Rülzheim. Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahme – und produzieren bisweilen spezielle Ergebnisse. Wie groß der Anteil der ungewöhnlichen Besetzung an der klaren 2:5 (0:4)-Niederlage der TSG Bretzenheim 46 beim SV Rülzheim war, lässt natürlich schwer sagen. Während Stürmer Jonas Gangl, aber auch Torwart Nico Mock, Dennis Ohlef, Tatsuma Uchida und Ko-Kapitän Nils Krämer den latent abstiegsbedrohten A-Klassenteam der 46er zu einem wichtigen Dreier verhalfen, hatte Trainer Timo Schmidt für sein Landesligateam immer noch eine vernünftige Anfangself parat – allerdings nicht mehr viel dahinter.

„Wir waren gut besetzt, das hat mit dem Ergebnis nichts zu tun“, ist Schmidt jedoch überzeugt. Dafür spricht, dass die TSG die zweite Halbzeit für sich entschied, nachdem sie die Niederlage bei besten Kräften gleich in der Anfangsphase eingeleitet hatte. Ein 0:3-Rückstand in der 7. Minute – klar, die TSG musste bei einem enorm aufstiegswilligen pfälzischen Verein antreten, aber das war natürlich dennoch ein inakzeptabler Einstieg.

Jeder Schuss ein Treffer

„Die mussten und wollten Gas geben, und unter unserer gütigen Mithilfe war in den ersten Minuten jeder Rülzheimer Schuss ein Treffer - bis wir uns endlich sortiert hatten“, berichtete Schmidt aus der schmerzlichen Anfangsphase. Zwar riss sich das Team dann zusammen und begann, gefällige Kombinationen zu zeigen, „dann aber haben wir den Konter zum 0:4 gefangen“.

Da blieb dem Trainer nicht viel übrig, als für die Zweite Halbzeit den Neubeginn auszurufen und schlicht eine bessere zweite Halbzeit zu spielen. „Sicher haben die Rülzheimer auch nachgelassen“, geht Schmidt davon aus, dass es eine Angleichung von beiden Seiten gab, „obwohl sie weiter aggressiv in die Zweikämpfe gegangen sind“. Tatsächlich gelang Felix Rentschler fast umgehend der erste Bretzenheimer Treffer, bis Mitte der zweiten Hälfte schien die Hoffnung auf eine ganz andere zweite Hälfte nicht unberechtigt, doch das fünfte Rülzheimer Tor machte dem ein Ende (1:5, 67.).

Die Bretzenheimer spielten dennoch weiter nach vorne und waren stets in der Gefahr weitere Kontertore zu kassieren. Aber stattdessen geschah am Ende des ersten 90-Minuten-Einsatz von Ruben Grundei in diesem Jahr etwas Versöhnliches und der 22-Jährige kam in seinem 16. Saisoneinsatz tatsächlich zu seinem ersten Treffer.