U-19-Bundesliga Jugend | Christian Karn | 09.03.14

Die Unentschiedenserie ist zu Ende - leider

Die U19-Bundesligafußballer des FSV Mainz 05 haben in Eintracht Frankfurt erneut ihren Meister gefunden. Wie im Hinrundenspiel gab es ein 0:3 gegen die Hessen.
Frankfurt. Die Serien sind vorbei, alle beide, die nervige ebenso wie die erfreuliche. Nach sechs Unentschieden in Serie gab es in einem Ligaspiel der U19-Fußballer des FSV Mainz 05 am Sonntagmittag endlich wieder einen Sieger. Aus Mainzer Sicht allerdings den falschen. Wie im Hinspiel gewann Eintracht Frankfurt 3:0; sogar der Halbzeitstand von 2:0 für die Hessen war der gleiche wie im September. Zwischen den beiden Derbys hatte es kein anderer Bundesligist geschafft, die 05er zu schlagen; alle zwölf Kandidaten waren gescheitert.
 
Parallelen gibt es zuhauf zwischen den beiden Partien. Die Frankfurter traten mit einer körperlich beeindruckenden Mannschaft an, auch mit einer gewissen Erfahrung: Marc Stendera, in dieser Saison erstmals in der U19 eingesetzt, spielte schon fünf Mal in der großen Bundesliga, einmal 80 Minuten beim 0:0 gegen die 05er.
 
Wieder trifft Noah Michel für die Eintracht
 
Es gibt Wege, die physischen Nachteile auszugleichen. „In der Bereitschaft", zählte 05-Trainer Sandro Schwarz auf, „in der Körperspannung, der Körpersprache, im Willen, sich gegen Widerstände zu wehren." Das gelang den 05ern nicht. Noah Michel, der im Hinspiel alle drei Tore geschossen hatte, traf in der 14. Minute nach einem Fehler von 05-Abwehrchef David Kinsombi zur Frankfurter Führung - vier Spielminuten später als vor einem halben Jahr am Bruchweg. Kurz zuvor hatte Patrick Pflücke die beste Mainzer Chance vergeben. Und wieder war die frühe Führung genau das, was die Eintracht für ihr Spiel brauchte. Jetzt konnten sich die Frankfurter zurückziehen, ihr Umschaltspiel spielen und die Mainzer sich die Zähne ausbeißen lassen. Nur, dass das den 05ern auch nicht gelang.
 
„Wir haben uns zu wenig dagegengestemmt", ärgerte sich Schwarz. "Mit dem Ball waren wir fahrig, im Zweikampfverhalten nicht entschlossen. Wir haben uns von der körperlichen Präsenz beeindrucken lassen." In der 25. Minute fiel etwas überraschend das 2:0. „Da fängt man an zu grübeln", sagte Schwarz. „Ich weiß, was in so einer Situation in einem Spieler vorgeht. Da geht die Comebackmentalität verloren. Man hat noch das Gefühl, dass alles möglich ist, wenn das 2:1 fällt, gerade in der zweiten Hälfte, in der wir etwas besser waren. Aber dann kommt das 3:0, wieder aus dem Nichts heraus, weil wir in Überzahl nicht gut verteidigt haben. Und ab da war zu sehen, dass wir als klarer Verlierer vom Platz gehen. Wir hatten keine Antwort mehr darauf."
 
Verheerende Zweikampfstatistik
 
Dass es gerade im Jugendfußball solche verkorksten Spiele manchmal einfach gibt, weiß Schwarz. „Trotzdem extrem ärgerlich", sagte der Trainer, gerade aus dem Kontext der vielen Remis heraus. Die einzige Chance sieht der Trainer darin, sachlich zu bleiben. „Ich kenne unsere heutige Zweikampfstatistik nicht, aber sie muss verheerend sein", sagte Schwarz. Darum wird es nun in der Analyse und in der Vorbereitung auf das kommende Spiel gegen den Karlsruher SC gehen. „Wir müssen wieder präsenter sein", forderte der 05-Trainer. Den KSC zu schlagen, das haben schon andere geschafft. Manch einer wiederum ist an dieser Aufgabe gescheitert. Nun stellt sie sich den 05ern, nun stellen sich die 05er ihr. Vor einem halben Jahr hat es geklappt; die 05er rehabilitierten sich mit einem 1:0 in Karlsruhe für die Niederlage gegen Frankfurt.
 
FSV Mainz 05: Zeaiter - Moos (76. Krengel), Ihrig, Kinsombi, Radau (46. Geisler) - Njie (82. Kohns) - Hammann, Pflücke (46. Seydel), Eba Eba - Parker, Wachs.
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