Zweite Bundesliga Damen | Katja Puscher | 23.03.14

Zu viele vergebene Korbleger und viele offene Fragen

Die Basketballerinnen des ASC Mainz verabschieden sich mit einer 72:79-Niederlage gegen Take-Off Würzburg aus ihrem insgesamt zehnten Jahr in der Zweiten Bundesliga. Wie und vor allem mit wem es kommende Saison weitergeht, ist noch völlig offen.
Mit 22 Punkten Topscorerin des ASC Mainz im letzten Saisonspiel: Kapitänin Lilian Koch.
Mit 22 Punkten Topscorerin des ASC Mainz im letzten Saisonspiel: Kapitänin Lilian Koch. | Foto: Bernd Eßling

Mainz. Der erste Dank galt den treuen Zuschauern: Die Zweitliga-Basketballerinnen des ASC Mainz hatten soeben das letzte Spiel in der Hauptrunde der Zweiten Bundesliga Süd nach einem spannenden Duell der Tabellennachbarn gegen Take-Off Würzburg 72:79 (51:58; 33:34; 15:22) verloren, als sie sich vor der Tribüne im Theresianum aufreihten. Kapitänin Lilian Koch, Astrid Baumgärtner, Gergana Georgieva, Eva Marschall, Maria Neufurth, Amina Pinjic, Malena Rassmann, Megan Schaufele und die beiden verletzten Spielerinnen Gabriela Jandová und Anna-Lisa Delp (nur Sunniva Ferri fehlte) hielten ein Transparent in den Händen mit der Aufschrift „Danke Fans“. Danke für die Unterstützung in einer schweren Saison. Letztlich landeten die ASC-Frauen in einer von vielen Ausfällen und Verletzungen geprägten Runde auf dem sechsten Rang.

„Schade, dass die Mädels sich heute nicht noch mal belohnt haben“, sagte Trainer Alexander Schoch und zog ein kurzes Saisonfazit: „Wir haben trotz aller sportlicher und individueller Problemfelder die Saison zu einem versöhnlichen Ende gebracht. Es ist toll, wie sehr die Mädels füreinander gekämpft, immer besser miteinander gespielt und alles gegeben haben.“ Lilian Koch ordnete das Abschneiden in der Süd-Gruppe nach zwei Jahren in der Nord-Liga ähnlich ein. „Die Play-offs haben wir leider nicht erreicht. Aber das war mit teilweise nur vier bis sechs Spielerinnen im Training auch schwierig“, sagte die Kapitänin. „Der sechste Platz ist unter den Umständen okay.“

Zu nachlässig im Spielaufbau

Ein Sieg zum Abschluss über das Take-Off-Team der TG Würzburg hätte daran auch nichts mehr geändert (es sei denn, er wäre mit 20 Punkten oder mehr ausgefallen), trotzdem wollten die ASC-Frauen sich mit einem Erfolg von ihren Fans verabschieden. Aber Nachlässigkeiten im Spielaufbau und zu viele liegengelassene leichte Körbe verhinderten den zwölften Saisonsieg. „Das erste Viertel haben wir verschlafen“, gestand Koch. „Da hat unser Zusammenspiel nicht geklappt, und wir haben einfache Punkte durch Fastbreaks kassiert.“ Erstmals nach sechs Minuten (7:12) führten Ballverluste auf Mainzer Seite (insgesamt waren es später 24) zum gefürchteten Fastbreakspiel der Gäste. Ähnlich Ende des ersten Viertels, als Take-Off-Würzburg viel zu leicht auf sieben Punkte (15:22) davonziehen durfte.

„Wir hatten in der ersten Halbzeit zu viele individuelle Unkonzentriertheiten. Ich weiß nicht, warum wir 12 bis 14 Punkte am Korb liegen lassen“, sagte Schoch. „Es wird dann ein Kraftakt, sich immer wieder rankämpfen zu müssen.“ Das schafften die ASC-Frauen zwar mehrfach, in Führung gingen sie aber nur noch einmal (27:26, 14.). Bis zur Pause blieb die Partie zunächst ausgeglichen, unter anderem auch deshalb, weil der ASC beim Defensivrebound ordentlich agierte und dem Tabellenfünften so nur wenige zweite und dritte Abschlusschancen ließ.

Zwei gleichwertige Konkurrenten

Dem zweiten größeren Rückstand liefen die Gastgeberinnen ab der 26. Minute (41:52) hinterher. Wieder führten eigene Ballverluste zu schnellen Körben auf der Gegenseite. Wieder fiel vorne zu wenig rein. Wieder kämpften sich die ASC-Frauen zurück. Nach einem Dreier von Neufurth (54:50, 32.) legte Koch nach, und Eva Marschall verkürzte nach Offensivrebound und mit Bonusfreiwurf in der 34. Minute auf 59:60. Jetzt schien ein Erfolg zum Saisonabschluss wieder möglich.

Vier Punkte Rückstand (67:71) waren es bei noch anderthalb Minuten Spielzeit. Aber auf Würzburger Seite war Spielmacherin Deborah Yeboah aus Kanada – die Topscorerin (27 Punkte) war die beste Spielerin auf dem Feld – zu sicher von der Linie. Zwei verwandelte Freiwürfe durch Neufurth und ein Dreier von Koch reichten nicht (72:75), um das Spiel noch zu drehen. Zumal mit Gergana Geogieva, die nach ihrer Sprunggelenksverletzung nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte war, und Eva Marschall die beiden Spielerinnen unter den Körben mit je fünf Fouls in der spannenden Schlussphase zusehen mussten. „Würzburg hat sich den Sieg verdient. Aber wir haben gezeigt, dass wir nicht schlechter sind“, sagte Schoch. „Ein Erfolg wäre drin gewesen. Deshalb haben wir uns nicht bestmöglich, aber doch sehr teuer verkauft.“

Den Gästen aus Würzburg brachte der Sieg in Mainz fürs Ranking nichts mehr ein. Tabellenführer Grüner Stern Keltern, TuS Bad Aibling Fireballs, MLP BasCats USC Heidleberg und TSV Towers Speyer-Schifferstadt kämpfen in den Play-offs um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Erste Liga. Take-Off Würzburg bleibt Fünfter.

ASC Mainz: Georgieva (11), Koch (22/2 Dreier), Schaufele (2), Baumgärtner, Pinjic, Rassmann (4), Marschall (14), Neufurth (19/3).

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