JBBL | Katja Puscher | 17.03.14

Favoritensterben - Und nur die SG RheinHessen überlebt

Sieg bei BIS Baskets Speyer: Die U16-Spieler der SG RheinHessen machen den nächsten ganz großen Schritt für ein weiteres Jahr in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL).

Speyer. Wer sich in dieser Saison näher mit den Nachwuchsmannschaften in der Relegationsgruppe 3 der U16-Basketball-Bundesliga beschäftigt hat, dürfte am Wochenende gestaunt haben: Von drei Partien gingen zwei nicht unbedingt so aus, wie es die Tabellenkonstellation vorab hätte vermuten lassen. Die bisher ungeschlagenen Young Tigers Tübingen mussten sich den JBBL-Jungs der Baskets Akademie aus Würzburg 65:66 geschlagen geben, und die Junior Baskets Rhein Neckar unterlagen den Junior White Wings der TG Hanau 56:76. „Das war der Tag des Favoritensterbens“, meinte dazu Wolfgang Ortmann, Trainer der SG RheinHessen. „Wir haben als einzige überlebt.“

Deshalb war der Coach auch alles andere als unzufrieden mit dem 87:78 (66:60; 39:33; 18:25)-Erfolg der SG RheinHessen bei den noch sieglosen BIS Baskets Speyer. „In dieser Liga ist überhaupt nichts selbstverständlich“, betonte Ortmann. Auch nicht ein Sieg beim Tabellenschlusslicht. „Speyer ist vom Kopf her schon abgestiegen, denen war alles egal.“ Diese Unbefangenheit machte die Gastgeber zumindest ein Viertel lang richtig gefährlich. „Die haben jeden Ball draufgeworfen und getroffen. Das war ein Kampf mit offenem Visier.“

Riesenkompliment an Aufbau Hagen Schlüter

Die U16-Jungs der SG RheinHessen brauchten rund zehn Minuten, um diesen offenen Kampf auch anzunehmen. Die Gäste zogen brav zum Korb, die BIS-Spieler trafen (etwas besser) von außen. Bis zum 20:30 Anfang des zweiten Viertels schaute Ortmann ruhig zu, dann machte er seiner Mannschaft in einer Auszeit klar, an welcher Schraube sie drehen mussten: Verteidigung. „Die Defense hat uns die Kontrolle über dieses Spiel gebracht.“ Die 19:3 Punkte vor der Halbzeit, mit denen die SG RheinHessen die Partie drehte, waren ein klares Indiz. Und gleichzeitig die Vorgabe für den Rest des Spiels. Daher konnten die Gäste auch verschmerzen, dass BIS-Aufbau Tilo Krämer auftrumpfte und auf 29 Punkte kam. Ortmann: „Ihn haben wir nicht in den Griff bekommen, aber dank unserer Verteidigung hatten wir das Spiel unter Kontrolle.“

Und dank der Leistung von Hagen Schlüter. Der SG-Aufbau brachte offensiv die nötige Ruhe rein, organisierte vorbildlich das eigene Angriffsspiel und setzte die im Abschluss bestens aufgelegten Topscorer Till Göbel (28 Punkte) und Janik Sheriff (20 Punkte) perfekt in Szene. Darüber hinaus leistete Schlüter auch defensiv einen großen Beitrag zum Erfolg. „Riesenkompliment an Hagen. Er hat defensiv ganz, ganz wichtige Rebounds geholt“, lobte Ortmann. „Hagen hat ein Riesenspiel gemacht.“

Noch sind Rechenspiele möglich

Insgesamt aber freute sich der SG-Trainer über die Art und Weise wie die komplette Mannschaft diese alles andere als einfache Aufgabe in Speyer löste. „Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Jeder hat sich gegen die Niederlage gestemmt.“ Und damit wieder einen großen Schritt Richtung Klassenverbleib gemacht. Entschieden ist (immer) noch nichts. Weil der ein oder andere Konkurrent überraschte. Bei vier noch ausstehenden Partien können theoretisch noch mehr als zwei Teams bei einer ausgeglichenen Bilanz von 5:5 landen. Dann würde der direkte Vergleich entscheiden. Rechenspiele.

Für die SG RheinHessen bleibt die Ausgangslage komfortabel. Da die Partie gegen Tabellenführer Young Tigers Tübingen auf den 4. Mai verlegt wurde, müssen die SG-Basketballer erst wieder Anfang April in Würzburg ran.

SG RheinHessen: Darwin Wegener (3), Plümer (12), Negron (4), Bagheri (8), Till Göbel (28), Dötsch (1), Damian Wegener (1), Tom Göbel (8), Schlüter (2), Sheriff (20), Baier.

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