Oberliga Damen | Katja Puscher | 08.09.14

Der richtige Zeitpunkt

Der TSC Mainz musste Geduld und Zähigkeit beweisen, ehe die Damenmannschaft den Sprung in die Tennis-Regionalliga Süd-West geschafft hat. Aber das Warten hat sich gelohnt. Jetzt passt vieles, um in der dritthöchsten deutschen Spielklasse bestehen zu können.
Eine runde Sache: Für die Tennisspielerinnen des TSC Mainz hätte die Saison nicht besser laufen können. Trainer Babak Momeni ist davon überzeugt, dass die Mannschaft für die anstehenden Aufgaben gut aufgestellt ist.
Eine runde Sache: Für die Tennisspielerinnen des TSC Mainz hätte die Saison nicht besser laufen können. Trainer Babak Momeni ist davon überzeugt, dass die Mannschaft für die anstehenden Aufgaben gut aufgestellt ist. | Fotos: Bernd Eßling/TSC

Mainz. Wer die jüngere Geschichte des TSC Mainz in der Tennis-Oberliga der Damen verfolgt hat, könnte auf die Idee kommen, dass die aktuelle Tennis-Mannschaft um Trainer Babak Momeni mit dem gewonnenen Aufstiegsspiel gegen den Hochheimer STV (Bericht) einen lange ersehnten Traum erfüllt hat. Sieben Mal das beste Team in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar seit 2001, vier mehr oder weniger ernsthafte, aber jeweils erfolglose Aufstiegsrunden gegen die Konkurrenten aus Baden Württemberg und Hessen um den Sprung in die Regionalliga Süd-West, davon eine ganz, ganz bittere Niederlage 2012 – das klingt danach, als wären die Tennisspielerinnen des TSC Mainz jetzt einfach mal dran gewesen. Waren sie auch.

Viele Talente im Verein

„Es ist für den Verein und die Mannschaft genau der richtige Zeitpunkt“, sagt Babak Momeni. „Wir haben jede Menge junge Mädchen, die jetzt schon auf dem Niveau spielen können oder es in naher Zukunft werden.“ Dieser Hintergrund macht den großen Unterschied zu den vergangenen Jahren aus. Erst stand mit Nadine Hassinger eine ambitionierte Spielerin im TSC-Team, später kam eine sehr junge Hannah Müller hinzu. In dieser Zeit hatte das Team nicht die Substanz von heute, oder wie Hassinger sagte: „Das ist die beste Mannschaft aller Zeiten beim TSC.“ Extrem ausgeglichen, harmonisch und mit Spielerinnen besetzt, die auch in Zukunft den ambitionierten Tennissport in Mainz tragen können.

Livia Kraus (15 Jahre) und Sarah Kraus (18 Jahre) stehen schon im Team. Hannah Müller (21 Jahre) ist zwar mittlerweile studienbedingt mehr eingespannt, dennoch ist die aktuelle Rheinland-Pfalz-Meisterin aus dieser Mannschaft in ihrem Verein auch auf Sicht nicht wegzudenken. Die Regionalliga bietet diesen Spielerinnen und allen Talenten, die noch nachrücken, nun die passende Plattform. Denn das Projekt ist nicht nur auf ein Jahr ausgerichtet. Von hinten drängen beispielsweise Marija Emeti (16 Jahre) und die jüngste der Kraus-Schwestern, Sinja (12 Jahre), in die Mannschaft. Deshalb ist der Aufstieg mit der Ersten Mannschaft auch nur ein Schritt. Momeni: „Wir wollen mit der Zweiten Mannschaft auch aus der Verbandsliga in die Oberliga hoch.“

Interessante Adresse?

Was den Wettbewerb für die TSC-Damen auf unbekanntem Terrain angeht, ist dem Mainzer Trainer nicht bange. Momeni sieht seine Mannschaft für die Aufgaben in der Regionalliga Süd-West gut aufgestellt: „Ich denke, wir können dort bestehen.“ Noch ist es zu früh, um über konkrete Veränderungen im Kader zu sprechen. Es ist aber davon auszugehen, dass sich der Verein um eine starke Spitzenspielerin bemühen wird. Denkbar ist auch, dass Michaela Pochabova noch ein weiteres Jahr in Mainz serviert. Momeni hält große Stücke auf die Slowakin, die Zuschauer am Ebersheimer Weg durften sich bei dem sehenswerten Match gegen den Hochheimer STV von ihren spielerischen und mentalen Qualitäten überzeugen. Zudem könnte der TSC Mainz als Regionalligist nun auch eine interessante Adresse für starke deutsche Spielerinnen werden. Die Vorbereitungen auf die neuen Aufgaben haben bereits begonnen. Im sicheren Gefühl, dass dieser Aufstieg zum richtigen Zeitpunkt kam.

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