Peter H. Eisenhuth | 30.04.15

Über die Karlsbader Straße nach Cali

Mehrkämpfer und Speerwerfer Niklas Kaul (USC) startet am Freitag beim Sprint- und Hürdenmeeting des TSV Schott, am Samstag in Wetzlar und will im Juli zur U18-WM.
Fährt auch an diesem Wochenende zweigleisig: NIklas Kaul wird am Freitag beim TSV Schott sprinten und am Samstag in Wetzlar Speerwerfen.
Fährt auch an diesem Wochenende zweigleisig: NIklas Kaul wird am Freitag beim TSV Schott sprinten und am Samstag in Wetzlar Speerwerfen. | Archiv/Birkenstock

Mainz. Für die Mehrkämpfer des USC Mainz stellt die Teilnahme am Sprint- und Hürdenmeeting des TSV Schott am Freitag einen ersten Test in dieser Saison dar. Seine Athleten sollen zum Einstieg die drei Sprintstrecken – 100 Meter, 400 Meter, 110 Meter Hürden – absolvieren und vor allem das Gefühl für die Hürden bekommen, sagt Michael Kaul.

Für einen aus der Gruppe ist es mit diesem lockeren Aufgalopp am Wochenende allerdings nicht getan: Niklas Kaul wird zudem am Samstag bei der Bahneröffnung in Wetzlar Speerwerfen, quasi als Vorprogramm zu den Halleschen Werfertagen Mitte Mai. Die 75,55 Meter, die der Sohn des Trainers bei seinem persönlichen Saisoneinstieg in Heidesheim erzielt hat, lassen für den Sommer einiges erwarten – diese Weite wäre im vorigen Jahr um diese Zeit noch neuer Deutscher U18-Rekord gewesen. Inzwischen steht die Bestmarke bei 76,80 Meter, gehalten vom Jenaer Tom Meier. Dass sie über die nächsten Monate hinaus Bestand haben wird, ist unwahrscheinlich.

Kolumbien ist wichtiger als Rekord

Kauls Ziel ist aber nicht vorrangig ein neuer Rekord mit dem 700-Gramm-Speer, sondern die Qualifikation für die U18-Weltmeisterschaften vom 15. bis 19. Juli im kolumbianischen Cali – und zwar sowohl im Zehnkampf als auch in seiner Spezialdisziplin. Das Speerwurfticket dürfte der Mainzer frühzeitig im Sack haben, zumal bei den Jugendlichen nicht das Prozedere angewandt wird, wonach die Plätze anhand des Abschneidens bei den Deutschen Meisterschaften vergeben werden. Nur der Sieger der U18-Gala in Schweinfurt am 20. Juni ist gesetzt, der zweite Teilnehmer wird anhand der erbrachten Leistungen im Saisonverlauf ermittelt. Da sollte an Kaul lein Weg vorbeiführen.

„Und dann könnten wir entspannter nach Bernhausen fahren“, sagt Michael Kaul. Dort werden am 5. und 6. Juni die Mehrkampf-Karten für die U18-WM vergeben. Und anders als die Starter in den Einzeldisziplinen müssen die Athleten auf den Punkt in Bestform sein. „Da hat man nur eine Chance“, verdeutlicht der Trainer. Doch sein Sohn ist verletzungsfrei und ohne nennenswerte krankheitsbedingten Ausfälle durch die Vorbereitung gekommen, das Trainingslager in Hannover verlief optimal. Jetzt geht’s los, „und zwar Schlag auf Schlag“, wie Michael Kaul sagt. Man macht sich das gar nicht so bewusst, aber in zweieinhalb Monaten geht’s schon in Cali los.“

Und auf dem Weg nach Kolumbien legt Niklas Kaul am Freitag einen Zwischenstopp an der Karlsbader Straße ein.

 

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