Eine Frage von Kraft und Erfahrung
Weiler. Ein Sieg beim TC Weiler, und die Verbandsligaspielerinnen des TSC Mainz 1 wären mittendrin gewesen im Kampf um den Staffelsieg. Dass sie greifbar nahen Erfolg gegen den ungeschlagenen Tabellenführer nach zwei im Matchtiebreak verlorenen Doppel verpassten, lag womöglich an der Zweifachbelastung einiger Akteurinnen.
Laura Shelekhova, Julia Drescher und Nuria Henkel waren am Vortag in der U-18-Verbandsliga im Einsatz gewesen, und einzig Drescher ging in Weiler (zweimal) als Siegerin vom Platz. „Man hat gemerkt, dass vor allem Nuria im Doppel sehr zu kämpfen hatte“, sagte Valentina Urelli Rinaldi nach der 4:5-Niederlage.
Shelekhova/Henkel gewannen ihren ersten Satz gegen Hanna Smith/Jil Burkardsmaier noch mit 6:2, im zweiten Durchgang reichte den Gastgeberinnen ein Break. Im Matchtiebreak leistete sich das Mainzer Duo einen Fehler zu viel und unterlag mit 8:10. Ähnlich erging es Sabina Schmidbauer und Elise Barnstedt, die den dritten Durchgang mit 4:10 abgaben. „Wir waren so nah dran, aber am Ende waren die Gegnerinnen einfach erfahrener“, sagte Rinaldi, die ihr Doppel mit Drescher gegen Elsa Luthar/Leonie Schütz mit 6:1, 6:2 gewonnen hatte.
Drescher behält die Nerven
Klare Angelegenheiten waren auch die drei oberen Einzel. Shelekhova unterlag der Französin Luthar ebenso in zwei Sätzen wie Schmidbauer der bis vorige Saison noch für den TSC aktiven Hanna Smith. Rinaldi hingegen ließ Noll keine Chance. „Das war eines meiner besten Spiele“, kommentierte sie das 6:0, 6:2. „Ich habe sehr viele Winner getroffen, die nicht immer funktionieren.“ Vor allem den wackligen zweiten Aufschlag ihrer Gegnerin nutzte sie zu zahlreichen direkten Punkten.
Das engste Einzel lieferten sich Julia Drescher und Victoria Pahlett. „Julia hat so unglaublich gut gespielt“, lobte Rinaldi. Zwar habe die erfahrenere Schwedin weniger Fehler gemacht, doch Drescher sei im Verlauf des zweiten Satzes sicherer geworden und erzwang mit 6:4 den Matchtiebreak, in dem sie ihr konstantes, druckvolles Spiel fortsetzte und mit 10:6 die Oberhand behielt. „Das war ein herausragendes Match, sie hat verdient gewonnen.“
Henkel geht die Kraft aus
Eindrucksvoll geriet auch Elise Barnstedts Performance gegen Jil Burkardsmaier. Beim 6:1, 6:2 zwang sie ihre Kontrahentin mit druckvollem Grundlinienspiel immer wieder zu Fehlern. „Elise ist im Einzel einfach unglaublich stark“, sagte Rinaldi.
Geschlagen geben musste sich Nuria Henkel gegen Leonie Schütz. Nach einem 1:6 kämpfte sie sich im zweiten Satz ins Match hinein, hatte aber mit 5:7 das Nachsehen. „Am Ende hat wurde sie etwas müde“, sagte Rinaldi. Bemerkbar machte sich dies vor allem in den längeren Ballwechseln, die größtenteils an Schütz gingen.
Die Köpfe hängen ließen die Mainzerinnen trotz der Niederlage nicht. „Wir können echt stolz auf uns sein, weil wir alle richtig gut gespielt haben und Weiler in den entscheidenden Situationen einfach etwas abgezockter war“, resümierte Valentina Rinaldi. Den angestrebten Klassenverbleib hat die Mannschaft als Tabellenvierter mit zwei Siegen und zwei Niederlagen immer noch in der eigenen Hand. Weiter geht es am Sonntag (10 Uhr) am Ebersheimer Weg gegen den Andernacher TC.