Mainz/Dortmund. Unter der Woche schossen die Spekulationen ins Kraut, wer die Nachfolge von Jürgen Klopp als Trainer beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund antreten wird. Der Gladbacher Lucien Favre? Der Mainzer Thomas Tuchel? Oder Mister X? Nach dem Trainerbeben mit dem überraschend verkündeten Rücktritt des Erfolgscoaches Jürgen Klopp zum Saisonende am vergangenen Dienstag wollte sich Dortmunds Vereinsspitze nicht zu möglichen Kandidaten äußern, kündigte lediglich eine baldige Entscheidung an. 

Die war offenbar aber schon längst gefallen, denn nun teilte der BVB in einer kurzen Erklärung mit: „Der achtmalige Deutsche Fußball-Meister Borussia Dortmund hat Thomas Tuchel ab dem 1. Juli 2015 als neuen Trainer verpflichtet. Der 41-Jährige erhält einen Dreijahres-Vertrag. Borussia Dortmund wird Thomas Tuchel in der Woche nach dem Saisonende offiziell vorstellen. Der BVB bittet um Verständnis dafür, dass sich alle Beteiligten bis zu diesem Zeitpunkt nicht zur Sache äußern werden.“ 

Größte Herausforderung der Karriere

Wie schon seinerzeit beim FSV Mainz 05, folgt damit Tuchel auf seinen Vorgänger Klopp - nachdem der noch bis zum Sommer in Mainz angestellte Tuchel seit Monaten immer wieder mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht wurde. Jeweils dort, wo ein Trainerstuhl wackelte, wurde der 41-Jährige als heißer Kandidat gehandelt. Leipzig, Stuttgart, zuletzt bis Wochenanfang Hamburg - wenn Tuchel taktiert hat, dann mit überaus großem Geschick. Denn die Aufgabe beim Revierklub in Dortmund ist die bislang größte Herausforderung für den ehrgeizigen Trainer. 

Geboren am 29. August 1973 in Krumbach, übernimmt Tuchel nun einen internationalen Spitzenklub. Als Spieler trug der 41-Jährige das Trikot der  Stuttgarter Kickers (1992-1994) und des SSV Ulm 1846 (1994-1998). Als Trainer hat Tuchel folgende Stationen vorzuweisen: VfB Stuttgart Jugend (2004-2008), FC Augsburg Jugend und Amateure (2006-2008), U19 FSV Mainz (2008-2009), Profis FSV Mainz 05 (2009-2014).

Seine bislang größten Erfolge sind: A-Junioren-Meister mit Mainz (1999) sowie zweimal die Qualifikation zur Europa League (2011 und 2014) mit dem FSV Mainz 05. In Dortmund sollen nicht nur weitere Erfolge folgen, gemäß dem Selbstverständnis des BVB sollen auch Titel her. Wie Tuchel mit internationalen Topstars wie Marco Reus oder Weltmeister Mats Hummels umgehen wird, birgt viel Fantasie und Spannung. Wohlwissend, dass die Fußstapfen Jürgen Klopps riesig sind. Klopp ist in Dortmund eine Institution - und wird das auch in Zukunft bleiben. Ganz gleich, wohin der Weg des zweimaligen Deutschen Meister-Trainers nach Ende seiner BVB-Ära im Sommer führen wird.