Guido Steinacker / Peter H. Eisenhuth | 09.08.25 „90 Minuten schinden“ Die Vorschau auf das Fußballwochenende von der Ober- bis zur Landesliga. Jonas Hofmann (M.) und die TuS Marienborn wollen nach dem hart erkämpften Pokalsieg gegen den VfB Bodenheim am Sonntag gegen Alemannia Waldalgesheim nachlegen. | Bernd Eßling Oberliga SV Gonsenheim | Hertha Wiesbach ist am Sonntag der zweite Gegner der Elf von der Kapellenstraße und der zweite, auf dessen Platz die Mainzer wegen der Sanierung des eigenen Kunstrasens antreten müssen. Nach zehn Jahren in der Liga schienen die Saarländer sich als Stammkraft etabliert zu haben, da erwischte es sie 2023 – trotz positiver Spielbilanz als Sechster der Abstiegsrunde. Ohne Zugänge aus höherklassigen Ligen versucht die Hertha sich nun nach zwei Jahren, mit einem Punkt vor dem FSV Jägersburg Meister der Saarlandliga geworden, erneut auf der fünften Ebene. „Mit ihrer Oberligaerfahrung ist das für mich kein klassischer Aufsteiger“, sagt SVG-Trainer Luca Vanni. Beim Saisoneinstieg unterlagen die Wiesbacher im Aufsteigerduell dem FV Dudenhofen, dem nächsten Gonsenheimer Gegner, nach früher 2:0-Führung mit 3:4 und würden bei einer Niederlage erst einmal in der Abstiegszone festhängen. Solide im Pokal Das Gleiche gilt freilich für die Gonsenheimer. Sie waren nach dem unbefriedigenden 0:1 beim dritten Aufsteiger TSV Gau-Odernheim im Gegensatz zu den Wiesbachern unter der Woche im Verbandspokal im Einsatz. Dabei löste die Mannschaft die Aufgabe beim Bezirksligisten TSV Mommenheim mit dem 3:0 solide, sodass Vanni seinen ersten Pflichtspielsieg in der Tasche hat. Zwar kassierte Torschütze Benjamin Basic wegen Nachtretens eine Rote Karte, die ist aber nur für den Pokalwettbewerb relevant. Personell tut sich ansonsten einiges: Nokouri Hangatta, Elias Walter und in Maurice Neukirch vielleicht sogar einer der länger verletzten „alten" Stammspieler stünden diesmal im Aufgebot, kündigt Vanni an. Anstoß: 14 Uhr. Verbandsliga TuS Marienborn | Pokalspiele unter der Woche können an die Substanz gehen. Erst recht, wenn es sich um so intensive Fights handelt wie beim 2:1 der TuS Marienborn gegen den VfB Bodenheim, der nach 120 Minuten plus der jeweiligen Nachspielzeiten zustande kam. Auswirkungen in Form fehlender Kräfte auf das Verbandsligaspiel gegen Alemannia Waldalgesheim aber müssen sie an der Kirschhecke kaum befürchten – dafür fehlen offenbar zu viele Akteure, auf die eine Doppelbelastung zukäme. „Wir werden mit einer neuen Formation spielen“, kündigt Kayhan Cakici an. „Das kann auch Vorteile haben. Wichtig ist, dass wir eine gute erste Halbzeit spielen und später Umstellungen vornehmen können, die etwas bringen.“ Im Pokalderby setzte die TuS nach einer spielerisch starken ersten halben Stunde auf Leidenschaft und Widerstandsgeist – bis der Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselte Moritz Freisler in der 115. Minute per Kopf zuschlug. Den Gegner einzuschätzen, fällt Cakici ähnlich schwer wie die eigene Mannschaft. Dem 2:1 gegen Oberligaabsteiger Viktoria Herxheim ließ die Alemannia eine 2:3-Pokalniederlage in Weisenau folgen. Rückschlüsse könne er daraus nicht ziehen, sagte der Marienborner Trainer. „Wir stellen uns auf einen lauffreudigen Gegner mit gutem Pressing ein“, sagt er. „Von der Intensität her wird es ähnlich werden wie in Hüffelsheim und gegen Budenheim. Für ein gutes Ergebnis müssen wir uns 90 Minuten schinden.