Stadecken-Elsheim. Eine Woche nach dem Springturnier stand für den RV Marienhof Selztal das Dressurwochenende in Stadecken-Elsheim an. Auch die 18 Prüfungen im Viereck boten von Führzügelwettbewerb bis Klasse S eine breite Palette, zudem machten mit dem Ponyfördercup die besten Ponyreiter aus Rheinland-Pfalz und dem angrenzenden Hessen Station auf dem Selztalhof.

Ihre Kür zu Musik am Sonntagvormittag war für die Zuschauer eines der Highlights. Das Turnier des RVM hat sich in den vergangenen zehn Jahre immens entwickelt, zunächst wurden die Dressur- und Springwettbewerbe zeitlich getrennt, dann kamen die Prüfungen der schweren Klasse S hinzu. In diesem Jahr wurde zudem eines der Dressurvierecke auf den früheren Vorbereitungsplatz verlegt, was der Veranstaltung sehr gut tat und für einen deutlich ruhigeren Ablauf sorgte.

In der abschließenden S*-Dressur hatte mit der bereits international erfolgreichen Uta Gräf eine Favoritin auf den Sieg kurzfristig nachgenannt und es kam wie erwartet: Als einzige Starterin kam die Berufsreiterin aus Kirchheimbolanden auf über 70 Prozent und freute sich über den Sieg. Fast 200 Siege in der schweren Klasse stehen für Gräf in ihrer Karriere bereits zu Buche – und es war nicht ihr erster Sieg auf dem Selztalhof. 2010 konnte sie schon einmal die M*-Dressur, die damals höchste Prüfung, für sich entscheiden.

Henn auf Platz zwei und Platz sechs

Diesmal war ihr Saskia Henn vom Laubenheimer RV mit nur einem knappen Prozentpunkt Rückstand dicht auf den Fersen. Den jetzt elfjährigen Schimmelhengst Cabochon, den sie in Stadecken vorstellte, hat die 42-Jährige bereits seit den ersten Reitpferdeprüfungen vor sieben Jahren unter dem Sattel. Mit Denver Star, mit dem Henn alleine in dieser Saison bereits drei S-Prüfungen – darunter eine auf Zwei-Sterne-Niveau – gewinnen konnte, kam die Laubenheimerin zudem auf Rang sechs. Im Führungstrio behauptete sich auch Simone Becker (RFV Mainz-Ebersheim), die mit Hera wiederum einen knappen Prozentpunkt hinter Saskia Henn landete und Dritte wurde.

In den beiden M-Prüfungen gab Tatjana Rausch, ebenfalls seit Jahren für den RFV Mainz-Ebersheim erfolgreich, den Ton an: In der Dressurreiterprüfung am Samstag musste sie sich noch knapp mit Rang zwei zufriedengeben. Hier konnte sich Charlotte Schütz für den gastgebenden RV Marienhof Selztal auf Rang sechs eine Platzierung sichern – zwischen den vielen Aufgaben als Turnierleiterin schaffte sie es übrigens auch, für die S*-Dressur in den Sattel von Quentano zu steigen und war dort mit einem Platz im guten Mittelfeld sehr zufrieden. In der M*-Dressur am Sonntag ging der Sieg dann schließlich an Tatjana Rausch.

Seit der Geburt ihrer Tochter ist sie weniger auf Turnieren unterwegs, konnte sich aber auch im vergangenen Jahr in Stadecken schon zweimal hoch platzieren. Partner unter dem Sattel war erneut der zwölfjährige Hannoveraner Charmeur Noir aus der Laubenheimer Zucht von Alfred und Dorothea Umstätter. Auch er wird seit den ersten Turnierstarts im Alter von vier Jahren von Tatjana Rausch ausgebildet und vorgestellt – auf einige M-Platzierungen folgte jetzt in Stadecken der erste Sieg in der mittelschweren Klasse. Eva Schaab

Die Autorin ist Redakteurin des „Pferdesport Journal“.