Rainer Stauber | 04.09.15

Gold und Silber für Mainzer Ruderer

Zwei Rennen, zwei Medaillen: Die Mainzer Ruderer Claas Mertens und Philipp Grebner langen am ersten Finaltag der Weltmeisterschaften in Frankreich kräftig zu und gewinnen für Deutschland Gold und Silber.
Goldjunge: Claas Mertens (Dritter von links) wird mit dem leichten Achter Weltmeister auf dem Lac d'Aiguebelette.
Goldjunge: Claas Mertens (Dritter von links) wird mit dem leichten Achter Weltmeister auf dem Lac d'Aiguebelette. | MRV
31 Hundertstel fehlten im Ziel zur Goldmedaille: Der 20-jährige Philipp Grebner (Zweiter von links) holt im leichten Doppelvierer Silber und krönt damit seine überragende Rudersaison.
31 Hundertstel fehlten im Ziel zur Goldmedaille: Der 20-jährige Philipp Grebner (Zweiter von links) holt im leichten Doppelvierer Silber und krönt damit seine überragende Rudersaison. | MRV
Das hochdramatische Finale im leichten Doppelvierer wurde erst auf den letzten 100 Metern entschieden.
Das hochdramatische Finale im leichten Doppelvierer wurde erst auf den letzten 100 Metern entschieden. | red
Der leichte Achter zog in der Mitte des Rennens zu einem unwiderstehlichen Spurt an. Die Führung ließ sich das deutsche Boot dann nicht mehr nehmen.
Der leichte Achter zog in der Mitte des Rennens zu einem unwiderstehlichen Spurt an. Die Führung ließ sich das deutsche Boot dann nicht mehr nehmen. | red

Aiguebelette. Erster Medaillentag bei den Weltmeisterschaften der Ruderer auf dem Lac d’Aiguebelette, und gleich zweimal wandert Edelmetall an den Winterhafen: Claas Mertens, vor der Saison aus Hamburg zum Mainzer Ruder-Verein gewechselt, verteidigte mit dem deutschen Leichtgewichts-Achter den WM-Titel und durfte sich nach einem packenden Rennen über die Goldmedaille freuen. Philipp Grebner dekorierte sich gleich bei seiner ersten A-WM-Teilnahme mit der Silbermedaille im leichten Doppelvierer - ein Riesenerfolg für den erst 20-jährigen Mainzer. 

Der Doppelvierer machte bei nahezu idealen Bedingungen auf dem Lac d’Aiguebelette den Anfang. Gemeinsam mit Jonathan Rommelmann, Roman Acht und Daniel Lawitzke fuhr Grebner von Beginn an ein Rennen auf Augenhöhe mit den Großbooten aus Frankreich und Dänemark. Zweiter nach 500 Metern, in Führung bei der 1000- und 1500-Meter-Marke - das deutsche Boot kämpfte, was das Zeug hielt, während vor allem die Franzosen immer wieder neue Attacken fuhren und dafür am Ende belohnt wurden. Vor heimischer Kulisse sprinteten sowohl Frankreichs Vierer als auch Grebner und Co. ins Ziel. Die Schlagstärke betrug zu diesem Zeitpunkt stolze 42 Schläge pro Minute (lesen Sie auch: Die Stunde der Sprinter)

Franzosen spielen ihren Heimvorteil aus

Angepeitscht von den französischen Fans, schob sich das heimische Boot schließlich auf den letzten Metern noch hauchdünn am deutschen Doppelvierer vorbei, dem auf dem Zielstrich die Winzigkeit von 31 Hundertstelsekunden zum Titel fehlten. Doch das sollte die Freude des Quartetts um den jungen Philipp Grebner nicht trüben. Dass der U23-Weltmeister zum Abschluss einer grandiosen Saison WM-Silber gewinnt, hätte er sich zu Beginn des Ruderjahres nicht einmal träumen lassen. 

Große Freude beim Mainzer Ruder-Verein auch über Claas Mertens: Im leichten Achter gewann er mit seinem Bootspartner aus dem leichten Riemen-Zweier, dem Münchener Simon Barr, die zweite Goldmedaille der bisherigen WM für den Deutschen Ruderverband. Für das deutsche Boot war es damit die erfolgreiche Titelverteidigung nach dem Sieg von Amsterdam im Vorjahr. Lange Zeit sah es so aus, als sollten die Italiener im Ziel die Arme hochreißen, doch ihnen ging auf halber Strecke die Luft aus. Im Duell mit Frankreich und den USA behielt der deutsche Achter schließlich die Übersicht und gewann völlig verdient den WM-Titel.

Letzter WM-Akt aus Mainzer Sicht

Am Samstagmittag haben nun Moritz Moos und Jason Osborne im Doppelzweier die Chance, die überragende WM-Bilanz der Leichtgewichts-Ruderer vom Mainzer Winterhafen abzurunden. Um 13.45 Uhr fällt auf dem Lac d’Aiguebelette der Startschuss zum A-Finale.

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