Plädoyer gegen Zeitverschwendung
Mainz. Im Allgemeinen hält Sandro Schwarz nichts davon, mehrere Meisterschaftsspiele zu einem Block zusammenzufassen und für diesen Block ein bestimmtes Ziel auszugeben. Nach dem 29. Spieltag der laufenden Bundesligasaison aber weicht der Trainer des FSV Mainz 05 von dieser Herangehensweise ab. „Es bringt nichts, im Juli darüber nachzudenken, was im Mai sein wird“, sagt er. Deshalb gehe es in all den Monaten immer nur darum, das nächste Spiel zu gewinnen.
An diesem erfolgsorientierten Ansatz hält Schwarz zwar fest, doch mit dem Klassenverbleib in der Tasche und angesichts der überschaubaren Zeitspanne bis Saisonende definiert er einen Fixpunkt, den auch sein Team anvisieren soll: „Glasklares Ziel für die letzten Wochen ist der zehnte Platz“ – nach menschlichem Ermessen das Maximum, das die 05er in dieser Runde noch erreichen können und angesichts des Restprogramm durchaus eine anspruchsvolle Vorgabe.
Es geht nicht um nichts
Am Samstag treten die 05er bei Hannover 96 an, dem Tabellenletzten, der in den vergangenen Wochen allerdings besser gespielt hat, als es Resultate und Platzierung darstellen. Danach kommt RB Leipzig in die Arena am Europakreisel, am vorletzten Spieltag geht es zur Frankfurter Eintracht, die den Leipzigern in die Champions League folgen möchte. Und zum Abschluss empfangen die Mainzer die TSG Hoffenheim, die wahrscheinlich noch um den Gang nach Europa kämpfen wird.
Dass es für seine Elf um nichts mehr geht, ist eine Aussage, der Schwarz energisch widerspricht. Es gehe nach wie vor darum, Spiele erfolgreich zu bestreiten. Es gehe darum, die Saison nicht dahinplätschern zu lassen. Und es gehe auch darum, dem Eindruck der Selbstzufriedenheit entgegenzutreten, den sein Kader nach erreichten 30 Punkten im Gefühl der Sicherheit mitunter erweckt hatte – mit der Folge von sieben Niederlagen aus acht Partien. Eine solche Phase wolle keiner seiner Akteure ein zweites Mal erleben. „Mit dem Potenzial, das unser Kader hat, nicht gewinnen zu wollen, dieses Potenzial nicht auszuschöpfen zu wollen, das wäre Zeitverschwendung.“
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