Regionalliga | Peter H. Eisenhuth | 06.07.2021

Ein Trainingsgast ist unerwünscht

Mit nur zwei Dritteln seines Kaders hat der TSV Schott die Vorbereitung auf die neue Regionalligasaison aufgenommen. Zwei Positionen sind noch unbesetzt, die Suche gestaltet sich kompliziert.
Seit Montagabend ist Fußball-Regionalligist TSV Schott Mainz wieder im Training.
Seit Montagabend ist Fußball-Regionalligist TSV Schott Mainz wieder im Training. | Peter H. Eisenhuth

Mainz. Auf der einen Seite steht: die Freude, zu Beginn der Saisonvorbereitung nicht nur den allergrößten Teil des bisherigen Personals, sondern auch drei Neuzugänge im Kader zu wissen, deren dritter erst am Nachmittag unterschrieben hatte (→Trainingsauftakt mit drei Neuzugängen). Auf der anderen Seite regt sich: die Befürchtung, neben einigen Akteuren, die in den nächsten Tagen vorspielen wollen, auch einen unerwünschten Trainingsgast namens Schlendrian mitzuschleppen.

Sascha Meeth verhehlt beim Trainingsauftakt des TSV Schott Mainz am Montagabend nicht seine Irritation über die verhältnismäßig kleine Gruppe, die sich zum ersten Treffen nach der Sommerpause eingefunden hatte. „Dass bei einer ersten Einheit neun Leute fehlen, habe ich noch nie erlebt“, sagt der Trainer angesichts der Tatsache, dass nur 18 von 27 Kadermitgliedern anwesend sind. Jede einzelne Entschuldigung sei für sich genommen nachvollziehbar, „aber wenn nach und nach so viele Absagen eingehen, ist das ärgerlich“.

Niemand dürfe meinen, die letzten Trainingswochen der vorigen Saison, als der Verbleib in der Regionalliga Südwest gesichert war und Meeth zwecks aktiver Regeneration jeweils nur mit der Hälfte des Personals trainiert und einige angeschlagene Akteure komplett freigestellt hatte, seien der Maßstab für die Zeit bis zum Saisonauftakt Mitte August. Im Gegenteil: „Wir müssen den Schalter ganz schnell umlegen und wieder die Gier und Giftigkeit herstellen, die uns starkgemacht hat.“

Mehr Gastspieler als üblich

Insgesamt fünf Wochen haben Trainerteam und Mannschaft dafür Zeit. Nach einem zweiwöchigen Block mit einem Testspiel am Samstag in Morbach gegen Eintracht Trier und mindestens zwei Partien beim Waldalgesheimer Rhein-Nahe-Liga-Turnier, gibt Meeth eine Woche frei. Danach folgen drei weitere Wochen, in denen möglichst auch die noch zu findenden Zugänge – ein Sechser, der auch Innenverteidiger spielen kann, und ein Außenstürmer, der auch im Angriffszentrum zurechtkommt – dabei sein sollen.

Die Suche nach den passenden Leuten gestalte sich nicht einfach, sagt Meeth. Auf dem Markt befänden sich kaum Spieler mit dem passenden Profil und Oberligaerfahrung, denen auch zuzutrauen sei, sich in der Regionalliga zu behaupten. Andere wiederum wollten sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht festlegen, sondern pokerten in der Hoffnung, bei einem besser betuchten oder höherklassigen Klub unterzukommen.

Zudem hatten ambitionierte Kicker wegen der im November abgebrochenen Saison keine Gelegenheit, sich zu zeigen. Mehr noch: Ihnen fehlen rund sieben Monate Training – ein Rückstand, der sich nicht von heute auf morgen aufholen lässt. „Wir werden deshalb vermutlich deutlich mehr Gastspieler als üblich im Training haben“, kündigt Meeth an.

Es sei denn, schon die ersten Interessenten hinterlassen einen, nun ja, bleibenden Eindruck.

 

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