Ebersheim. Auch, wenn das Dressur- und Springturnier des RFV Mainz-Ebersheim vom Regenwetter arg gebeutelt wurde, war es doch für die eigenen Aktiven eine äußerst erfolgreiche Veranstaltung. Bereits am Freitag, dem Jungpferdetag auf dem Dressurviereck, machte Carmen Pens den Auftakt und entschied mit dem dreijährigen Hengst Roseville die Reitpferdeprüfung für sich. Zum Abschluss sicherten sich Simone Becker und Heinz-Jürgen Singer die Siege in den höchsten Prüfungen in Viereck und Parcours und dazwischen beherrschte vor allem eins den Turnierplatz: das Wetter.

„Wir hatten so viele Jahre tolles Wetter, jetzt waren wir wohl einfach mal dran“, sagte Becker, die sich neben der Turnierorganisation gewohnt erfolgreich dem Reiten widmete. Beide Prüfungen der schweren Klasse gewann die 41-Jährige im Sattel von Hera. Dabei hatte die zwölfjährige Stute sich samstags mit den Pfützen auf dem Platz deutlich leichter getan als mit dem abtrocknenden Boden am Sonntag: „Sie hat sich mit dem tiefen Boden schwergetan und wusste nicht, worauf sie sich jetzt konzentrieren soll“, sagte Becker.

So galoppierte Hera sonntags im starken Trab einmal an und patzte auch bei den Serienwechseln. Dass es dennoch zum Sieg vor der Konkurrenz reicht, lag wohl „am phänomenalen zweiten starken Trab und an der gelungenen Schritttour“. Tatsächlich ist der starke Trab einer der Höhepunkte im Dressurprogramm der Rappstute: Am Samstag gab es sogar die Wertnote 9 dafür.

Dressurprüfugen in Touren

Erstmals hatte der RFV seine Dressurprüfungen in Touren ausgeschrieben, samstags mussten die Reiter sich für ihre zweite Prüfung sonntags qualifizieren. Den Siegerpreis, einen Grill, gab Simone Becker an die zweitplatzierte Saarländerin Daniela Dittrich weiter – so hatte sie es schon bei ihrem Sieg im Vorjahr gehandhabt: „Ich habe ja schon einen, das reicht!“, sagte sie lachend.

Der Springplatz blieb im Vergleich zu den wirklich stark besetzten Dressurprüfungen leider wieder das Sorgenkind – in diesem Jahr waren die Nennzahlen im Vorfeld besser gewesen, doch der Regen vertrieb die meisten Reiter. Dabei hatte der neue Bodenbelag wirklich einiges weggesteckt und bot vor allem am Sonntag mit Sonnenschein und einigen Zuschauern wirklich sehr gute Bedingungen.

Im Vorjahr hatte Angelina Kohl (RFV Mainz-Gonsenheim) hier ihren ersten Sieg in der Klasse M geholt. Mit einem Sieg im Punktespringen der Klasse L machte sie ihre Ambitionen auf eine Wiederholung deutlich. Doch auch Heinz-Jürgen Singer (RFV Mainz-Ebersheim) hatte mit Edelbert S mit zwei dritten Plätzen in den L-Prüfungen ordentlich Rückenwind, als es im finalen M*-Springen mit Siegerrunde um die goldene Schleife ging.

Singer zirkelt Edelbert eng um die Wendungen

Fünf der neun angetretenen Reiter durften nach einer Nullrunde im Umlauf im verkürzten Parcours noch einmal über die sieben Hindernisse gehen. Angelina Kohl und Sandro legten als zweites Paar 37,19 Sekunden vor – eine schnelle Zeit, wie es schien. Doch als vorletzter Starter ließ Heinz-Jürgen Singer seinen Siegeswillen erkennen: Er zirkelte seinen zehnjährigen, selbst gezogenen Edelbert S noch enger um die Wendungen und dank der großen Übersetzung des Wallachs war er mit 36,70 Sekunden noch schneller im Ziel – der Stilpreis wäre in diesem Vergleich allerdings an Angelina Kohl gegangen.

Die Ebersheimer Zuschauer feierten den heimischen Sieger und es bleibt weiterhin die Hoffnung auf größere Starterfelder in den Springwettbewerben für das nächste Jahr – dann bitte wieder bei Sonnenschein. Eva Schaab

Die Autorin ist Redakteurin des „Pferdesport Journal“.