Regionalliga | Peter H. Eisenhuth | 09.03.14

ASC-Sextett geht die Kraft aus

Personell gebeutelte Regionalliga-Basketballer unterliegen ohne Trainer bei der SG Trier mit 66:75. "Trotz aller Probleme war mehr drin", sagte Kapitän Philipp Schön.

Trier. Zu siebt kann man großartige Erfolge feiern. Belege dafür gibt es in ausreichender Zahl: die sieben Schwaben, die sieben Samurai, die glorreichen Sieben. So betrachtet fehlte den Regionalliga-Basketballern des ASC Mainz am Samstagabend in Trier nur ein einziger Mitstreiter, um die Sache zum Guten zu wenden. Zu sechst allerdings unterlag der trainerlos angereiste Tabellensiebte bei der SG DJK/MJC-TBB mit 66:75 (53:62, 31:37, 19:17).

„Wir wollen nicht über Ausreden diskutieren, auch wenn wir genügend hätten“, sagte Philipp Schön, der das Team gemeinsam mit Christian Zander coachte. Aber bitte, der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, wer den Mainzern fehlte: Aufbau und Topscorer Nico Brauner wegen seiner Handverletzung, der vorige Woche mehrmals am Bein operierte Felix Dietrich, Arne Jörgensen (fiebrige Erkältung), Johannes Schulz (Kehlkopfentzündung), Trainer Alexander Heidbrink (Fieber), Kotrainer Wolfgang Ortmann (mit der Zweiten Mannschaft unterwegs), Ersatzleute aus der Zweiten Mannschaft (mit Wolfgang Ortmann unterwegs).

Da Schön und Zander zudem unter der Woche im universitären Examensstress steckten und Fabian Bahlke von seinem lädierten Sprunggelenk ausgebremst worden war, setzte sich die Trainingsgruppe aus Jerome Gahr, Tim Thormann und Benedikt Grunenberg zusammen. „Optimale Vorbereitung aufs Wochenende ist das sicher nicht“, merkte Schön lakonisch an.

Unter den gegebenen Umständen war es schon als Erfolg zu werten, dass die Mainzer in der Endabrechnung noch den direkten Vergleich für sich entschieden. Zwar geriet die 15-Punkte-Führung aus dem Hinrundenspiel in Gefahr, als sich die Trierer auf bis zu 13 Zähler absetzten. „Aber das haben wir noch hingebogen“, sagte Schön, der von einer „mittel frustrierenden Niederlage“ sprach. Denn: „Da war mehr drin. Wir haben zwar nicht versagt, aber keiner von uns hat Normalform erreicht oder gar überdurchschnittlich gespielt.“

Obendrein verschliefen die Gäste die ersten Minuten und gerieten rasch ins Hintertreffen – zu einem Zeitpunkt, „zu dem wir alle noch frisch waren und wirklich keine Ausreden hatten“, räumte Schön ein. Vor allem dank Jerome Gahr arbeitete sich der ASC wieder heran und entschied sogar das erste Viertel noch zu seinen Gunsten.

Dass es am Ende nur 66 eigene Punkte wurden, ein für die ASC-Highscore-Männer in dieser Saison eigentlich ein beinahe desolater Wert, war der personellen Situation geschuldet. Die nur sechs Akteure mochten sich nicht frühzeitig verausgaben und verzichteten auf ihr übliches Tempospiel; Fastbreaks liefen sie nur, wenn die Situation eindeutig war. Trotzdem reichte die Kraft am Ende nicht. Wenige Minuten vor Schluss stand es noch 61:61, danach brachen die Mainzer ein, betrieben jedoch immerhin noch erfolgreich Schadensbegrenzung.

„Sehr schade, dass wir dieses Spiel verloren haben“, sagte Philipp Schön, der als einziger über die gesamten 40 Minuten auf dem Feld gestanden hatte. „Unsere Idee ist im Prinzip aufgegangen, und mit zwei, drei Leuten in Normalform hätte es wohl auch geklappt. Oder mit einem Coach, der von außen ganz einfach mehr sieht, als jemand, der selbst spielen muss.“

 ASC Mainz: Grunenberg (7), Zander (9/2 Dreier), Bahlke (8/2), Thormann (4), Gahr (20/6 Assists), Schön (18).

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