Bundesliga | phe | 02.08.2019

Gbamin auf die Insel

Mittelfeldspieler des FSV Mainz 05 wechselt für vermutlich 30 Millionen Euro zum FC Everton.
Diesmal hielt niemand Jean-Philippe Gbamin auf.
Diesmal hielt niemand Jean-Philippe Gbamin auf. | Eva Willwacher

Mainz. Am Freitagmittag hatte Rouven Schröder, der Sportvorstand des FSV Mainz 05, noch erklärt, warum Jean-Philippe Gbamin vom Training freigestellt war: „Er kümmert sich um seine Zukunft.“ Am Abend hatte der Ivorer dies fürs Erste erledigt: Gbamin wechselt zum die Premier League zum FC Everton, wo er einen Vertrag bis 2024 erhält.

Die beiden Klubs einigten sich im Laufe des Tages über diesen Transfer, der dem Bundesligisten nach Angaben des „Kicker“ die Rekordeinnahme von 30 Millionen Euro einbringt. Noch zwei Millionen mehr als vor einem Jahr der Verkauf von Abdou Diallo an Borussia Dortmund.

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„Paradebeispiel für kontinuierliche Entwicklung“

Gbamin war im Sommer 2016 vom damaligen französischen Zweitligisten RC Lens an den Bruchweg gekommen, als einer der ersten Transfers von Manager Schröder. Seither absolvierte er 86 Bundesligaspiele für die 05er. „Jean-Philippe Gbamin ist ein Paradebeispiel für die kontinuierliche Entwicklung eines vielversprechenden Talents bei Mainz 05“, sagt Schröder. „Er ist in den vergangenen drei Jahren bei uns zu einem international vielbeachteten Spieler herangereift. Seine Professionalität und Geduld in dieser Entwicklung ermöglichen ihm nun den Wechsel in die Premier League, den er für sich persönlich als Traum und absolutes Ziel formuliert hat.“

Diesen Schritt wollte der defensive Mittelfeldspieler bereits im vorigen Sommer gehen, was während des Trainingslagers in Bad Häring vorübergehend für Wirbel sorgte. Gbamins Pech: Zu dem Zeitpunkt, als er den konkreten Wunsch äußerte, hatten die 05er unter anderem schon Diallo ziehen lassen – und einen weiteren Leistungsträger abzugeben, schien den Verantwortlichen zu riskant. Dass die Einnahme seinerzeit höher gewesen wäre als heute, mussten sie in Kauf nehmen.

Diesmal, nach drei gemeinsamen Jahren, war es logisch, dass die Mainzer den Spieler abgeben würden. Auch, weil sie in diesem Sommer noch keine nennenswerten Transfereinnahmen verbucht hatten, unterm Strich bislang 12,5 Millionen Euro im Minus waren, aber noch einen Innenverteidiger – und seit Jean-Philippe Matetas Knieverletzung auch noch einen Stürmer – benötigen.

 

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