Guido Steinacker / Peter H. Eisenhuth | 03.10.25 Auf drei Tage verteilt Die Vorschau aufs Fußballwochenende in Ober-, Verbands- und Landesliga. Oberliga SV Gonsenheim | Die stattliche Reihe niederlagenfreier Spiele ist am Mittwochabend in Worms beim Zählerstand sieben stehengeblieben. An diesem Wochenende geht es damit wieder bei null los. Da in den nächsten Wochen das Gastspiel bei der U21 des 1. FC Kaiserslautern sowie die Partie gegen den FK Pirmasens ansteht, kann Trainer Luca Vanni schwerlich eine Wiederholung der Serie versprechen. Da zum Auftakt der Tabellendreizehnte FC Rot-Weiß Koblenz zu Gast ist, sollte es am Sonntag aber zumindest mit dem Einstieg klappen. Am vorigen Wochenende hatten die Vereinsverantwortlichen recht zuversichtlich gewirkt, dass es zum fünften Heimspiel der Saison endlich mit der Rückkehr an den Wildpark klappen würde, aber daraus wird immer noch nichts. Zum dritten Mal dient der neue Kunstrasen der Hechtsheimer Bezirkssportanlage dem SVG als Ausweichspielort – Heimatgefühle werden auch diesmal nicht aufkommen. Tendenz Abstiegskampf Der FC Rot-Weiß Koblenz ist seit dem Regionalligaabstieg 2023 sukzessive nach ein paar Jahren der sportlichen Dominanz wieder hinter den Lokalkonkurrenten TuS Koblenz zurückgefallen, in dieser Saison geht es offenbar nur noch gegen den Abstieg. Die drei Siege fuhr das Team allerdings gegen drei direkte Konkurrenten ein, zuletzt am Mittwoch ein 4:1 gegen den FV Dudenhofen. Im Vergleich mit den Gonsenheimern fällt vor allem die schwächere Defensive (18 Gegentore gegenüber 11 des SVG) auf, während die Offensiven nahezu gleich erfolgreich sind. Für die Gonsenheimer wird es der Abschluss einer englischen Woche, bei den Koblenzern folgt wegen des Verbandspokalspiels am Mittwoch gleich die nächste auf den Fuß. Vanni muss daher anders als sein Kollege Fatih Cift bei seiner Personalplanung nicht über das Wochenende hinausschauen. Die Bank wird auch am Sonntag wieder gut gefüllt sein, in Worms sah er nicht einmal den Bedarf, mit Blick auf die anstrengende Woche das Wechselkontingent voll auszunutzen. Anstoß: 15 Uhr. Verbandsliga TSG Bretzenheim 46 | Schon am Freitagabend spielen, das bedeutet eine Trainingseinheit weniger. Timo Schmidt beließ es in dieser Woche bei zwei Treffen am Dienstag und Mittwoch, bevor es auf der Bezirkssportanlage gegen Alemannia Waldalgesheim zu Werke geht – eine Idee der Gäste, die auf keinen Fall am Sonntag spielen wollten, und samstags belegt die Jugend die Plätze. Was macht dem TSG-Trainer Timo Schmidt Hoffnungen auf den ersten Heimsieg der Saison? „Die Waldalgesheimer liegen uns ein Stück weit“, sagt er und verweist auf das 1:1 vor einem Jahr, dem auswärts ein 2:0 folgte. „Allerdings ist die Alemannia sehr gut gestartet.“ Der Gegner sei „schwierig zu bespielen, tritt sehr diszipliniert und konzentriert auf und hält den Laden dicht“, zählt Schmidt die Stärken des Tabellenfünften auf. „In der Defensive sind sie kompromisslos und hauen den Ball im Zweifel weg.“ Dagegen setzen die Bretzenheimer „ein ordentliches Aufgebot“ trotz weiterhin krankheitsbedingter Ausfälle. Lukas Fischer ist wieder an Bord, nicht jedoch Marco Rothenburger, der in Hüffelsheim für die Anfangself vorgesehen war, beim Aufwärmen aber abwinkte. Knieprobleme und ein Infekt verzögern die erhoffte Rückkehr in die Stammformation. Anstoß 19.30 Uhr. FC Basara Mainz | Ohne den späten Gegentreffer in Waldalgesheim stünden Shinji Okazaki und seine Leute nicht nur vor dem nächsten Spitzenspiel, sondern gingen es punktgleich mit dem Tabellenführer Bienwald Kandel an, der am Samstag nach Hechtsheim kommt. „Das 1:1 hätten wir vorher unterschrieben. Hinterher war es sehr bedauerlich, weil wir von der zehnten Minute an bis zur Führung nach einer Stunde klar überlegen waren“, sagt Oliver Schmitt, der Sportliche Leiter. Als Knackpunkte nannte er die verletzungsbedingte Auswechslung Gianni Aulettas, der vorne für viel Betrieb gesorgt hatte, sowie die Gelb-Rote Karte gegen Spielmacher Hayato Nakashima eine Viertelstunde vor Schluss. „Das hat uns den Drive genommen.“ Damit büßte Basara zwar einen Tabellenplatz ein, „aber Shinji und seine Truppe gehören nach wir vor zur Spitzengruppe“, sagt Schmidt. „Jetzt wollen wir gegen Kandel unsere Heimstärke demonstrieren“ – die Bilanz ist nach vier Spielen makellos. Anstoß: 16 Uhr. VfB Bodenheim | Die Ergebnisse waren zuletzt enttäuschend, dennoch muss man sich um Marco Jantz Mannschaft keine ernsthaften Sorgen machen. Die personell schwächelnde Guckenbergelf, die so nicht das Niveau der vorigen Saison abzurufen in der Lage ist, hatte es mit einer Reihe stärkerer Gegner zu tun. An den personellen Problemen wird sich in den nächsten Wochen nicht viel ändern, aber die Konkurrenten werden durchweg aus der unteren Tabellenregion kommen. Und so sagt der Trainer an: „Jetzt müssen wir punkten.