red | 06.09.16

Milde Temperaturen und hochkarätige Teilnehmer

Gleich drei Siege von Uta Gräf prägten das Dressurwochenende beim Reitturnier des PSV Mainz-Bretzenheim. Kira Schlenger und Julia Runkel heimsten die beiden ausgelobten Nachwuchspreise ein.
Julia Runkel gewann auf Sonnenreiter OLD den Junioren-Förder-Cup des Landesverbandes. Turnierleiter Stefan Arnold (Mitte) und Richter Karl-John Ringelmann zeichneten die Reiterin des RZV Jugenheim aus
Julia Runkel gewann auf Sonnenreiter OLD den Junioren-Förder-Cup des Landesverbandes. Turnierleiter Stefan Arnold (Mitte) und Richter Karl-John Ringelmann zeichneten die Reiterin des RZV Jugenheim aus | Eva Schaab

Bretzenheim. Auf die laue Sommernacht folgte ein regenreicher Sonntag – das Dressurwochenende des PSV Mainz-Bretzenheim bot trotz des wechselhaften Wetters großen Sport. Ein Highlight war wie in jedem Jahr die Dressurkür. Drei Zutaten lockten etwa 200 Zuschauer auf den Stefanshof: milde Temperaturen um die 25 Grad, hochkarätige Teilnehmer wie Uta Gräf oder Arjan van Loon, kombiniert mit Nachwuchstalenten wie Marie-Louise Colling und schließlich die Aspekte Musik und Flutlicht, die auch für Nicht-Pferdekenner einer tolle Szenerie auf das Dressurviereck zauberten.

„Kürreiten macht einfach Spaß“, sagte die pfälzische Frohnatur Uta Gräf, die mit ihrer pferdefreundlichen und entspannten Reitweise zahlreiche Fans erworben hat. „Das Flutlicht macht eine besondere Stimmung und irgendwie ist das dann nicht so trocken wie normale Dressur.“ Und dann lachte sie ihr typisches Lachen – nicht zum letzten Mal an diesem Abend, denn gegen 23.30 Uhr konnte Turnierleiter Stefan Arnold seinem prominentesten Gast zum Sieg gratulieren.

Mit dem achtjährigen Feeling Good H hatte Gräf als zweite Starterin eine beschwingte Runde zu sommerlichen Rhythmen gezeigt, die mit der höchsten Punktzahl des Abends bewertet wurde. Fehler hatte das Paar lediglich in den Fliegenden Galoppwechseln. „Aber das darf er mit seinen acht Jahren auch noch“, war Uta Gräf mit ihrem Vierbeiner zufrieden.

Unterhaltsame Statements der Reiter

Als letzte Starterin stellte sie zudem den zehnjährigen Helios C vor und musste etwas auf ihren Start warten – die Technik spielte nicht mit. Dann erklang aber „Lemon Tree“ und Gräf sicherte sich mit Helios auch noch Rang drei. Dazwischen schob sich der saarländische Berufsreiter Arjan van Loon, der seinen Hannoveraner Homer zu Klängen von Madonna durchs Viereck pilotierte.

Moderiert wurde der Abend von Kai Motzkus, der es hervorragend verstand, den Reitern schöne Statements zu entlocken. Das brachte Unterhaltung für die Zuschauer und das braucht der Reitsport auch abseits von Lektionen und Prozentpunkten. Pia Wintzer aus Stierstadt etwa verriet etwas verschämt, dass ihre CD kurzfristig kaputt gegangen war: „Da hab ich noch was aus iTunes gezogen, da stand das Pferd schon auf dem Hänger.“

Das Kontrastprogramm zur lauen Sommernacht gab es am Sonntag: Regen. Doch Stefan Arnold war vorbereitet, die Dressuren wurden teilweise in die neu gebaute Reithalle verlegt. Die sportlich anspruchsvollste Prüfung war der Grand Prix auf Drei-Sterne-Niveau, den im Vorjahr Dorothee Schneider für sich entschieden hatte. Die erfolgreiche und frisch mit einer olympischen Goldmedaille dekorierte Framersheimerin fehlte in diesem Jahr, die Bahn war frei für Uta Gräf, die mit Lawrence ihren dritten Sieg an diesem Wochenende einfuhr.

Schlenger gewinnt den Nachwuchspreis

Der Grand Prix blieb nicht das einzige Highlight: Das Turnier war Finalort für zwei überregionale Nachwuchsserien, den Junioren-Förder-Cup des Landesverbands und den Nürnberger Burg-Pokal der Junioren. Im Burg-Pokal entschied einzig die Finalrangierung über den Ausgang des Cups und davon profitierte Kira Schlenger. Die 15-Jährige vom RFV Mainz-Gonsenheim hatte in ihrer letzten Saison im Ponysattel auf Rang fünf nach den Qualifikationen gelegen, belegte im Finale, einer Dressurreiterprüfung der Klasse L, mit ihrem American Dragon dann aber Rang drei. Helena Piechotka (RFV Laubenheimer Hof) und Christina Leber vom gastgebenden Verein wurden Siebte und Achte.

Im Förder-Cup flossen die Qualifikationsergebnisse dagegen mit in die Gesamtwertung ein. Julia Runkel (RZV Jugenheim) hatte alle Qualifikationen bestritten und war mit beiden Pferden für das Finale qualifiziert, Rhiana fiel dann aber krankheitsbedingt aus. „Das war ärgerlich, aber es hat mir die Entscheidung abgenommen, welches Pferd im Finale gehen soll“, sagte Julia Runkel, die jedoch keinen Nachteil mit ihrem Sonnenreiter OLD hatte. „,Harry‘ ist in einer top Form.“

Nach dem Sieg in der ersten Qualifikation hatte sie sich schon Chancen für die Gesamtwertung ausgerechnet, „aber man weiß ja nie, was dazwischen kommt.“ Es kam nichts dazwischen und ein knapper Rang zwei reichte für den deutlichen Gesamtsieg im diesjährigen Förder-Cup. Gina-Patricia Lenhartz (RFV Laubenheimer Hof) landete auf Rang drei in der Gesamtwertung, Anabell Gutjahr (RV Mainz-Süd), die im Finale einen tollen dritten Platz belegt hatte, wurde insgesamt Fünfte. Eva Schaab

 

 

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