien auf dem eigenen Platz. Kein Versehen des Verbands, sondern ein Entgegenkommen seines Vereins, wie Anouar Ddaou berichtet. Der FV Diefflen nämlich habe darum gebeten, das Heimrecht zu tauschen, „und dem haben wir zugestimmt“, sagt der SVG-Trainer. Deshalb kommen die Saarländer am Samstag an die Kapellenstraße, Anstoß ist um 16 Uhr.
Vor einer Woche habe seine Mannschaft gegen Arminia Ludwigshafen zwei Punkte verschenkt, „das kann man nicht anders sagen“, erinnert Ddaou an ein „deutliches Übergewicht an klarsten Torchancen“. Bis zehn, zwölf Meter vor dem gegnerischen Tor sei alles gut gewesen, genauso erhofft er es sich auch im zweiten Spiel der Aufstiegsrunde.
„Das aufs Parkett zu bringen, ist keine Selbstverständlichkeit“, sagt er. „Dafür müssen wir die Grundtugenden wie Teamspirit, Zweikampfhärte und mannschaftliche Geschlossenheit mit dem Willen paaren, uns offensiv durchzusetzen. Das ist die Basis, und wenn wir das schaffen, müssen wir die Chancen besser verwerten als zuletzt.“
Jindra fehlt wegen Muskelverletzung
Die Abschlüsse stellen kein elementares Problem der Gonsenheimer dar (sonst fänden sie sich jetzt womöglich in der Abstiegsrunde wieder), gleichwohl haben von den elf Konkurrenten in der zweiten Saisonhälfte lediglich der FV Engers (36) und die TuS Koblenz (34) weniger Tore erzielt. Das Torverhältnis von 42:28 zeigt denn auch auf, dass die Stärken der Mainzer im bisherigen Saisonverlauf vor allem in der Defensive liegen.
Die viertbeste Abwehr der Liga soll auch gegen den FV Diefflen stabil stehen, wenngleich in Christian Jindra eine Stütze ausfällt. Der Innenverteidiger hat sich am Donnerstag am hinteren Oberschenkel mindestens gezerrt, eventuell handele es sich sogar um einen Muskelfaserriss, berichtet Ddaou. Dennoch sei er guter Dinge, dass es gelinge, die Gäste vom Tor wegzuhalten – angesichts der Qualität des Dillinger Angriffs um Fabian Poß und Chris-Peter Haase kein schlechter Plan. „Das sind Hausnummern, die wir erst mal in den Griff bekommen müssen.“
Jindra ist nicht der einzige neue Ausfall, den die Mannschaft kompensieren muss. Auch Damir Bektasevic (krank) und Justin Haydn (Beruf) fehlen. Mittelfeldspieler Yoel Yilma droht gar das Saisonaus: Er leidet unter einem Impingement am Hüftbeuger und einer Schambeinentzündung. „Momentan“, sagt sein Trainer, „sieht es leider danach aus, dass er operiert werden muss.“