Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 04.12.14

Nächste Saison wacht das Falkenauge

Jetzt also doch: Erstligisten stimmen mit deutlicher Mehrheit für die Einführung der Torlinientechnik.
Der ist ja wohl drin, oder? Falls nicht: Das Hawk-eye soll künftig Aufschluss geben.
Der ist ja wohl drin, oder? Falls nicht: Das Hawk-eye soll künftig Aufschluss geben. | Eva Willwacher

Frankfurt. Das „Hawk-eye“ kommt. Und zwar schon zur nächsten Bundesligasaison. Mit 15:3 stimmten die Erstligisten am Donnerstag in Frankfurt für die Einführung der Torlinientechnologie – damit soll gewährleistet werden, dass künftig stets klar feststellbar ist, ob ein Ball die Linie in vollem Umfang überschritten hat oder nicht.

Noch im März hatte sich die Bundesliga diesem Ansinnen verweigert. Statt der erforderlichen Zweidrittelmehrheit war damals nur ein Unentschieden (9:9) zustande gekommen, und eine derart deutliche Verschiebung schien nicht in Sicht. Woher jetzt der  Umschwung rührt? „Wir haben das Ganze noch einmal anhand der Erfahrungen aus der englischen Premier League vorgeführt bekommen“, berichtet Christian Heidel, der Manager des FSV Mainz 05, der schon im Frühjahr mit Ja gestimmt hatte. „Ich kann mir vorstellen, dass dies den ein oder anderen Skeptiker überzeugt hat. Aber da es eine geheime Abstimmung war, kann ich nicht sagen, welche Vereine ihre Meinung geändert haben.“

Kosten bei unter 8000 Euro pro Spiel

Zwei Klubs, die im März dagegen und jetzt dafür votierten, sind offenbar der VfL Wolfsburg und der SC Freiburg. „Wir kennen jetzt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die wir für vernünftig halten“, erklärte VfL-Manager Klaus Allofs laut kicker.de. Zudem hätten auch die Schiedsrichter signalisiert, dass die Torlinientechnik für sie eine Hilfe sei.

Die mit dem britischen Anbieter vereinbarten Kosten liegen laut DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig bei unter 8000 Euro pro Spiel – macht für eine Bundesligasaison rund 135.000 Euro pro Klub. Eine Summe, die für viele Zweitligavereine durchaus eine Belastung darstellen kann, weshalb die Zweite Liga vorerst außen vor bleibt. „Die Zweitligisten mussten zwar der Satzungsänderung zustimmen, weil sie Gesellschafter der Deutschen Fußball-Liga sind“, erklärt Heidel. „Es war aber kein Thema, dass die Torlinientechnik auch bei ihnen kommen soll.“ Und die Klubs, die zur übernächsten Saison in die Erste Liga aufsteigen, sollen die Technik von jenen Vereinen übernehmen, die in die Zweite Liga absteigen.

 

Mehr aktuellen Sport aus Mainz lesen Sie hier. 

Alle Artikel von Fußball (Bundesliga)