RED | 05.08.15 „Eine zweite Heimat schaffen für Menschen, die keine mehr haben“ „Willkommen im Fußball“ heißen Mainz 05, Ente Bagdad und die Stiftung Juvente junge Flüchtlinge. Mainz. Der FSV Mainz 05, der FC Ente Bagdad und die Stiftung Juvente Mainz haben das bundesweit erste Bündnis des Programms „Willkommen im Fußball“ gebildet. Das Programm ermöglicht jungen Flüchtlingen den Zugang zum Sport, erleichtert den Einstieg in den organisierten Vereinsfußball und unterstützt dadurch die Integration und das gesellschaftliche Miteinander. Die Freizeitkicker von Ente Bagdad werden neue Trainingsgruppen für Jugendliche und junge Erwachsene anbieten, in denen Flüchtlinge gemeinsam mit Einheimischen spielen; Interessenten können auch in den regulären Spielbetrieb B-Ligisten Vitesse Mayence einsteigen. Zudem bietet Ente Bagdad gemeinsame Stadtführungen mit Übersetzern, kulturellen Events und Ferienfahrten an. Mainz 05 stattet die gemischten Jugend- und Herrenmannschaften mit Trikots aus und lädt zu Stadionbesuchen ein. Die Angebote der „05er Youngsters“, dem Jugendclub des Bundesligisten, werden kostenfrei für junge Flüchtlinge geöffnet. Die Stiftung Juvente Mainz betreut die Jugendlichen und stellt die Verbindung zu den Vereinen her. Enorme Nachfrage „Mehr Menschen fliehen zu uns, weil Krieg, Gewalt und Verfolgung in der Welt nicht enden wollen“, sagt Aydan Özoguz, die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. „Diese Menschen haben unvorstellbares Leid erlebt und brauchen unseren Schutz. Und sie brauchen Unterstützung im Alltag und Kontakt zu den neuen Nachbarn.“ Zahlreiche ehrenamtliche Initiativen bemühten sich vor Ort, den Flüchtlingen das Ankommen in Deutschland zu erleichtern und einen ersten Kontakt zur Aufnahmegesellschaft herzustellen. „Auch der Fußball hilft: Viele Vereine organisieren Solidaritätsturniere, Kleiderbörsen und offene Fußballangebote und tragen so zur Integration der Flüchtlinge bei. Dafür bin ich dem Fußball sehr dankbar. Und deshalb fördere ich das Projekt ,Willkommen im Fußball‘.“ Die Profimannschaften der Bundesligavereine lebten vor, dass eine gelungene Integration der Schlüssel für ein erfolgreiches Miteinander sei, sagt 05-Präsident Harald Strutz. Und Ronald Uhlich von Ente Bagdad, dessen Verein sich seit mehr als 40 Jahren aktiv für die Integration von Ausländern einsetzt, spürt, „dass wir besonders in der aktuellen weltpolitischen Lage mit diesen Angeboten einen Nerv treffen“. Die Nachfrage sei enorm. „Wir möchten die anderen Amateurvereine in Mainz ermuntern: Öffnet euch für Flüchtlinge, heißt diese Menschen bei euch willkommen. Was ihr ihnen in materieller und sozialer Hinsicht gebt, bekommt ihr an Kameradschaft, Lebensfreude und Dankbarkeit vielfach zurück. Über Fußball kann man eine zweite Heimat schaffen für Menschen, die keine mehr haben.“ Mehr aktuellen Sport aus Mainz lesen Sie hier. Alle Artikel von Fußball (Amateure)