red | 29.03.16

Am vorletzten Sprung fällt die Stange

Das Gonsenheimer Reitturnier wurde am Osterwochenende zum Zuschauermagneten. Aus rheinhessischer Sicht war das M*-Springen mit zwei Reiterinnen des RFV Gonsenheim im Stechen das sportliche Highlight.
Franziska Gorenflo hatte auf Valencia H Pech im Stecken des M*-Springens. Nach einer gerissenen Stange am vorletzten Hindernis blieb ihr Platz vier.
Franziska Gorenflo hatte auf Valencia H Pech im Stecken des M*-Springens. Nach einer gerissenen Stange am vorletzten Hindernis blieb ihr Platz vier. | Eva Schaab

Gonsenheim. Familientreffen im Lennebergwald – die Turnierreiter eröffneten am Osterwochenende ihre Saison beim RFV Mainz-Gonsenheim und zogen wie in jedem Jahr zahlreiche Zuschauer an. Gastronomisch war ein Mix aus Erdbeerkuchen und Glühwein gefragt, denn nach dem vorwiegend sonnigen Wochenende brachte der Montag zum abschließenden M*-Springen dann doch Regen und vertrieb die Zuschauer aus dem Lennebergwald.

Dabei hätte das M*-Springen mit Siegerrunde alle Zuschauer verdient gehabt, denn es wurde richtig spannend und vor allem: Es mischten zwei Gonsenheimerinnen bei der Entscheidung mit. Lena Horn und Franziska Gorenflo, beide im Sattel von Pferden aus der Zucht der Familie Horn, hatten sich wie Marcel Offermann und Kristin Jedermann (beide RSG Reckershausen) für die entscheidende Siegerrunde qualifiziert. Lena Horn war im Vorfeld nicht allzu optimistisch für ihren ersten Turnierstart in dieser Saison mit dem 13-jährigen Lordino H gewesen, musste aber nach dem vierten Platz im vorangegangenen Punktespringen der Klasse L schon feststellen: „Er ist gut drauf.“

Gut drauf war der braune Wallach auch im Höhepunkt des Osterturniers, doch leider etwas langsam. Den Viertel-Zeitstrafpunkt nahm Lena Horn mit in die Siegerrunde, ritt dort ebenfalls ruhig und auf Sicherheit und reihte sich mit weiteren 0,75 Punkten für Zeitüberschreitung zunächst hinter den beiden Reitern aus Reckershausen ein, die beide Doppel-Null ritten. Franziska Gorenflo hatte den Ausgang des Springens als letzte Starterin in der Hand und sie ließ es alles andere als ruhig angehen. Mit der achtjährigen Valencia H legte sie von Sprung eins an ein flottes Tempo hin, ritt kürzeste Wege und doch passte am vorletzten Sprung die Distanz nicht, die Stange fiel und es blieb Rang vier – auch wenn die Zeit gereicht hätte.

Amitié nach zwei Jahren Turnierpause im A**-Springen vorne

„Mein Pferd sprang vom Feinsten“, lobte Franziska Gorenflo ihre schnelle Fuchsstute nach der Siegerehrung. „Das war unser erstes gemeinsames Stechen auf dem Niveau und das erste Turnier dieses Jahr. So ein blöder Fehler wird uns mit mehr Routine und Abstimmung bestimmt nicht mehr passieren.“ Auch Lena Horn war mit ihrem Turnierauftakt zufrieden, zumal sie zudem mit der 14-jährigen Amitié nach zweijähriger Turnierpause der Stute einen zweiten Platz im A**-Springen belegte.

Auf das abschließende M*-Springen hatte Angelina Kohl (RFV Mainz-Gonsenheim) verzichtet, hatte ihren neunjährigen Agentano aber zuvor in beiden L-Springen platziert, im Punktespringen sogar auf Rang drei. Dieser dritte Rang wurde in der L-Prüfung am Samstag kurioserweise gleich zweimal vergeben – mit absolut identischer Zeit durchquerten Lisa Sieben (RFV Mainz-Gonsenheim) und Sonja Schauseil (LRFV Bodenheim) die Ziellinie. Im E-Springen hielt Anna-Marie Balz den Sieg in Gonsenheim – ihr Pony Bobbo war nicht wie die anderen Vierbeiner im Pferdeanhänger in den Lennebergwald gekommen, sondern vor der Kutsche seines Besitzers Theo Bopp.

Den Samstag hatten die Dressurreiter eingeläutet und auch hier präsentierten sich die Gastgeber erfolgreich. Lena Nickolaus gewann mit dem achtjährigen Reitpony-Wallach Immenmoor Noble-Star aus dem Besitz ihres Trainers Stefan Schuth die Dressurreiterprüfung der Klasse A und das deutlich. Mit ihrer Wertnote von 7,8 war sie eine halbe Wertnote besser beurteilt worden als die Zweitplatzierte. Dahinter wurde Nadine Senger mit Status Quo H Vierte – die beiden schienen auf 7,0 abonniert, denn auch in der zweiten A*-Prüfung kam das Paar auf diese Note und den dritten Rang. Eva Schaab

 

Die Autorin ist Redakteurin des „Pferdesport Journal“.

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