Peter H. Eisenhuth | 21.08.16

Der Anlauf passt nicht

Speerwerfer Julian Weber vom USC Mainz verpasst im Olympia-Finale den Endkampf und wird Neunter. Thomas Röhler gewinnt Gold.
Da war's vorbei: Julian Weber fiel im dritten Durchgang noch auf den neunten Rang zurück und verpasste den Endkampf im olympischen Speerwurf-Finale.
Da war's vorbei: Julian Weber fiel im dritten Durchgang noch auf den neunten Rang zurück und verpasste den Endkampf im olympischen Speerwurf-Finale. | Screenshot ARD

Rio de Janeiro. Zum ganz großen Wurf hat es denn doch nicht gereicht: Für Julian Weber endete das Speerwurf-Finale bei den Olympischen Spielen bereits nach drei Versuchen; mit einer Weite von 81,36 Metern belegte der Athlet des USC Mainz den neunten Platz.

„Julian hat heute nicht so frisch gewirkt wie in der Qualifikation“, sagte Stephan Kallenberg, der das Finale am frühen Sonntagmorgen vor dem heimischen Fernseher verfolgt hatte. Ob er enttäuscht sei? „Nur ein bisschen, aber nicht sehr“, sagte der Trainer. Grundsätzlich war für Weber bereits der Einzug ins Finale ein Erfolg, nach seinen Vorleistungen aber und auch nach seinen souveränen 84,46 Metern vor drei Tagen durfte der 21-Jährige auf eine Platzierung unter den ersten Acht spekulieren.

Erst zu weit weg, dann zu dicht dran

„Leider hat heute der Anlauf überhaupt nicht gepasst“, bedauerte Kallenberg. „Beim ersten Versuch war Julian viel zu weit von der Linie weg, beim dritten war er zu dicht dran. Wenn er den Wurf voll durchgezogen hätte, wäre er erst in der Wiese zum Stehen gekommen.“ 80,29 – 80,13 – 81,36 waren die Ergebnisse der drei Würfe Webers. Den angestrebten achten Platz, der drei weitere Durchgänge mit sich gebracht hätte, verlor der Mainzer in der dritten Runde, als der Finne Antti Ruuskanen sich von unter 78 auf 83,05 Meter steigerte und Weber es nicht schaffte, noch einmal zu kontern.

„Den hatte Julian in dieser Saison eigentlich die ganze Zeit im Griff gehabt“, sagte Kallenberg. Ruuskanen war aus seinen bisherigen Wettkämpfen meist mit Weiten um die 83 Meter herausgegangen, lediglich bei den Europameisterschaften in Amsterdam war ihm in der Qualifikation bei sehr günstigen Windverhältnissen ein 88er gelungen.

Röhler fängt Yego ab

Was Stephan Kallenberg extrem ärgerte, war die lange Führung des Kenianers Julius Yego. „Da wird mir schlecht“, sagte der USC-Trainer im Gespräch mit SPORTAUSMAINZ.de, „der ist drei Monate lang abgetaucht, und dann wirft er hier 88 Meter weit. Ich hoffe, dass Thomas Röhler ihm einen noch weiteren Wurf vor den Latz knallen kann.“

Röhler konnte: Der Deutsche Meister und Führende der Weltjahresbestenliste setzte sich mit 90,30 Metern im fünften Versuch an die Spitze, Yego hatte sich zuvor verletzt und musste auf die beiden letzten Würfe verzichten. Der Kenianer gewann Silber, Bronze ging an Keshorn Walcott (Trinidad & Tobago (85,38). Der Offenburger Johannes Vetter verpasste das Podest um sechs Zentimeter.

 

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