Ebersheim. Da hat es mit dem Heimsieg endlich wieder geklappt: Simone Becker und Hera waren beim Dressur- und Springturnier ihres RFV Mainz-Ebersheim die strahlenden Sieger in der höchsten Prüfung, dem Prix St. Georges auf S*-Niveau. Schon am Samstag hatte Becker in der zweithöchsten Prüfung, der M**-Dressur, lange wie die sichere Siegerin ausgesehen. Als 14. Starterin zeigte sie mit ihrer schicken Hera eine gelungene Runde, ließ lediglich Punkte bei einem der Fliegenden Galoppwechsel liegen und ging deutlich in Führung vor der Konkurrenz. Erst die letzte Reiterin, die erst 18-jährige Vanessa Schmitt (RSG Wiesbaden), verdrängte Becker noch vom Spitzenplatz.

Diese beiden Reiterinnen waren es auch, die beim Höhepunkt auf dem Dressurviereck den Sieg unter sich ausmachen sollten. Dieses Mal legte Schmitt vor, doch die erfolgreiche Ebersheimer Dressurreiterin parierte mit einer energischen und gelungenen Runde und holte sich damit den Sieg. Zweite wurde Schmitt – bei ihrem ersten Start in der schweren Klasse – vor Paul Schmid (RFV Langen). Für Simone Becker gab es als Ehrenpreis einen Grill. Ob es Kai Motzkus, der die Veranstaltung gewohnt souverän kommentierte, gelang, sich zum Grillabend einzuladen, ließ Simone Becker vorerst offen…

Kira Schlenger, die man bisher aus dem Ponydressurlager kennt, präsentierte in Ebersheim ihr neues Großpferd Sir Sensation. Sechs Jahre ist der Oldenburger alt und hat bisher wenig Turniererfahrung. Er kam gut an bei den Richtern: Rang zwei in der Dressurpferdeprüfung der Klasse A mit der Wertnote 7,7 – das sollte Dressurtalent bescheinigen! Mit dem ebenfalls erst sechsjährigen Ponywallach American Dragon ist Schlenger schon weiter in der Ausbildung und belegte einen sehr guten dritten Platz in der L-Dressur auf Kandare. Ob es mit beiden Vierbeinern für die bald 16-Jährige vom RFV Mainz-Gonsenheim weitergeht, ist noch offen. Mit dem reinen Ponysport ist nach dieser Saison altersbedingt jedenfalls Schluss.

Im L-Springen sahen viele Reiter das Ziel nicht

Während die Dressur überwiegend schöne Bilder und gute Ritte lieferte, sah es auf dem Springplatz teilweise etwas mau aus. Im Stilspringen der Klasse L sahen fast ein Drittel der gestarteten Reiter das Ziel nicht, die übrigen kamen auch kaum ohne Fehler aus dem Parcours. Auch im zweiten L-Springen am Sonntag, einem Punktespringen, erreichten nur drei Reiterinnen die volle Punktzahl – als letzte Starterin legte Angelina Kohl (RFV Mainz-Gonsenheim) mit Agentano eine souveräne Runde hin und erobert den Sieg samt der Bestzeit. Die 20-Jährige war an den Tagen zuvor in Worms-Pfeddersheim in der mittelschweren Klasse mehrfach gegen starke Konkurrenz platziert und bestritt dort auch ihr zweites S*-Springen. Den Schlusspunkt unter dieses hocherfolgreiche Wochenende setzte sie mit ihrem Sieg im Ebersheimer M*-Springen mit Siegerrunde – ihrem ersten in dieser Klasse.

Mit Sandro war sie als einzige Reiterin im nur achtköpfigen Umlauf fehlerfrei geblieben und hatte diesen Trumpf auch in der verkürzten Siegerrunde nicht mehr aus der Hand gegeben. Die Nervosität mit dem Sieg vor Augen war Angelina Kohl im Parcours zwar anzumerken, vor dem letzten Sprung half ein aufmunterndes „Pass auf“ für Sandro, die oberste Stange klapperte leicht, blieb aber liegen. Mit Agentano wurde es nach einem Abwurf im Umlauf und zwei Abwürfen in der Siegerrunde noch Rang vier.

Das M*-Springen am Samstag hatte ebenfalls nur acht Teilnehmer zu verzeichnen, von denen keiner ohne Fehler ins Ziel kam. Der schnellste Vier-Fehler-Ritt bedeutete für Mathias Böhm aus Bischofsheim den Sieg. Eva Schaab

Die Autorin ist Redakteurin des „Pferdesport Journal“.