Stefan Wasmer | 05.03.14 Die TGM schmettert mit dem Rücken an der Wand Die Lage ist noch nicht ganz hoffnungslos, aber sehr ernst: In den ausstehenden sechs Saisonspielen darf sich Volleyball-Zweitligist TGM Gonsenheim nicht mehr viele Niederlagen leisten, wenn die Mission Klassenverbleib nicht scheitern soll. Hände hoch: Michael Hefter und die TGM-Volleyballer befinden sich in einer bedrohlichen Lage. | Foto: Eva Willwacher Gonsenheim. Diese Krise hatte sich bei den Volleyballern der TGM Gonsenheim nicht wirklich angedeutet: Nach einer soliden Hinrunde mit 17 Punkten aus 13 Partien und mehreren mitreißenden Darbietungen gegen die Spitzenteams der 2. Bundesliga Süd stehen die Gonsenheimer gute zwei Monate später im Kampf um den Ligaverbleib mit dem Rücken an der Wand. Sechs Niederlagen aus den ersten sieben Spielen des Jahres 2014 katapultierten die TGM auf einen Abstiegsrang und ließen den Rückstand auf das rettende Ufer auf stattliche sieben Zähler anwachsen. Das ergibt eine alles andere als berauschende Perspektive bei nur noch sechs ausstehenden Spielen. Nicht alle Probleme der Gonsenheimer sind neu. Bereits in der Hinserie hatte sich gezeigt, dass die TGM gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf häufig nicht ihre volle Leistungsstärke abrufen kann. „Unsere Mannschaft spielt teilweise sehr gut, wirkt in den Schlüsselspielen aber blockiert“, beobachtet der Gonsenheimer Teammanager Manuel Conrad. Lückeraths Abgang nicht zu kompensieren Besser sieht das Team von Trainer Michael Hefter gegen die Vertreter der ersten Tabellenhälfte aus. „In diesen Spielen war zuletzt aber auch Pech dabei“, ärgert sich Conrad und denkt vor allem an die beiden jüngsten 0:3-Niederlagen gegen die TG 1862 Rüsselsheim und den SV Fellbach. „Wir waren besser als die Fellbacher, konnten unsere Leistung aber nicht in Zählbares ummünzen“, sagt der Teammanager. „Auch gegen die Rüsselsheimer haben wir nicht schlecht gespielt. In den entscheidenden Situationen waren wir aber leider unachtsam.“ Ein ständiges Thema bleibt an der Weserstraße auch die Zuspielerposition. Der seit Januar nicht mehr zur Verfügung stehende Fritz Lückerath wurde intern durch Johannes Delinsky ersetzt. „Johannes hat das auch sehr solide gemacht“, betont Conrad. „Wir dürfen ihm auf keinen Fall die Schuld an unserer Situation geben.“ Ein Verlust sei Lückeraths Fehlen dennoch. „Die ganze Mannschaft hätte eine Schippe drauflegen müssen, denn eins zu eins kann bei uns keiner Fritz ersetzen. Das ist uns aber nicht gelungen.“ Dazu kommt, dass der umfunktionierte Delinsky nun als wichtige Option auf der Außenposition fehlt. Kontinuität ist in jedem Fall gewährleistet Trotz aller Schwierigkeiten hat die TGM den Klassenverbleib noch nicht abgehakt. „Wir wissen, dass unsere Ausgangslage nicht gut ist“, sagt Conrad. „Noch sind aber 18 Punkte zu vergeben, und wir haben definitiv noch Hoffnung.“ Zuletzt hätten sich die Spieler zu sehr die Köpfe zerbrochen und unter Druck gesetzt. „Jetzt müssen wir lernen, wieder Spaß am Volleyball zu haben und befreit zu spielen“, glaubt Conrad, wohlwissend, dass auch das Scheitern der Mission Klassenverbleib keine absolute Katastrophe für den Klub darstellen würde. Was die angestrebte Kontinuität angeht, ist die TGM jedenfalls auf einem guten Weg. Unabhängig von der Ligazugehörigkeit wird der Großteil der Mannschaft zusammenbleiben. „Die Spieler verstehen sich super, sind motiviert und trainieren gut“, lobt Conrad. Auch Hefter trage die Philosophie des Vereins voll mit. „Bei uns will also niemand das Handtuch werfen“, sagt Conrad. Allzu weit in die Zukunft muss und will der 29-Jährige daher nicht schauen. „Derzeit konzentrieren wir uns total auf die laufende Saison.“ Schließlich muss diese Krise noch nicht zwangsläufig das vorläufige Ende für Gonsenheimer Zweitligavolleyball bedeuten. Alle Artikel von Volleyball