“ FC Basara Mainz | Shinji Okazaki und sein Team sind als einziger der vier heimischen Verbandsligisten siegreich in die Saison eingestiegen. Beim 3:1 gegen den VfB Bodenheim demonstrierten die Japaner vor allem in der ersten Halbzeit ihre spielerische Klasse, und es ist davon auszugehen, dass sie noch stärker werden – von den 20 Zugängen kamen lediglich drei zum Einsatz. Einer von ihnen betätigte sich als Torschütze und Vorlagengeber und bestätigte Oliver Schmitts Einschätzung: „Fynn Wronkowski wird auf Anhieb den Sprung von der U19 in die Liga schaffen“, hatte der Sportliche Leiter dem vom TSV Schott gekommenen Verteidiger prognostiziert. Von der englischen Woche zum Saisonauftakt blieb Basara verschont, die Partie gegen den Oberligisten Wormatia Worms wurde auf nächsten Mittwoch verschoben. Das trifft sich insofern gut, als auch der FC-Gastgeber am Sonntag frisch ans Werk geht: Der FK Pirmasens II darf als Unterbau nicht am Wettbewerb teilnehmen. Anstoß: 15 Uhr. VfB Bodenheim – TSG Bretzenheim 46 | Das dritte Derby der Gastgeber in Serie findet erst am Montag (19.30 Uhr) statt. Bericht folgt. Landesliga Ost SpVgg Ingelheim | Gegen einen Aufsteiger bedeutet es immer viel Aufwand, hilfreiche Informationen zur gezielten Vorbereitung zusammenzutragen. Damit hielten sich die Ingelheimer vor der Aufgabe am Sonntag beim FC Speyer zurück, wie Kotrainer Eric Oehler berichtet. „Wir wissen nicht viel über den Gegner“, sagt er. Was bekannt ist: Die Pfälzer haben den freien Fall aus der Oberliga gestoppt und sind nach einem Jahr in der Bezirksliga wieder in die Landesliga zurückgekehrt. Allerdings mit weitgehend unverändertem Kader, weshalb ein Durchmarsch eher nicht zu erwarten ist. Das scheint die 2:5-Auftaktniederlage beim FSV Schifferstadt zu bestätigen. Unter der Woche gaben die Speyrer im Verbandspokal mit dem 4:1 gegen Ligakonkurrent TuS Knittelsheim jedoch ein ganz anderes Bild ab. Auch die Ingelheimer haben sich noch nicht gefunden, das zweite Punktspiel gilt als verlängerte Vorbereitung. Das Pokalaus gegen den SV Gimbsheim am Mittwoch war zwar schon wegen des spät in der Verlängerung gefallenen entscheidenden Treffers zum 1:2 etwas ärgerlich. Das Trainerteam der Spielvereinigung zeigte sich allerdings mit vielen Elementen nicht unzufrieden. In Speyer gilt es, die positiven Elemente weiter auszubauen und vor allem gegen die aus der vorigen Saison allzu bekannte Tendenz zu arbeiten, durch defensive Aussetzer in Rückstand zu geraten. Anstoß: 16 Uhr. SVW Mainz | Allerbeste Stimmung ist bei den Weisenauern garantiert, nachdem sowohl der Liagauftakt gegen Aufsteiger TuS Neuhausen (2:0), besonders aber das Pokalspiel gegen Verbandsligist Alemannia Waldalgesheim (3:2) von Erfolg gekrönt war. Das dritte Pflichtspiel der Saison wird nun zum Testfall, ob die Mannschaft auch auswärts so intensiv und erfolgswillig auftritt wie auf dem eigenen Geläuf. Wobei zwischen Liga und Pokal eine deutliche Leistungssteigerung zu erkennen war. Die dürfte auch durch den Wechsel vom Kunstrasen auf den großen Rasen befördert worden sein. Gute Nachricht: Der TV Billigheim-Ingenheim, bei dem die SVW am Sonntag antritt, spielt auf einem großen Rasenplatz. Erstmals in dieser Saison im Einsatz sein wird Cheftrainer Jochen Walter, der die ersten beiden Erfolge wegen seines Urlaubs verpasst hatte. Er dürfte sich noch an die 0:1-Niederlage beim TSV in der vorigen Saison erinnern; es war eine von nur vier Partien, in denen die Weisenauer ohne eigenen Treffer blieben. Die Fortuna war am ersten Spieltag noch nicht am Ball, die Partie beim FSV Offenbach wurde auf Ende August verlegt. Am Mittwoch setzte sie sich im Pokal gegen die FG Mutterstadt durch. Anstoß: 16 Uhr. Alle Artikel von Fußball (Amateure)