Oberliga | Peter H. Eisenhuth | 01.06.2019

Alles unter Kontrolle

Der TSV Schott Mainz steigt mit einem 11:10-Sieg beim TC Mutterstadt in seine erste Oberligasaison seit zehn Jahren ein.

Mutterstadt. Dreimal erst im Matchtiebreak verloren – „dafür kann man sich nichts kaufen, aber bei einem solchen Ergebnis nimmt man es doch noch gerne in Kauf“, kommentierte Sven König den Ausgang des ersten Spiels des TSV Schott in der Tennis-Oberliga seit zehn Jahren. Mit 11:10 setzten sich die Mainzer beim TC Mutterstadt durch, bei einem Gegner, „den wir schlagen müssen, wenn wir oben mitspielen wollen“.

König selbst war gleich zweimal von der Entscheidungssatzmisere betroffen, wobei seine Niederlage im Einzel ärgerlicher war. „Eigentlich hatte ich alles im Griff“, berichtete die Mainzer Nummer drei von seinem Duell mit Nicolas Mayr. Der erste Satz ging spielverlustfrei an König, in den zweiten kam er ebenfalls gut hinein, „aber beim Stand von 2:1 ist es mir aus der Hand geglitten. Und mit den schlechter werdenden Bällen ist es mir schwergefallen, Druck zu machen“. Weil sich sein Gegner zudem steigerte, gab König den Satz mit 2:6 und den Matchtiebreak mit 3:10 ab.

Panfil und Sikora punkten

An Position sechs war Niklas Heil gegen Vito Manola chancenlos, alle übrigen Einzel entschieden die Gäste für sich. Allen voran Steffen Hillenmeier, der Antonio Manola nicht ein einziges Spiel gönnte. „Steffen war vom ersten Ballwechsel an da und ist sehr abgezockt aufgetreten“, erzählte König. „Im zweiten Satz hat er kaum einen Punkt abgegeben.“

So ähnlich hielt es Grzegorz Panfil im ersten Durchgang des Einser-Matches gegen Tejas Chaukulkar. Diese Dominanz vermochte der Pole, der am Vortag in Mainz eingetroffen war und noch mit den Kollegen trainiert hatte, zwar nicht über die gesamte Auseinandersetzung hinweg auszuüben, gleichwohl lief er nicht Gefahr, den Sieg aus der Hand zu geben. „Am Ende wurde es zwar ein bisschen spannend“, sagte Sven König, „aber Greg hat es kontrolliert.“

Adrian Sikora, der zweite Ausländer, der dem TSV Schott trotz des Rückzugs aus der Regionalliga erhalten geblieben ist, lieferte sich mit dem Kroaten Josko Topic einen umkämpften ersten Satz. Nachdem er diesen mit 6:3 gewonnen hatte, wurde es deutlich: Der zweite ging zu Null an den Mainzer.

Weber mit Druck und mit Kopf

Zu den Highlights des Tages gehörte Mats Webers 7:6, 6:3 gegen Carlos Paton Canal, einen Spanier, der in den USA College-Tennis spielt und dem Luxemburger einen spannenden, rasanten Fight lieferte. „Was ich von diesem Match gesehen habe, waren sehr schnelle Ballwechsel“, sagte König. „Mats hat sehr druckvoll, aber auch mit Kopf gespielt und verdient gewonnen.“

Dass sie nach einer 8:4-Führung noch als Verlierer nach Hause fahren würden, hielten König und seine Kollegen für nahezu ausgeschlossen – und Panfil/Sikora traten rasch den Beweis an, indem sie sich im ersten Doppel ungefährdet durchsetzten. Dass König/Heil und Hillenmeier/Weber ihre Partien jeweils im Champions-Tiebreak mit 4:10 beziehungsweise 5:10 abgaben, trübte die Laune zwar ein wenig, änderte aber nichts am Auftakterfolg.

„Obwohl das Gesamtergebnis so knapp ausgefallen ist, hatte ich nie das Gefühl, dass wir verlieren könnten“, sagte König. „Für uns war es das erste Spiel in einer uns noch unbekannten Liga, da wollten wir zunächst mal gucken, wo wir stehen. Der Sieg tut natürlich gut – und jetzt wollen wir am Sonntag nachlegen.“ Erneut auswärts, dann bei der SG WMA Nordsaar, der Spielgemeinschaft aus St. Wendel, Marpingen und Alsweiler.

 

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