red | 21.07.15

Der neue Ablauf sorgt für Entspannung

Das erste der beiden Turnierwochenenden auf dem Reitplatz des RV Marienhof Selztal galt den Springwettbewerben. Die Entzerrung der Veranstaltung durch die Verlegung der Dressurkonkurrenz auf ein eigenes Wochenende kam gut an.
Franziska Gorenflo gewann mit ihrer Fuchsstute Valencia H das Stechen des L-Springens.
Franziska Gorenflo gewann mit ihrer Fuchsstute Valencia H das Stechen des L-Springens. | Eva Schaab

Stadecken-Elsheim. Vier Tage Turnier stehen in diesem Jahr erstmals beim RV Marienhof Selztal in Stadecken-Elsheim an. Nach der ersten Hälfte darf der Verein ein positives Resümee ziehen. Nicht nur, dass die Nennergebnisse deutlich höher lagen, auch der Ablauf an sich gestaltete sich deutlich entspannter, da Dressur und Springen nicht mehr parallel liefen und sich das ganze Geschehen mit Sport, Gastronomie, Verkaufsständen und Organisation rund um den großen Reitplatz konzentrierte. Für die Gastgeber gab es durch die Platzierungen von Bente Friederike Schäfer, Vanessa Dupont und Elisa Volz in den A-Prüfungen sowie von Janina Geschwindner und Björk-Jule Klein in den Einsteigerprüfungen einige Schleifen, ansonsten stand eher die Ausrichtung eines gelungenen Turnierwochenendes auf der Tagesordnung.

Ausgeschrieben waren gleich drei M-Springen, die im Vorfeld mit hohen Nennergebnissen aufgefallen waren. Aufgrund des unsteten Wetters zwischen Hitze und angekündigtem Gewitter blieb dann aber knapp die Hälfte der Starter zuhause – dabei beschränkte sich das „Unwetter“ auf einen etwa zehnminütigen Regenguss. Im Stilspringen gab es viele gute Runden, sodass die Reiter erst ab der doch recht hohen Wertnote von 7,4 zur Platzierung einreiten durften. Genau 7,4 hatte der Essenheimer Nils Niederhöfer (RSV Rheinhessen-Mitte), der mit Escalina H als Siebter eine weitere M-Platzierung sammelte und zuvor auch schon im L-Springen Dritter war.

7,6 lautete das Ergebnis für Aline Meineck aus Ober-Olm – für die Reiterin vom RC Katharinenhof hatte sich das Wochenende generell gelohnt, auch wenn die Anreise aufgrund der kurzfristigen Kreisel-Sperrung am Selztalcenter etwas länger ausfiel als gewohnt. Mit Chelcy, der Viertplatzierten im M-Stil-Springen, verpasste Meineck aufgrund eines Abwurfs den Einzug in die Siegerrunde des abschließenden M-Springens, dafür hatte sie zuvor im Sattel von Balou Chera Z schon ein L-Springen gewonnen.

Nur sechs Paare erreichen zweiten Umlauf

Während Familie Horn aus Stadecken-Elsheim ihre zwei diesjährigen Fohlen beim Deutschen Fohlenchampionat in Lienen vorstellten, machten die älteren Pferde erneut auf sich aufmerksam. Neben Nils Niederhöfers Escalina H war das vor allem die achtjährige Valencia H, die unter Franziska Gorenflo (RFV Mainz-Gonsenheim) das L-Springen mit Stechen gewann und sich damit in der Platzierung vor Angelina Kohl (RFV Mainz-Gonsenheim) und Linda Janka (Laubenheimer RV) auf den Plätzen vier und fünf setzte. Nur sechs der 31 Paare erreichten den verkürzten, entscheidenden Umlauf, davon blieben zwei fehlerfrei, Valencia H war mit fast sechs Sekunden Abstand die Schnellste. Auch im zweiten L-Springen konnte Franziska Gorenflo sowohl die schnelle Fuchsstute als auch ihr zweites Pferd Serafin platzieren.

Spannend für die Zuschauer war das Punktespringen der Klasse A**: Der Reiter sammelt pro fehlerfrei überwundenen Sprung Punkte. Der letzte Sprung kann entweder regulär für acht Punkte überwunden werden oder als besonders luftig und schwierig gebauter „Joker“. Der Joker gibt die doppelte Punktzahl, die allerdings bei einem Abwurf auch abgezogen werden. Das wurde einigen Reitern zum Verhängnis und machte die Prüfung bis zum Schluss spannend. Mit der vollen Punktzahl inklusive erfolgreichem Jokersprung und der schnellsten Zeit ging der Sieg schließlich an Christina Sieben (RSV Rheinhessen-Mitte). Im Einsteigerbereich glänzte einmal mehr Franka Dott (JFR Selztal), die sowohl den Springreiterwettbewerb als auch ein E-Springen gewann. Eva Schaab

 

Die Autorin ist Redakteurin des „Pferdesport Journal".

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