“ Drei der nächsten fünf Partien bestreitet der VfB zu Hause, vom nächsten Wochenende an stehen alle vier Teams aus der Abstiegszone auf dem Plan. Zuvor geht es am Sonntag gegen den SV Steinwenden, der sich durch zwei Siege auf den neunten Rang vorgearbeitet hat. Ohne Faßnacht und Meyenburg „Wir wollen im Vergleich zum Spiel in Marienborn an Engagement, Teamleistung und Spritzigkeit noch mal etwas draufpacken“, gibt Jantz vor. Dabei war er mit dem Auftritt im Derby gerade in diesen Punkten schon recht zufrieden. Dass Calvin Faßnacht fehlen wird, weil er erneut einen Kurzurlaub einlegt, ebenso der in Marienborn allerdings auch wegen muskulärer Probleme ausgewechselte Roman Meyenburg, sind bedeutende Einschränkungen. Mit der Urlauberei zu den üblichen Zeiten kommt Jantz generell klar, die zusätzlichen Auszeiten mal von diesem, mal von jenem Akteur aber verlängern die Fehlbestände. „Wenn ich gewusst hätte, dass noch bis Mitte Oktober im Schnitt zwei Spieler wegen Urlaubs weg sind, wäre der Kader entsprechend größer ausgefallen“, sagt der Trainer – ändern kann er die Situation im Moment nicht. Anstoß: 15 Uhr. TuS Marienborn | Wie gut haben Kayhan Cakicis Leute ihr Waterloo-Erlebnis aus dem Pokal weggesteckt? Die Antwort auf diese Frage dürfte einiges über die Aussichten aussagen, am Sonntag beim FK Pirmasens zu bestehen. „Wir müssen uns aufbäumen“, sagt der Trainer, den das zumindest in dieser Höhe nicht vorhersehbare Achtelfinal-Aus beim Landesligisten VfR Grünstadt hörbar mitgenommen hatte. Gegen den Tabellenvorletzten, „eine junge, bewegliche Mannschaft“, gehe es jetzt darum, ebenfalls gut auf den Beinen zu sein, Tempo zu machen und guten Fußball zu spielen. „Ich hoffe, dass die Köpfe wieder frei sind, dass wir unsere Dribbelstärke und Dynamik wiederfinden und auch den Kampf nicht vermissen lassen“, sagt Cakici. Anstoß: 15 Uhr. Landesliga SVW Mainz | Den einen oder anderen Ausreißer nach unten haben die Weisenauer inzwischen verbucht, was es ihnen schwer macht, die angestrebte Rolle in der Spitzengruppe zu verteidigen. Die Niederlage beim Schlusslicht TSG Pfeddersheim haute ordentlich rein und kostete den bis dahin Drittplatzierten drei Ränge. Zum zehnten Tabellenplatz ist der Abstand nicht mehr größer als zu Spitzenreiter SV Büchelberg. Am Sonntag sollte die SVW ihre gute Bilanz, die das stärkste Heimteam der Vorsaison bisher erneut aufbaut, unbedingt bestätigen. Wormatia Worms II ist der untere Tabellennachbar. Wie gehabt und bei einer Nachwuchsformation normal, sind die Ergebnisse der Wormser nicht gerade konstant. Nach Mainz kommt die U21 des Oberligisten mit einer Serie von drei Siegen nach Mainz, zuletzt gelang ein 5:1 gegen Verbandsligaabsteiger FSV Offenbach. Eher ungewöhnlich ist, dass die Nachwuchstruppe mit ihrem Tempovorteil gegenüber vielen Ligakonkurrenten in der Defensive bisher den stärkeren Part spielt. Nur zehn Gegentoren (SVW: 11) stehen 16 eigene Treffer (SVW: 24) gegenüber. Anstoß: 15 Uhr. SpVgg Ingelheim | Eigentlich standen die Chancen nicht schlecht, sich in dieser Saison sorgenfrei im Tabellenmittelfeld einzuordnen. So wäre es wohl auch gekommen, hätte der Kader sich nicht aus den unterschiedlichsten Gründen zuletzt selbst dezimiert. Daher stehen sich der FSV Schifferstadt und die Ingelheimer am Sonntag als Tabellennachbarn mit Tuchfühlung zum ersten möglichen Abstiegsrang 13 gegenüber. Angesichts der Aufgaben der schlechter platzierten Konkurrenten ist es eher unwahrscheinlich, dass sich der Verlierer in der Abstiegszone wiederfindet, aber es geht auch eher darum, den inzwischen schon vier Punkte großen Rückstand auf das Mittelfeld zu verringern. Das jüngste 0:3 gegen den SV Büchelberg konnten die Ingelheimer gleich ausblenden, der souveräne Tabellenführer ist nicht der Maßstab. Wohl aber sollte gegen den FSV Schifferstadt etwas laufen, auch wenn die Pfälzer in der zurückliegenden Saison diejenigen waren, die den Ingelheimern in der Gesamtbilanz (1:6, 0:3) am meisten wehgetan hatte. Der alten Form aber läuft der Vorjahressiebte deutlich hinterher. Anstoß: 15 Uhr. 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