Futsal | David Kulessa | 02.12.2021

Augenmerk gilt Spiel mit Ball

Die Futsaler der TSG Bretzenheim haben zum Abschluss der Bundesliga-Hinrunde erneut mit 0:4 (0:3) verloren. Beim Deutschen Meister TSV Weilimdorf waren sie über weite Strecken chancenlos. In der kurzen Winterpause wollen sie an ihrer Offensivschwäche arbeiten.
Für Timo Ernst (r.) und die Mainzer Futsaler geht es am 9. Januar in der Bundesliga weiter.
Für Timo Ernst (r.) und die Mainzer Futsaler geht es am 9. Januar in der Bundesliga weiter. | Archiv/Eßling

Weilimdorf. Seit fast zwei Monaten ohne Sieg, mit 15 Treffern die schwächste Offensive der Liga und drei der letzten vier Hinrundenspiele mit 0:4 verloren – die Zahlen der Mainzer Futsaler sprechen eine deutliche Sprache. Zwar gehören zur Wahrheit auch die guten Leistungen bei den Spitzenteams aus Hohenstein und Stuttgart sowie eine Defensive, die sich mit 29 Gegentoren im Mittelfeld der Liga befindet.

Unterm Strich steht dennoch eine Halbserie mit gerade einmal fünf Punkten, die für die TSG am für sie spielfreien Wochenende sogar noch auf dem neunten Tabellenplatz enden könnte. Der ist nach dem Lizenzentzug für 1894 Berlin der schlechtestmögliche und würde am Ende der Saison in die Relegation mit den besten Regionalligisten bedeuten.

„Ich bin optimistisch“, versichert Spielertrainer Christian Wölfelschneider trotzdem. „Weil wir eine Truppe sind, die an sich arbeiten will.“ Ein Großteil dieser Trainingsarbeit soll sich auf das Verhalten im eigenen Ballbesitz konzentrieren. „Laufwege, Freilaufverhalten, Rotationen und die futsalspezifische Abschlussqualität – darauf muss der Fokus in der Winterpause liegen. Es ist nun mal einfacher, etwas zu zerstören als etwas aufzubauen.“ Das Zerstören – die Arbeit gegen den Ball – gelinge seinen Vorderleuten schon sehr gut, sich aus Pressingsituationen zu befreien und Torchancen zu kreieren soll und muss sich im Laufe der am 9. Januar beginnenden Rückrunde verbessern.

Gastgeber von Beginn an dominant

Im letzten Hinrundenspiel zeigten die Mainzer eine ihrer schwächeren Leistungen. War eine Woche zuvor in Hohenstein noch die Chancenverwertung das große Manko, kam die TSG in Weilimdorf kaum einmal gefährlich vor das gegnerische Tor. Die beiden besten Chancen besaß Ümit Tunc in der zweiten Halbzeit, als die Partie beim Stand von 0:4 bereits entschieden war. Der Deutsche Meister, dem die Mainzer sich im DM-Halbfinale vor fünf Monaten nach einer sehr guten Leistung erst spät geschlagen geben mussten, dominierte diesmal von Beginn an klar.

Nach einem Einkick in der zweiten Spielminute kam Elin Hasaric im Rückraum zum Abschluss und traf durch die Beine des Mainzer Keepers zum 0:1. Mert Sipahi nach einer Ecke (6.) und Durim Elezi (11.) nach einem Fehler im TSG-Aufbau legten nach. „Wir haben zunächst einfach kein Mittel gefunden und verdient zurückgelegen“, fasste Wölfelschneider die Anfangsphase zusammen.

Warum die Mannschaft wieder einmal mehr als zehn Minuten brauchte, um in der Partie anzukommen, konnte er sich wie der Rest des Trainerteams nicht erklären. Der Weilimdorfer Torspieler Philipp Pless habe ihm aber gesagt, „dass das ihre beste Halbzeit seit Langem war“.

Tick besser reicht nicht

Nach ihrem dritten Treffer nahmen die Gastgeber zwar das Tempo etwas raus, zu einer gefährlichen Torchance kamen die Mainzer dennoch nicht. „In der zweiten Halbzeit waren wir einen Tick besser“, sagte Wölfelschneider, „ein Tor haben wir trotzdem nicht erzielt.“ Das gelang stattdessen dem Deutschen Meister in der 23. Spielminute. Wie so oft an diesem Tag übten die Gäste nicht genug Druck auf die ballführenden Gegner aus, sodass Ivan Ivankovic aus fünf Metern freistehend zum Abschluss kam.

Es folgten einige gute Paraden Wölfelschneiders, der eine höhere Niederlage verhinderte, sowie die beiden Chancen Tuncs, der zwar seinen ersten Bundesligatreffer verpasste, aber immerhin ein Lob seines Trainers erhielt. „Am Anfang der Saison war er noch etwas außen vor und hat auch mal in der Zweiten Mannschaft gespielt, aber zuletzt hat er zwei sehr gute Spiele gemacht und ist auf einem guten Weg“, sagte Wölfelschneider. „Er muss noch viel lernen, aber bei ihm sieht man, dass Spieler, die immer da sind und lernen wollen, Schritte nach vorne machen. Und genauso wird es anderen auch noch gehen.“

An die Niederlage wollte der Trainer nicht mehr viele Gedanken und Worte verschwenden: „Das Spiel kann man schnell abhaken, ich brauche keine große Nachbesprechung. Scheißtag, schlechtes Spiel und gut ist.“ Der Blick richte sich stattdessen jetzt bereits auf den Rückrundenauftakt in vier Wochen, wenn der MCH Sennestadt/Bielefeld nach Mainz kommt. Abgesehen von den Weihnachtsferien lege das Team keine Trainingspause ein. „Die Qualität für eine gute Rückrunde haben wir im Kader, wir müssen sie nur abrufen.“

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