Futsal | David Kulessa | 13.10.2021

46er schreiben Geschichte

Im dritten Bundesligaspiel ist den Futsalern der TSG 1846 Mainz der erste Sieg gelungen. Beim 4:2 (4:1) in Düsseldorf überzeugte die Mannschaft vor allem mit ihrer guten Arbeit gegen den Ball.

Düsseldorf. Manchmal geht es im Futsal ganz schnell. Dann können wenige Spielminuten über den Ausgang eines Spiels entscheiden. So wie am dritten Bundesligaspieltag in der Partie der TSG 1846 Mainz bei Fortuna Düsseldorf. In der achten Minute traf René Hook, in der elften Minute Jonathan Trost, dazwischen ein Eigentor, und schon führten die Gäste mit 3:0.

„Düsseldorf hatte ein wenig mehr Ballbesitz und ein, zwei Torschüsse, aber insgesamt war es in der Anfangsphase ein ausgeglichenes Spiel“, sagte TSG-Spielertrainer Christian Wölfelschneider, der dennoch nicht von einer unverdienten Führung sprechen wollte. „Beim ersten Tor haben wir zum Beispiel eine Schwäche ausgenutzt, die wir beim Gegner vorher ausgemacht hatten.“ René Hook war bei einer Ecke von Emil von Werthern zum kurzen Pfosten gelaufen und verwertete ein flaches Anspiel.

Nur zwei Minuten später fand ein Fernschuss von Hassan Ouassini aus halblinker Position über den Umweg Mohamed Tahiri den Weg ins Tor. Der DFB wertete den Treffer als Eigentor des Düsseldorfer Verteidigers, der aber womöglich nur dem am zweiten Pfosten einschussbereiten Jonathan Trost zuvorgekommen war. „Entscheidend war, dass wir öfter den Abschluss gesucht haben und nicht so oft ins Dribbling gegangen sind oder schlechte Pässe gespielt haben“, sagte Wölfelschneider überzeugt.

Sinnbildlicher Treffer zum 3:0

Der dritte Treffer resultierte aus einem Ballgewinn knapp hinter der Mittellinie, woraufhin Ouassini schnell umschaltete und Martin Rode den Ball in den Lauf spielte, der Keeper Christian de Groot keine Chance ließ. Das 1:3 durch Michel Schnitzerling in der 13. Minute änderte nichts daran, dass die Mainzer mit ihrem Umschaltspiel und ihren Standards die gefährlichere Mannschaft waren – was sich noch vor der Pause im 1:4 niederschlug.

Keeper Wölfelschneider sorgte bei dem Angriff für kurzzeitige Überzahl gesorgt und Jonathan Trost auf der rechten Seite angespielt. Der setzte sich gegen seinen Verteidiger durch und traf per sattem Schuss ins kurze obere Eck. Kurz zuvor war der Düsseldorfer Viktor Beram am Mainzer Pfosten gescheitert. „Das Tor vor der Pause war enorm wichtig“, betonte Wölfelschneider. „Zwei Tore zur Halbzeit sind im Futsal ja fast nichts, aber so konnten wir vor allem auch mit dem guten Gefühl in die Pause gehen, das letzte Tor geschossen zu haben.“

„Entscheidend war die Arbeit gegen den Ball“

Die zweite Hälfte verlief deutlich ereignisärmer als die erste, aus Mainzer Sicht war sie dennoch mindestens genau so positiv zu bewerten. Schließlich waren nicht sie, sondern die Düsseldorfer auf große Torchancen angewiesen. „Entscheidend für unseren Sieg war unsere Arbeit gegen den Ball“, lobte der Mainzer Coach das Defensivverhalten seiner Mannschaft, die kaum noch gefährliche Szenen zuließ. „Im Vergleich zu den ersten beiden Spielen haben wir die Gegenspieler viel besser übergeben und mehr kommuniziert.“

In der Natur des Futsals liegt es, dass eine Halbzeit ohne echte Großchance praktisch nicht möglich ist, aber bis auf einen Lattentreffer und ein wegen vorausgegangenen Foulspiels nicht gegebenes Tor kam die Fortuna kaum zu guten Möglichkeiten. Eine Ausnahme bot bloß noch die 31. Minute, als die Gastgeber doch einmal ins schnelle Kombinieren kamen und erneut Nationalspieler Schnitzerling auf 2:4 verkürzte. Die TSG vermochte in dieser Phase bei einigen Kontern ihre Effizienz der ersten Hälfte nicht bestätigen.

Vorerst Vierter

Weil aber die Defensive auch in den letzten sieben Minuten, als die Fortuna mit Flying Goalkeeper spielte, sehr sicher stand, fiel die schwache Chancenverwertung nicht weiter ins Gewicht. Die Mainzer belohnten sich letztlich mit dem ersten Bundesligasieg der Vereinsgeschichte, mit vier Punkten stehen sie vorerst auf dem vierten Rang. „Die Tabelle darf man jetzt natürlich nicht überbewerten“, sagte Wölfelschneider, der betonte, sowohl mit den Leistungen als auch der Punkteausbeute insgesamt sehr zufrieden zu sein. „Ich bin immer noch fest davon überzeugt, dass Stuttgart, Weilimdorf und Hohenstein die ersten drei Plätze unter sich ausmachen werden, aber von vier bis neun ist vieles möglich.“

Am Samstag (18 Uhr) treten die 46er beim Stuttgarter Futsal Club an, mit neun Punkten Tabellenführer. „Wir sind natürlich der klare Außenseiter“, sagt Wölfelschneider, „aber als Sportler willst du auch in einem solchen Spiel das Maximale rausholen und den Gegner so lange wie möglich nerven.“

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