Bezirksliga | Gert Adolphi | 25.10.2020

VfR Nierstein zieht Konsequenz aus Inzidenz

Bezirksligist tritt zum Spiel gegen den FSV Nieder-Olm nicht an.
Die Coronazahlen stimmen Trainer Nico Augustin und den VfR Nierstein skeptisch.
Die Coronazahlen stimmen Trainer Nico Augustin und den VfR Nierstein skeptisch. | Bernd Eßling

Nierstein/Nieder-Olm. Der VfR Nierstein hat sein Heimspiel in der Fußball-Bezirksliga gegen den FSV Nieder-Olm abgesagt. „Weil im Kreis Mainz-Bingen der Corona-Inzidenzwert über 60 und in der Stadt Mainz über 100 gestiegen ist, haben wir uns entschlossen, den Spielbetrieb einzustellen“, erläutert Trainer Nico Augustin. „Wir wollen das unseren Spielern nicht zumuten. Das Wichtigste ist die Gesundheit.“

Die Bitte des VfR um eine Spielverlegung hatten die Nieder-Olmer abgelehnt. Murat Akkaya zeigt zwar Verständnis für das Niersteiner Anliegen. „Die Niersteiner wollten mit der Absage ein Zeichen setzen“, sagt der Sportliche Leiter des FSV. „Da gehen wir mit, aber nur, wenn die ganze Liga mitmacht.“

Der FSV hatte dem VfR noch angeboten, bereits in Sportkleidung anzureisen, um die Kabinen nicht nutzen zu müssen, und auf Zuschauer zu verzichten. Doch darauf ließen sich die Niersteiner nicht ein. Akkaya hält es für wenig sinnvoll, am Sonntag nicht zu spielen, am Montag aber wieder das Training aufzunehmen und nächste Woche in Marienborn doch wieder auf dem Platz zu stehen. „Wohin führt das, wenn jeder macht, was er will?“, fragt er. „Wir sollten froh sein, dass wir noch spielen dürfen.“

FSV wartet auf Signale

Akkaya rechnet damit, dass sich die Ausfälle häufen werden, je näher der Winter rückt, und zieht auch in Betracht, dass der Verband die Runde unter- oder abbricht. Solange aber von der Politik oder dem Verband keine entsprechende Ansage komme, würden die Nieder-Olmer weitermachen.

Gleichwohl akzeptiert Akkaya die Niersteiner Bedenken („Es ist gut, wenn man eine solche Einstellung hat“), kritisiert aber die daraus gezogene Konsequenz („Einen Alleingang zu starten, ist nicht richtig“).

Einfach hatte es sich der VfR nicht gemacht, wollte sich eine Verlegung aber nicht mit einer Lüge erkaufen. „Wir wollten keinen Verdachtsfall melden, wo es keinen gibt“, sagt Nico Augustin. Der Fall liegt nun beim Staffelleiter und danach möglicherweise bei der Sportgerichtsbarkeit.

 

Mehr Sport aus Mainz lesen Sie hier.

 

Alle Artikel von Fußball (Amateure)