Regionalliga | Peter H. Eisenhuth | 14.03.14

Ein Gegner mit Hintergrund und Qualität

Die 05-Amateure treten am Samstagnachmittag beim starken Aufsteiger SVN Zweibrücken an, gegen den sie in der Hinrunde ihre erste Saisonniederlage kassierten.
Beim 0:0 gegen die SGS Großaspach biss sich auch Profi-Leihgabe Sebastian Polter die Zähne an der gegnerischen Defensive aus. In Zweibrücken ist nicht damit zu rechnen, dass die 05-Amateure auf Spieler aus dem Bundesligakader zurückgreifen können.
Beim 0:0 gegen die SGS Großaspach biss sich auch Profi-Leihgabe Sebastian Polter die Zähne an der gegnerischen Defensive aus. In Zweibrücken ist nicht damit zu rechnen, dass die 05-Amateure auf Spieler aus dem Bundesligakader zurückgreifen können. | Eva Willwacher

Mainz. Der beeindruckende Siegeszug fand am 31. August ein jähes Ende: Die ersten fünf Saisonspiele hatte der FSV Mainz 05 II mit einer Tordifferenz von 19:3 gewonnen, und eigentlich sprach nichts dagegen, diese Serie im Heimspiel gegen den SVN Zweibrücken fortzusetzen. „Wir dachten damals wohl, dass es so weitergehen würde“, sagt Martin Schmidt heute, erst recht, nachdem Petar Sliskovic die 05-Amateure in der siebten Minute in Führung gebracht hatte. Am Ende aber triumphierte der Gegner; der Regionalligaaufsteiger brachte den Mainzern mit einem 3:2 die erste Saisonniederlage bei.

Dass es am Samstagnachmittag in Niederauerbach einfacher werden dürfte, glaubt Schmidt nicht. Zwar warten die Pfälzer seit fünf Partien auf einen Sieg, doch die jüngsten Resultate – 1:1 in Trier, 0:1 gegen Tabellenführer SGS Großaspach, 0:0 beim FCK II – waren allesamt respektabel. Unterm Strich lässt sich nach 22 Spieltagen sagen: Der Neuling hat sich bislang glänzend verkauft; eine solche Rolle hätten dem Klub nur die Wenigsten zugetraut.

Schmidt erwartet defensiven Gegner

„Dieses Team hat Hintergrund und Qualität“, würdigt 05-Trainer Schmidt die Puzzlearbeit seines Kollegen Peter Rubeck, der den SVN-Kader nach dem Aufstieg zielgerichtet umgebaut habe, um in der neuen Umgebung eine vernünftige Rolle zu spielen. Zum Team stießen beispielsweise der langjährige 05-Jugend- und -Amateurespieler Christian Telch, der auf diversen defensiven Positionen einsetzbar ist. Oder der beim SC Freiburg ausgebildete offensive Außenbahnspieler Patrick Lienhard, der im vorigen Sommer auch ein Probetraining bei den 05-Amateuren absolviert hatte. In Torwart Thorsten Hodel verfügen die Zweibrücker über einen erfahrenen Rückhalt, und vorne sorgt nicht nur der schnelle US-Amerikaner Irvin Parra bei Kontern für Gefahr.

Dass der SVN bei seinem Sieg am Bruchweg sonderlich offensiv ausgerichtet war, lässt sich nicht behaupten. (Wobei: Verglichen mit dem, was Titelfavorit SGS Großaspach vor einer Woche an gleicher Stelle bot, war der Zweibrücker Auftritte ein wahres Angriffsspektakel.) Und die Mainzer rechnen nicht damit, dass die Gastgeber am Samstag ihre defensive Grundhaltung aufgeben werden. „Da wartet ein ganz spezielles Spiel auf uns“, sagt Martin Schmidt. Wie seine Mannschaft personell und taktisch darauf reagieren wird, mag er noch nicht verraten. Nur so viel: „Wir haben uns seit Dienstag, 10 Uhr, taktisch und emotional auf dieses Spiel vorbereitet. Wir wissen, welche Mittel wir anwenden müssen, um erfolgreich zu sein.“ 

Offensive sucht noch nach ihrer Form

Die eigene Hintermannschaft hat sich in den zurückliegenden Monaten als sehr stabil erwiesen; sieben der acht jüngsten Partien beendeten die 05-Amateure ohne Gegentreffer. Die Offensive dagegen – mit 46 Toren nach wie vor die beste der Liga – bereitete zuletzt einige Sorgen. Ein Tor aus drei Spielen, das entspricht nicht dem, was die Mannschaft vor der Winterpause gezeigt hat. Das mag zum einen daran liegen, dass Nejmeddin Daghfous den Verein Richtung VfR Aalen verlassen hat, hängt aber auch damit zusammen, dass Petar Sliskovic nach seiner Verletzungspause noch nicht wieder in der alten Verfassung ist, und dass Topvorbereiter Steven Lewerenz ebenfalls noch nach der 2013er-Form sucht.

Ob 21-Tore-Mann Sliskovic von Beginn an auflaufen wird, will Schmidt kurzfristig entscheiden. Der kroatische Stürmer war Mittwoch und Donnerstag nach einem Todesfall in der Familie zur Beerdigung in der Heimat. „Petar ist ein Familienmensch“, sagt Schmidt, „wir müssen erst einmal abwarten, in welcher psychischen Verfassung er nach seiner Rückkehr ist.

Nico Seegert fällt aus

Ganz sicher nicht zum Kader gehören wird Nico Seegert. Der offensive Mittelfeldspieler hat sich im Training am linken Sprunggelenk verletzt.

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