RED | 01.09.15

Bei diesen Dressurtagen stimmte alles

Dorothee Schneider war der Star beim stark besetzten Turnier des PSV Mainz-Bretzenheim.
Dorothee Schneider, Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele in London, war am Wochenende auf gleich zwei Turnieren unterwegs: In Münster auf St. Emilion, in Bretzenheim begeisterte sie mit Fackeltanz OLD antrat.
Dorothee Schneider, Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele in London, war am Wochenende auf gleich zwei Turnieren unterwegs: In Münster auf St. Emilion, in Bretzenheim begeisterte sie mit Fackeltanz OLD antrat. | Eva Schaab

Bretzenheim. Nachdem beim Springturnier des PSV Mainz-Bretzenheim am vorangegangenen Wochenende aufgrund der gleichzeitig stattfindenden Pfalzmeisterschaft in Zweibrücken und des nationalen Turniers in Hachenburg die hochkarätigen Starter gefehlt hatten, machte das Dressur-Wochenende einiges wieder wett: Olympia-Reiter, Nachwuchsstars und bestes Wetter – Hausherr Stefan Arnold strahlte fast mehr als die Sonne: „Besser kann es nicht sein.“

Die Dressurtage lagen terminlich besser, und schon im Vorfeld hatte Begeisterung über die Nennung von Olmypia-Teilnehmerin  Dorothee Schneider geherrscht. Die erhielt einen kleinen Dämpfer, als bekannt wurde, dass Schneider auch beim parallel ausgetragenen internationalen Turnier in Münster antreten würde. Doch wer die fleißige Ausbilderin aus Framersheim kennt, war nicht überrascht: Schneider schaffte beides. Am Sonntagmorgen belegte sie mit St. Emilion noch den zweiten Platz im Grand Prix Special in Westfalen, fuhr danach nach Mainz-Bretzenheim und sicherte sich im Sattel von Fackeltanz OLD den Sieg im Grand Prix auf Drei-Sterne-Niveau, der höchsten ausgeschriebenen Prüfung.

70,160 Prozentpunkte für Fackeltanz OLD

Grand Prix – diese Aufgabe wird auch bei den internationalen Championaten geritten, was nur einer von vielen Hinweisen auf das wirklich hochkarätige Programm von Stefan Arnolds Team ist. Der zehnjährige Rapphengst Fackeltanz OLD absolvierte die Aufgabe unter seiner wie immer fein einwirkenden Reiterin souverän, erhielt 70,160 Prozentpunkte und hielt damit die Dauergäste in Bretzenheim auf ordentlicher Distanz.

Die Riege der Verfolger führte Christian Ritter aus Kaiserslautern mit Lennox an, Fünfter wurde der in Heidesheim ansässige Paul Schmid mit Wayataan. Sowohl Schneider als auch Schmid konnten sich mehrfach in Szene setzen: Schon die Qualifikationsprüfung am Samstag gewannen Schneider und Fackeltanz OLD, außerdem ritt die Team-Silber-Gewinnerin von London Fohlenhofs Rock’n Rose auf den dritten Platz in dieser S***-Prüfung. Dazwischen schob sich Andrea Landy-Silling (Bonn), die ebenfalls Stammgast auf dem Stefanshof ist. Paul Schmid entschied mit Royalito dagegen die mittlere Tour auf Zwei-Sterne-Niveau für sich.

DJM-Generalprobe für Jessica Krieg

Auch der Nachwuchs präsentierte sich gut in Bretzenheim: Kurzfristig hatte in Jessica Krieg eine der erfolgreichsten deutschen Nachwuchsdressurreiterinnen nachgenannt. Nach einem Unfall hatte die 18-jährige aus dem Bundeskader vier Wochen Reitpause und nutzte Bretzenheim als letzte Überprüfung vor den anstehenden Deutschen Jugendmeisterschaften: „Mainz passte super in den Plan.“ Offenbar stimmt die Form, denn Krieg, die schon im Pony- und Juniorenalter zahlreiche Medaillen für Deutschland gesammelt hat, wurde im Sattel ihres Erfolgspferds Special Edition samstags im Prix St. Georges Zweite hinter dem Niederländer Pieter van der Raadt und vor Simone Becker (Mainz-Ebersheim) und gewann die abendliche Kür unter Flutlicht nach einer dynamischen Runde. In der Kür war auch eine Reiterin des gastgebenden Vereins dabeis: Jeanette Gebhard und Rhytmic de Luxe zeigten in den Ein- und Zwei-Sterne-Prüfungen auf S-Niveau einige schöne Runden und wurden mit Platzierungen in diesen starken Starterfeldern belohnt.

Zwei Niederländer bei Finalprüfungen vorne

Zum umfassenden Programm gehörten zwei Finalprüfungen. Zum einen ermittelten die süddeutschen Berufsreiter in einem Finale mit Pferdewechsel, in dem jeder der drei Finalisten auch die Pferde seiner Konkurrenten vorstellte, ihren diesjährigen Champion. Der saarländische Berufsreiter Arjan van Loon, ein gebürtiger Niederländer, erhielt die meisten Punkte, Zweiter wurde sein Landsmann Pieter van der Raadt, dessen Pferd Teglvangs West Point als bestes Finalpferd ausgezeichnet wurde. Rang drei ging an Jana Haarlammert, Bereiterin des Gestüts Galmbacher im unterfränkischen Umpfenbach.

Das zweite Finale gehörte den Junioren unter 18 Jahren, die im Förder-Cup Rheinland-Pfalz vier Qualifikationen bestritten hatten. An dritter Stelle in der Gesamtwertung behauptete sich Anabell Gutjahr (RV Mainz-Süd), Vierte wurde Gina-Patricia Lenhartz (RFV Laubenheimer Hof), die zwar im Finale Dritte war, aber nur aus zwei Qualifikationen Punkte mitgebracht hatte.

Stefan Arnold war hochzufrieden mit seinem zweiten Turnierwochenende, blickte aber auch schon auf die dann 26. Auflage der Bretzenheimer Turniertage: „Nächstes Jahr geht’s von vorne los.“ Wetter und Sport, versprach er, würden dann wieder genauso gut werden. Eva Schaab

 

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