JBBL | Peter H. Eisenhuth | 05.12.15 Ohne Sheriff wird jedes Spiel schwierig SG RheinHessen muss in der JBBL ihre Halbzeitbilanz von nur einem Sieg aus fünf Spielen dringend aufbessern. Zum Rückrundenauftakt kommt am Sonntag Eintracht Frankfurt ins Theresianum. Auch in der Regionalliga bekam Janik Sheriff zu Saisonbeginn Einsatzzeit. Der dortige Kader kann den Ausfall des Talentes verkraften, das JBBL-Team kann es bislang nicht. | Eva Willwacher Mainz. Eine knappe Angelegenheit war es, als die SG RheinHessen zum ersten Spieltag der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) bei Eintracht Frankfurt/Skyliners antrat. Nach einigem Hin und Her gaben am Ende vier Punkte den Ausschlag; die Gastgeber setzten sich mit 77:73 durch. Die Niederlage änderte nichts daran, dass die Spielgemeinschaft von ASC Mainz und BC Wiesbaden als einer der Favoriten der Gruppe Mitte auf den Einzug in die Play-offs galt. Auch der viele Jahre im Theresianum als Trainer tätige Wolfgang Ortmann, der das Team im Vorjahr erstmals in die Meisterrunde geführt und mit seinen JBBL-Prognosen nie danebengelegen hatte, war der Auffassung, die RheinHessen seien mit den Frankfurtern das stärkste Team der Staffel. Für diese Einschätzung bedurfte es nicht der 46:100-Klatsche, die er mit seiner neuen Mannschaft, dem Nachwuchs der Würzburger Akademie in Mainz kassierte. Zu optimistische Einschätzung Das war am zweiten Spieltag, und auch wenn sich der Gegner noch auf der Suche nach Konkurrenzfähigkeit befand, weckte der Auftritt der SG doch die Hoffnung, den Erwartungen gerecht werden zu können. Nach der Hinrunde allerdings ergibt sich ein ganz anderes Bild: Der Sieg über die Würzburger blieb der einzige. Es folgten Niederlagen in Nürnberg (65:82), gegen die Regnitztal Baskets aus Bamberg (63:80) und beim TV Langen (66:75). Die Play-offs sind weit weg, den RheinHessen droht der Gang in die Abstiegsrunde. Und zum Auftakt der Rückrunde droht am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt in eigener Halle der nächste Misserfolg (Beginn: 12 Uhr). Das Problem, das die Mannschaft seit drei Spieltagen mit sich herumschleppt, ist der verletzungsbedingte Ausfall von Janik Sheriff. Die zu Saisonbeginn geäußerte Einschätzung von Trainers Anish Sharda, Sheriff sei zwar der Kopf der Mannschaft, er wolle aber alle anderen Akteure genauso ins Spiel einbeziehen, war offensichtlich etwas zu optimistisch. Tatsächlich scheint das Team ohne den auch zum ASC-Regionalligakader gehörenden Flügelspieler überfordert. Mehr Verantwortung übernehmen „Die Mannschaft ist nicht von Janik abhängig, aber er macht den Unterschied aus“, sagt Alexander Heidbrink, der Sportliche Leiter des ASC. „Natürlich stünde das Team anders da, wenn er in allen Spielen dabeigewesen wäre, er ist schließlich einer der spielstärksten Jungs der gesamten JBBL.“ Aber in einer solchen Situation müssten die anderen Spieler lernen, mehr Verantwortung zu übernehmen, um den Ausfall ihres Topmannes zu kompensieren. Dabei setzt Heidbrink auch auf die Eigenverantwortung der Akteure. Die U16-Bundesliga stelle für den Nachwuchs eine riesen Chance dar, „aber sie müssen auch bereit sein, diese Chance zu nutzen. Wir investieren nur für sie in die JBBL, nicht für Janik, da er unter normalen Umständen nach der Jugend nicht mehr bei uns spielen wird, sondern in der Ersten Liga. Aber im Kader stehen einige Jungs, die später auch in der Ersten Regionalliga spielen können. Sie müssen beweisen, dass sie sich wirklich weiterentwickeln wollen“. Und sie müssen in der Rückrunde dringend punkten. „Deutscher Meister werden wir sowieso nicht, deshalb ist es nicht schlimm, wenn wir in der Gruppe nicht vorne stehen“, hatte Sharda nach der Heimniederlage gegen die Regnitztal Baskets gesagt. „Wichtig ist, dass wir nicht im nächsten Sommer in die Qualifikation müssen.“ Daran haben der Coach und seine Mannschaft in den nächsten Wochen zu arbeiten. Mehr aktuellen Sport aus Mainz lesen Sie hier. Alle Artikel von Basketball