Regionalliga | Peter H. Eisenhuth | 30.09.25

Neue Eskalationsstufe

Zum sechsten Mal in dieser Saison geht der TSV Schott nur zu zehnt vom Platz. Beim 0:2 in Homburg sieht nicht nur Dominik Ahlbach die Ampelkarte, sondern Trainer Samuel Horozovic Rot.
Muss mindestens einmal aussetzen: Samuel Horozovic.
Muss mindestens einmal aussetzen: Samuel Horozovic. | Eva Willwacher

Homburg. Kaum sah es danach aus, als habe der TSV Schott die Phase hinter sich gelassen, in der pro Spiel ein Akteur die Gelb-Rote Karte sieht, hat der Regionalligist eine neue Eskalationsstufe erreicht: In der Partie beim FC Homburg am Dienstagabend sah zunächst Dominik Ahlbach seine zweite Ampelkarte in dieser Saison (52.). Und drei Minuten später musste Samuel Horozovic seinen Platz vor der Trainerbank räumen.

Nach einer Diskussion mit Schiedsrichter Felix Ebert hatte er eine Wasserflasche auf den Boden gepfeffert („aber niemanden beleidigt“) – dafür gab’s Rot.

Die zweite Verwarnung gegen seinen Innenverteidiger sei eine Fehlentscheidung gewesen. „Dome hat seinen Gegenspieler überhaupt nicht getroffen“, sagte Horozovic. Eine vernünftige Kommunikation mit dem Referee über diesen Sachverhalt sei nicht möglich gewesen, „dafür war er zu arrogant“. Und überhaupt: „Das Schiedsrichterteam war sich ja nicht mal einig, wer das angebliche Foul begangen haben soll. Es hat einige Zeit gebraucht, bis sie einen Schuldigen ausgemacht hatten.“

Erneut ein Standardtor

In Unterzahl wiederholte sich beinahe, was den Schottlern am fünften Spieltag beim FSV Frankfurt gelungen war: Die Mannschaft drehte auf, drückte, war dem Gegner überlegen, kam zu Torchancen. Anders als am Bornheimer Hang reichte es diesmal nicht zum Ausgleich. „Die Homburger Fans hinter mir haben ihre Mannschaft ausgepfiffen, so unzufrieden waren sie“, berichtete der Schott-Trainer. „Aber als wir gegen Ende komplett aufgemacht haben, fiel per Konter das 0:2.“

Den ersten Gegentreffer steckten die Mainzer in der elften Minute mal wieder nach einem Standard, in diesem Fall nach einer Ecke ein. Ein Kopfball landete zunächst am Pfosten, Oliver Kovacic stand aber gut genug, um den Abpraller zu verwerten. Gut gemacht oder schlecht verteidigt? „Ich muss es mir noch mal anschauen, aber bei Gegentoren nach Standards hat man eigentlich nie gut verteidigt.“

Mit Vollgas gegen SGS

Danach sei seine Mannschaft schon bis zum Ende der ersten Halbzeit mehr am Ball gewesen als die Homburger. „Wirklich bis vors Tor sind wir aber nicht gekommen.“ Das schafften sie erst in Unterzahl.

Wie viele Rückschläge seine Mannschaft wegstecken könne, ohne zu resignieren? „Viele“, sagte Horozovic, „ich schätze sie als sehr widerstandfähig ein. Am Samstag gegen Großaspach heißt es alles oder nichts, wir werden mit Vollgas auf den Dreier gehen und die Wut im Bauch rauslassen.“ Er selbst wird dann allerdings bestenfalls auf der Tribüne sitzen dürfen.

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