Zweite Bundesliga Damen | Guido Steinacker | 14.03.14 Verfrühter Showdown gegen das Steinfurth-Team Ein Moment, wie es ihn selten gibt in einer Saison: Das Heimspiel von Handball-Zweitligist FSV Mainz 05 am Samstag (19.30 Uhr) gegen den Tabellennachbarn SGH Rosengarten-Buchholz kann zum großen Befreiungsschlag werden für die abstiegsgefährdeten 05er – oder die sportliche Situation bedohlich werden lassen. Mainz. Hohe Niederlagen ärgern, krasse Unterlegenheit nervt, alles geschenkt. Die Klatsche bei BVB Dortmund am vergangenen Wochenende (20:38) darf Handball-Zweitligist FSV Mainz 05 völlig egal sein, wenn die kommende Aufgabe in die Hose geht. Denn am Samstag (19.30 Uhr) droht der wahre Tiefschlag. Der wäre im Heimspiel gegen die SGH Rosengarten-Buchholz schon bei einem Treffer Unterlegenheit perfekt. Der Tabelle nach ist es kein echtes Abstiegsduell, das sich die im Negativsaldo punktgleichen Mannschaften liefern werden. Die Buchholzer stehen auf dem vermutlich ersten Abstiegsplatz 13, die 05er zwei Ränge darüber. Aber die Norddeutschen haben eben dieses eine Spiel Rückstand in petto, ebenso wie der dazwischen platzierte SV Allensbach. Weil die Allensbacherinnen am Samstag ein Heimspiel gegen den BVB vor sich haben und diese Prüfung wohl kaum bestehen werden, würde die 05er eine Niederlage gegen die SGH vermutlich nicht einmal auf den Abstiegsplatz zurückwerfen. Aber das Signal wäre verheerend vor dem Start in die heiße Phase der Saison, die nur noch zwei Heimspielen, aber vier Auswärtspartien bringt. SGH mit Aussetzer gegen TSG Ober-Eschbach 05-Sprecherin Daniel Bilo ist überzeugt, dass die Gäste noch stärker unter Druck stehen werden als ihr Team. Denn die SGH will die Klasse halten, leistete sich zuletzt mit dem Unentschieden im Heimspiel gegen Schlusslicht TSG Ober-Eschbach aber einen echten Aussetzer. „Denen sitzt dieser Punktverlust in Nacken“, ist Bilo sicher. Angeschlagene Spielerinnen aus der Stammformation, besonders Julia Harms, aber auch die Ex-05erin am Kreis, Nicole Steinfurth, wirken sich gleich deutlich auf das Spielniveau der Norddeutschen aus. Bei den 05ern war die Anspannung in den jüngsten Partien beim SV Allensbach und gegen Nord Harisslee vergleichbar mit der, die die Buchholzer nun verspüren dürften – die Mainzerinnen bewältigten die Herausforderung in beiden Fällen, sonst sähe es jetzt ganz düster aus. Bilo ist zuversichtlich, dass nun auch das dritte Entscheidungsspiel innerhalb von drei Wochen positiv verläuft. „Die Kadersituation ist deutlich besser“, berichtet sie. Julia Löbich ist wieder dabei, ebenso stehen die Perspektivspielerinnen, allerdings zuvor schon mit dem Oberligateam gefordert, wieder komplett zur Verfügung, „und die kennt die SGH nicht“, sieht Bilo darin einen großen Vorteil. Die Situation im Abstiegskampf Genau betrachtet, dreht sich der Abstiegskampf in der Zweiten Liga nur noch um den 13. Platz, den die Buchholzer derzeit belegen. Denn Schlusslicht TSG Ober-Eschbach ist bei nur fünf Punkten fast schon weg vom Fenster. Daran können auch Trainerlegende Dr. Jürgen Gerlach, den die Bad Homburger im Februar verpflichteten, und das vergleichsweise einfache Restprogramm der Ober-Eschbacher aller Voraussicht nach nichts mehr ändern. Der Vorletzte TSV Nord Harrislee hat angekündigt, in jedem Fall in der nächsten Saison keine zweite Liga mehr spielen zu wollen. Sollten die Nordlichter es sportlich doch noch schaffen, entfiele daher in diesem Fall einfach einer der regulären Abstiegsplätze. Ein weiterer Rettungsanker für die 05er könnte die weit verbreitete Unlust unter den aufstiegsberechtigten Drittligisten sein, das (vor allem finanzielle) Abenteuer Zweite Liga anzunehmen. Der Königsweg zum Klassenverbleib ist für die Mainzerinnen freilich das hinreichende Sammeln von Siegen. Und dafür sollte das Team am Samstagabend dringend etwas tun. Alle Artikel von Handball