Oberliga | Gert Adolphi | 27.10.2023

Verdeckte Schnittvarianten

Ein Sieg muss her: Der RSV Klein-Winternheim geht gegen Oberligaschlusslicht TTC Wirges auf Nummer sicher und tritt mit Chen Zhibin an.
Kann die Bälle besser lesen als andere: RSV-Spitzenspieler Chen Zhibin.
Kann die Bälle besser lesen als andere: RSV-Spitzenspieler Chen Zhibin. | Bernd Eßling

Klein-Winternheim. Mit einem Sieg gegen den TTC Wirges will der RSV Klein-Winternheim am Samstag sein Konto ausgleichen und Abstand zur Gefahrenzone der Tischtennis-Oberliga gewinnen (Beginn: 18 Uhr). „Im Heimspiel müssen zwei Punkte her“, fordert Kapitän Marco Gottwald. „Wirges ist ein Abstiegskandidat.“

In der Tat stehen die Gäste nach ihrem sechsten Rang in der vorigen Saison mit 18:18 Zählern jetzt ohne Erfolgserlebnis am Tabellenende. Für Gottwald ist das keine Überraschung, denn als seine Mannschaft gegen Ende der vorigen Runde bei den Westerwäldern gastierte, bekam er mit, dass Ronny Zwick und Daniel Sporcic zumindest eine Wettkampfpause einlegen wollten.

Ex-Leiselheimer als nominelle Eins

Die TTC-Spitzenspieler werden zwar weiter als Nummer eins und zwei geführt, machten ihre Ankündigung aber wahr und bestritten bislang keine Partie. „Ich gehe nicht davon aus, dass sich das jetzt ändert“, sagt Gottwald. „Sollten aber beide auftauchen, sieht es anders aus.“ Der RSV geht auf Nummer sicher und hat seinen Spitzenspieler angefordert. „Mit Chen Zhibin haben wir gegen jede Mannschaft eine Chance.“

In der Spielerliste Nummer drei, in der Realität die neue Nummer eins des TTC ist der in Rheinhessen wohlbekannte Alexander Krießbach. Der ehemalige Spieler des TV Leiselheim pflegt einen unorthodoxen Abwehrstil, nimmt die Bälle tief unter der Tischkante und gibt ihnen, verdeckt für den Gegner, ungewöhnliche Schnittvarianten. „Damit komme ich nicht so gut zurecht“, räumt Gottwald ein. „Ich kann mir vorstellen, dass ich gegen die Nummer zwei besser aussehe.“

Diskussionsfreudiger Gegner

Chen hingegen brauche vielleicht einen Satz, um sich an das Krießbachs Spiel zu gewöhnen, dann wisse er, was zu tun sei. „Da merkt man die 50 Jahre Erfahrung. Zhibi kann die Bälle besser lesen.“

Krießbach neigt außerdem dazu, jeden Ballwechsel zu kommentieren und verwickelt seine Gegner oft in Diskussionen. „Ich freue mich schon sehr“, sagt Gottwald voller Ironie. „Ich muss schauen, dass wir uns auf das Sportliche konzentrieren können.“

Alle Artikel von Tischtennis