Peter H. Eisenhuth | 11.05.14

Mit dem Startschuss kam der Regen

Rund 9000 Läufer werden beim 15. Gutenberg-Marathon auf die Strecke geschwemmt.
Ganz vorne starten in der Regel die schnellsten Läufer. Wie der ältere Herr mit leichtem Bauchansatz sich zwischen die Afrikaner gemogelt hat, bleibt vorerst sein Geheimnis.
Ganz vorne starten in der Regel die schnellsten Läufer. Wie der ältere Herr mit leichtem Bauchansatz sich zwischen die Afrikaner gemogelt hat, bleibt vorerst sein Geheimnis. | Eva Willwacher

Mainz. Ihn der Wahlkampflüge zu bezichtigen, wäre wohl übers Ziel hinausgeschossen. Tatsache ist allerdings, dass Günter Becks Versprechen vom Freitag – „Spätestens, wenn der Startschuss fällt, hört es auf zu regnen“ – am Sonntagmorgen keinen Bestand mehr hatte.

Das Gegenteil war der Fall: Kaum hatte der Bürgermeister das Läuferfeld des 15. Mainzer Gutenberg-Marathons auf die Strecke geschickt, begann es zu nieseln. Nicht lange – dann schüttete es. Und keine Minute später fegten die ersten heftigen Windstöße ums Rathaus herum, vor denen Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr sich im Vorfeld gefürchtet hatte, weil die den angestrebten neuen Streckenrekord verwehen könnten.

Die Stimmung vor dem Start war gut gewesen. Die Cheerleader schwangen ihre Pom-Poms, die Schwellköpp, ein Alleinstellungsmerkmal des Mainzer Marathons, bewegten sich gemessenen Schrittes, Klaus Hafner moderierte in gewohnte Manier. Andreas Drubba, der Referent des Bürgermeisters, hatte zwar keine Laufklamotten an, schien die Strecke aber im Stil eines Slalomfahrers im Geiste und mit Gestik durchzugehen.

„Noch 50 Sekunden“, verkündete Hafner, und wie aus der Pistole geschossen riss Günter Beck selbige in die Höhe. 50 Sekunden- würde er so lange durchhalten? Er hielt durch. Der Schuss fiel pünktlich, das Feld ging auf die Strecke. Und dann kam der Regen.

Babaryka gewinnt Halbmarathon

Als erster Sieger durfte sich übrigens Vico Merklein feiern lassen. Der Mann aus Babenhausen entschied die Handbiker-Konkurrenz in 36:03 Minuten für sich, eine Sekunde vor dem Luxemburger Joel Wagener, in dessen Windschatten er lange gefahren war. Dritter wurde Tobias Knecht (Reichartshausen, 36:55). Bei den Frauen gewann Andrea Eskau (Magdeburg).

Den Halbmarathon der Männer gewann erwartungsgemäß der Ukrainer Ivan Babaryka (1.07:46 Stunde) vor Fabian Fiedler (Bad Kreuznach, 1:09,50) und Dennis Pyka (Regensburg, 1.09:56). Vierter und bester Mainzer wurde Benjamin Wehbring (USC Mainz, 1:11,47).

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