Oberliga | red | 27.02.2019

Der Kapitän geht, und drei gehen mit

Becker, Scheer, Kröhle, Goetzien: Dem Handball-Oberligisten Sportfreunde Budenheim steht ein Umbruch bevor.
So werden die Zuschauer in der Waldsporthalle Philipp Becker nicht mehr oft sehen. Der Kapitän der Sportfreunde ist einer von vier Akteuren, die nach der Saison aufhören.
So werden die Zuschauer in der Waldsporthalle Philipp Becker nicht mehr oft sehen. Der Kapitän der Sportfreunde ist einer von vier Akteuren, die nach der Saison aufhören. | Bernd Eßling

Budenheim. Vier ihrer erfahrensten Handballer werden in der kommenden Saison nicht mehr für die Sportfreunde Budenheim in der Oberliga auflaufen. Neben Kapitän Philipp Becker wird Trainer Volker Schuster auch auf Lukas Scheer, Benjamin Kröhle und Christopher Goetzien verzichten müssen. „Das Gesicht der Mannschaft wird sich stark verändern“, sagt der Coach, der mit allen vier Abgängern gerne weiter zusammengearbeitet hätte. „Die Jungs haben jedoch gute Gründe für ihre Entscheidung, die das Team und ich nachvollziehen können und die wir so akzeptieren müssen.“

Bei Becker ist es das mehrmals operierte Knie, das eine Fortsetzung der Karriere verhindert. Der 29 Jahre alte Rückraumlinke, der das Handballspielen in Budenheim von der Pike auf erlernte und nach einem Intermezzo in Saulheim für den Drittligisten TV Groß-Umstadt agierte, war 2014 an seine alte Wirkungsstätte zurückhekehrt. „Er ist nicht nur ein wurfgewaltiger und durchsetzungsstarker Handballer, sondern auch ein Kapitän, den sich jeder Trainer und jedes Team nur wünschen kann“, sagt Schuster, der mit Becker noch zusammen auf dem Feld stand.

Die „Fackel von Rheinhessen“ geht

Das gilt auch für den wurfgewaltigen Rückraumschützen Lukas Scheer, dessen Verlust nicht minder schmerzlich ist. Scheer teilt mit dem Kapitän Philipp Becker nicht nur die Stammposition und das Geburtsjahr, sondern auch viele Stationen seiner Laufbahn. Auch er spielte in der Budenheimer Jugend und gemeinsam mit Becker im Saulheimer Oberligateam.

Anschließend wechselte er ebenfalls nach Hessen in die Dritte Liga, allerdings zur SG Wallau/Massenheim. Nach deren Insolvenz kehrte er im selben Jahr wie Becker zurück zu seinem Heimatverein, wo er nun nach fünf Spielzeiten ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen seine Sportlerkarriere beenden wird. „Lukas hat seit längerer Zeit immer wieder mit schweren Verletzungen zu kämpfen“, sagt Schuster, der es sehr bedauert, künftig auf die Wurfkraft der „Fackel von Rheinhessen“ verzichten zu müssen.

Kröhle nach Saulheim

Auch Kreisläufer Christopher Goetzien wird seine Handballschuhe nach dieser Spielzeit an den Nagel hängen. Der mit 33 Jahren zweitälteste Spieler im Kader hatte in dieser Saison viel Verletzungspech und entsprechend wenig Einsatzzeit. „Chris ist ein absoluter Teamplayer, der auf und neben dem Platz immer eine Stütze seiner Mannschaft ist“, sagt Schuster.

Als vierter und voraussichtlich letzter Spieler wird Benjamin Kröhle das Team verlassen. Der Rechtsaußen, der in wenigen Tagen seinen 29. Geburtstag feiert, will zwar weiterhin Handball spielen, allerdings nicht mehr mit derselben Intensität wie bislang. Als junger Vater spielt für ihn seine Familie die zentrale Rolle, hinzu kommen Beruf und Hausbau. Kröhles Weg führt nach vier Jahren bei den Sportfreunden zurück zur SG Saulheim, wo der schnelle Linkshänder die Zweite Mannschaft in der Rheinhessenliga verstärken will.

Als Neuzugänge haben die Budenheimer bereits Marcel Jamin und Lukas Klimavicius vorgestellt, in den kommenden Wochen sollen weitere personelle Entscheidungen bekanntgegeben werden, kündigt Pressesprecher Ingo Fischer an. Der SFB-Vorstand um Abteilungsleiter Gerhard Mussenbrock wird die vier scheidenden Akteure am 4. Mai vor dem letzten Saisonspiel gegen die TSG Friesenheim II verabschieden und ihre Verdienste würdigen. „Bereits jetzt bedanke ich mich für herzlich für euren Einsatz für euer Team und unseren Verein“, sagt Mussenbrock. „Ich hoffe, ihr werdet immer gerne an eure Zeit bei den Sportfreunden zurückdenken. Und vielleicht sehen wir den einen oder anderen schon bald in einer neuen Funktion in unserem Verein und der Ersten Mannschaft wieder.“

 

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