RED | 07.04.15 Zwischen Jubel und enttäuschtem Raunen Das Osterturnier des RFV Mainz-Gonsenheim lockt auch in diesem Jahr viele begeisterungsfähige Zuschauer an. Die Bad Kreuznacherin Anna-Lena Ross gewinnt das M*-Springen. Überzeugten im Nachwuchsspringen: Franka Dott und ihr Scheckpony Joker, der kleinste Vierbeiner im Starterfeld | Eva Schaab Mit der Ehrennadel in Gold zeichnete Magnus Schneider (3.v.l.), der Präsident des Sportbunds Rheinhessen, den Vorsitzenden des RFV Mainz-Gonsenheim, Franz-Ferdinand Werum (4.v.l.), aus. Werum ist seit 44 Vorstandsmitglied und steht seit 25 Jahren an der Spitze des Vereins. | Eva Schaab Gonsenheim. Am Osterwochenende wurde wieder einmal deutlich, was das Dressur- und Springturnier des RFV Mainz-Gonsenheim von vielen anderen Reitturnieren unterscheidet. Die Traditionsveranstaltung im Lennebergwald lockte auch beim 60. Jubiläum wie kaum ein anderes Turnier Zuschauer an, die oftmals wenig bis gar nichts mit dem Pferdesport zu tun haben. Omas und Opas mit den Enkeln auf Feiertagsausflug, Familien mit Kinderwagen, alte Bekannte, die sich treffen – sie tummeln sich um den großen Prüfungsplatz im Wald und sie sind vor allem eins: begeisterungsfähig. Jede fallende Stange zieht ein enttäuschtes Raunen des Publikums nach sich, jeder Ritt – auch die nicht ganz fehlerfreien – wird beklatscht und bejubelt. Das findet man nicht mehr überall, und das braucht der Reitsport. Zum Glück für die Sportler spielte das Wetter zumindest an den beiden letzten Tagen wieder mit, sodass mehrere hundert Zuschauer den Platz säumten. Was dem Veranstalter auch zugutekam, war die Sperrung der Schiersteiner Brücke - unterhalb der A643 gelegen, war und wird es wohl nie so ruhig gewesen sein rund ums Osterturnier. Sandro bremst Angelina Kohl aus Mit dem Ablauf waren die Organisatoren rundum zufrieden, in Führzügelwettbewerb und M*-Springen, der niedrigsten und der höchsten Prüfung des dreitägigen Turniers, betrug die Starterquote sogar 100 Prozent der Nennungen. Vor allem im M-Springen wurde es noch einmal spannend, bevor Anna-Lena Ross den Sieg schließlich nach Bad Kreuznach entführte. Auf einem guten Weg in die entscheidende Siegerrunde schien auch Angelina Kohl vom gastgebenden Verein, die mit ihrem Sandro stark begann. Am fünften Sprung aber zog Sandro nach einer völlig unpassenden Distanz die Bremse, die Reiterin verließ unfreiwillig den Sattel und schied aus. Erfolgreicher lief es für die Gonsenheimer Reiter in den Einsteigerprüfungen: Im Dressurviereck sammelten beispielsweise Miriam Markowski, Lena Nickolaus und Anna-Marie Balz Schleifen – Letztere beeindruckte im Springen mit ihrer souveränen Vorstellung des doch etwas flotten Ponys Bobbo, das normalerweise bei Theo Bopp oder Christine Balz vor der Kutsche geht. Erfolgreicher Selztal-Nachwuchs Yvonne Hauser und Asaya gewannen die Kombinierte Prüfung Klasse A mit Dressuraufgabe und vier Sprüngen und machten mit dem dritten Platz auch in der Hunterprüfung über die naturnah gestalteten Hindernisse eine gute Figur. Franziska Gorenflo belegte mit der bereits unter Lena Horn erfolgreichen Valencia H den vierten Rang im A**-Springen. Der Sieg in dieser Prüfung ging an Bente-Frederike Schäfer (RV Marienhof Selztal), die sich mit ihrem 18-jährigen Schimmel Snoopy auch im folgenden L-Springen platzierte. Ganz erfolgreich im Nachwuchsspringen präsentierten sich die Reiterinnen des noch recht jungen Vereins für Jugend- und Freizeitreiter Selztal. Franka Dott und ihr Scheckpony Joker – der kleinste Vierbeiner im Starterfeld – wurden sowohl im Springreiterwettbewerb als auch im E-Springen Zweite, ihre Vereinskollegin Tabea Schlesag folgte mit Cappuccina jeweils knapp dahinter. Eva Schaab Die Autorin ist Redakteurin des „Pferdesport Journal". Mehr aktuellen Sport aus Mainz lesen Sie hier. Alle Artikel von Pferdesport