Ebersheim. Ohne ein Stechen endete das Hauptspringen beim Reitturnier des RFV Mainz-Ebersheim. Nur Anna-Lena Ross vom RFC Bad Kreuznach überwand mit dem zehnjährigen Rheinländer Flashlight alle Hindernisse fehlerfrei – das bedeutete den Sieg ohne Entscheidungsdurchgang. Ohnehin waren nur sieben Teilnehmer zum Turnierabschluss angetreten und die sammelten reichlich Abwürfe, so auch Angelina Kohl (RFV Mainz-Gonsenheim).

Einen Abwurf hatte die ehemalige Rheinhessenkader-Reiterin auch im M*-Springen am Samstag gehabt, doch dank der schnellsten Zeit reichte das hier noch für Platz vier mit Sandro. Außerdem verbuchte sie in Klasse L einen zweiten Platz mit ihrem zweiten Pferd Agentano. Gleich zwei Siege gingen auf das Konto von Katharina Wolf (JFR Selztal), die mit ihrem Schimmel Chim sowohl ein A*-Springen als auch das Stilspringen der Klasse L gewann.

Das Stilspringen war mit dem Zusatz „Weg und Zeit“ ausgeschrieben – eine Prüfungsform, die erst vor wenigen Jahren eingeführt wurde. Der Parcours soll hier in einem flüssigen Tempo und mit kurzen Wegen wie bei einem Zeitspringen geritten werden, bewertet wird aber der Stil. Bei Katharina Wolf und Chim sprang eine 8,1 für die sichere Runde heraus. Gleich mehrfach in den A-Prüfungen platzieren konnte sich Jennifer Doll (LRFV Bodenheim) mit Cooper und Enjoy, für die Gastgeber wurde Samira Ulrich im Sattel von Little Edition W zweimal Vierte.

Dressurhochburg macht ihrem Namen Ehre

Während Samira Ulrich eine der wenigen Springreiterinnen des RFV Mainz-Ebersheim beim Heimturnier war, sah die Lage in den Dressurprüfungen ganz anders aus. Gerade in den Nachwuchspferdeprüfungen machten die Reiter der „Dressurhochburg“ Ebersheim ihrem Namen alle Ehre: Die Dressurpferdeprüfung der Klasse A gewann Raphaela Schwieger mit der von Philipp Becker gezogenen vierjährigen Fuchsstute Amelie, dahinter ritt Tatjana Wentzlow-Brunn Limoncelli auf Rang drei.

Limoncelli ist im Besitz der Familie Lippert aus Pfungstadt, für die Tatjana Wentzlow-Brunn auch schon den Fuchs Dennis del Sol aus der Zucht des Ebersheimers Christian Reisert auf Turnieren vorgestellt hat. In dessen Sattel sitzt nun die Besitzerin Wiebke Lippert und kam auf Rang acht in der höchsten Dressurprüfung, einem Prix St. Georges auf S*-Niveau. Dort hatten nicht wenige auf einen Heimsieg durch Simone Becker und ihre Rappstute Hera gehofft, zumal die beiden in dieser Saison auch schon unter anderem in Erbes-Büdesheim Anfang Juli hoch erfolgreich waren.

Doch Wiebke Lippert machte diesen Hoffnungen einen Strich durch die Rechnung und sicherte sich im Sattel von Royal Flip souverän den Sieg vor Becker und der zehnjährigen Hera. Das hatte sich schon samstags in der Zwei-Sterne-Prüfung der Klasse M angedeutet, als Lippert und Royal Flip ebenfalls die Ehrenrunde anführten und Becker und Hera Vierte wurde.

Lenhartz gewinnt den Förder-Cup

Für die rheinland-pfälzischen Junioren war eine Qualifikation des Förder-Cups auf M**-Niveau ausgeschrieben. Gina-Patricia Lenhartz, im Juli Dritte bei den Landesmeisterschaften, sorgte dafür, dass diese Prüfung in der Landeshauptstadt blieb. Mit Premier Revanche sicherte die 16-Jährige vom RFV Laubenheimer Hof sich den Sieg mit fast zwei Prozentpunkten Vorsprung vor ihrer ehemaligen Ponykader-Kollegin Paula Braun (RC Hofgut Petersau).

Vierte wurden Anabell Gutjahr (RV Mainz-Süd) und der zehnjährige Dunkelfuchs Sinatra. Gleich einen Doppelsieg feierte Lena Nickolaus (RFV Mainz-Gonsenheim) in der A*-Dressur, in der sie ihre eigene Stute Donna Valentina zum Sieg und Immenmoor Noble-Star aus dem Besitz ihres Trainers Stefan Schuth zu Rang zwei ritt. Für die Reiterinnen des Laubenheimer RV gab es ebenfalls in den A- und L-Prüfungen einige Schleifen, beispielsweise zwei dritte Plätze durch Sabine Reichert und Funny Boy in der A*-Dressur sowie durch Caroline Grollmus und Samy Deluxe in der L-Dressur. Eva Schaab

Die Autorin ist Redakteurin des „Pferdesport Journal“.