Mainz. Am Ende ging es ganz schnell: Der Rugby-Club Mainz (RCM) ist auf eigenen Wunsch vom Deutschen Rugbyverband (DRV) von der Ersten in die Zweite Bundesliga versetzt worden. Personelle Veränderungen im Kader hatten die Verantwortlichen des Vereins dazu bewogen, den entsprechenden Antrag zu stellen.

„Die Mannschaft befindet sich derzeit in einer Phase, in der einige Stammspieler den Club verlassen oder ihre Rugbykarriere beendet haben, sodass unser aktuelles Leistungsniveau eine Teilnahme in der Ersten Bundesliga nicht erstrebenswert gemacht hätte“, erklärte Nils Radtke, Zweiter Vorsitzender des RCM und Kapitän des Männerteams.

Der Verein reagierte damit auf die Ereignisse im Zuge des Lizenzierungsverfahrens des DRVs. Der Verband hatte nach strikter Anwendung seiner Lizenzstatuten unter anderem den Mainzer Ligakonkurrenten aus Köln, Aachen und Düsseldorf die Erstligalizenz verweigert, was für den RCM schon vor Saisonbeginn den Aufstieg in die Meisterrunde bedeutet hätte. „Die Meisterrunde wäre für uns in der derzeitigen Situation unmöglich gewesen. Unser Ziel war immer die Teilnahme am DRV-Pokal, weil wir uns mit den vielen Veränderungen in der Mannschaft in einer Übergangssaison befinden“, sagte Trainer Alexis Vitrey.

Nach etlichen Einsprüchen und Protesten mehrerer Vereine rückte der DRV doch noch mal von seiner Entscheidung ab und verlängerte die Ausnahmeregelung im Lizenzierungsverfahren, die seit der Einführung des neuen Ligasystems 2012 gilt, um ein weiteres Jahr. Obwohl damit die alte Ligastärke in der Ersten Bundesliga nahezu wiederhergestellt ist und dem RC Mainz nicht automatisch der Weg in die Meisterrunde bevorgestanden hätte, entschloss sich der Vorstand zu dem kurzfristigen Gang in die Zweite Liga. Man habe bei dieser Entscheidung die mittel- und langfristige Entwicklung des Vereins berücksichtigt und wolle der jungen Mannschaft nach dem personellen Umbruch in der Sommerpause einen guten Neuanfang ermöglichen.