Oberliga | Guido Steinacker | 15.10.2020

Üben statt spielen

Corona in Mülheim-Kärlich: Nach der Absage des Oberliga-Auswärtsspiels am Mittelrhein wird Oberligist SV Gonsenheim das freie Wochenende für eine intensivere Vorbereitung des Verbandspokalspiels gegen Wormatia Worms nutzen.

Gonsenheim. Zuerst die gute oder die schlechte Nachricht? Da die schlechte in diesem Fall die Basis für die gute ist, sollte das klar sein. Also: Die für Sonntag vorgesehene Oberligabegegnung bei der SG 2000 Mülheim-Kärlich fällt für den SV Gonsenheim flach. Die Gastgeber sind wegen eines positiven Coronabefunds vorerst aus dem Spiel genommen. Das eröffnet SVG-Trainer Anouar Ddaou allerdings die Chance, seine Mannschaft mit längerem Anlauf und gezielter auf das Verbandspokal-Achtelfinalspiel am nächsten Mittwoch (19.30 Uhr) gegen Wormatia Worms einzustellen.

„Wir gestalten die Trainingswoche um und nehmen sie als verlängerte Vorbereitung auf die Wormatia“, sagte Ddaou zu der am Mittwoch eingegangenen Meldung des Mittelrheinklubs. Eine ganze Woche auf die Chance hinarbeiten, das Pokal-Viertelfinale zu erreichen, sollte ein Vorteil sein, zumal die Wormatia am Wochenende nach aktuellem Stand in der Südstaffel beim FV Eppelborn gefordert sein wird.

Sehr reflektierte Spieler

Das unvermittelte Ende der Siegesserie durch die 1:2-Heimpleite gegen den FC Karbach stellte Trainer wie Mannschaft vor eine interessante Herausforderung: Wie das Negativerlebnis nutzbringend verarbeiten und den, wie Ddaou nach dem Spiel gleich einforderte, Lernprozess ankurbeln? „Meine Spieler sind trotz ihres jungen Alters sehr reflektiert, keiner hat nach Ausreden gesucht“, berichtet der Trainer.

Rückschläge werde es immer wieder geben, sagt Ddaou. „Aber, wenn man ein Heimspiel verliert, nachdem wir so gut drauf waren, muss sich jeder für sich Gedanken machen, warum das passiert ist, muss es erklärbar machen, denn nur so lässt sich die Gefahr minimieren, es zu wiederholen.“

Die Niederlage als Chance, das ist etwas, das die Spieler in ihrer Laufbahn sicher nicht zum ersten Mal zu hören bekamen. „Aber dass wir drei, vier Spiele gewinnen und dann verlieren, hatten wir noch nicht“, betont Ddaou die besondere Situation. Je besser die von der Mannschaft aufgearbeitet wurde, desto größer die Chance, dass sie im nächsten Pflichtspiel nicht noch im Hinterstübchen einwirkt – wenn nicht in Mülheim-Kärlich, dann eben gegen die Wormatia wird sich das zeigen.

Alle Artikel von Fußball (Amateure)