Zweite Bundesliga | Gert Adolphi | 04.03.2022

Professionalisierung hat schon begonnen

Der FSV Mainz 05 hat als einziger Tischtennis-Zweitligist eine Lizenz für die Erste Liga beantragt. Mit einem Sieg in Neckarsulm könnte die Mannschaft eine zweite Bedingung abhaken.
05-Trainer Tomasz Kasica (l., mit Luka Mladenovic) will nicht als Tabellenzweiter, sondern als Meister aufsteigen.
05-Trainer Tomasz Kasica (l., mit Luka Mladenovic) will nicht als Tabellenzweiter, sondern als Meister aufsteigen. | Bernd Eßling

Mainz. In dieser Woche hat die TTBL, das Pendant der DFL im Tischtennis, bekanntgegeben, dass neben den zwölf derzeitigen Bundesligisten lediglich der FSV Mainz 05 eine Lizenz für die nächste Saison beantragt hat. Eine Voraussetzung für den Aufstieg des Zweitliga-Spitzenreiters ist damit gegeben.

Kann der Verein jetzt seine Wirtschaftlichkeit nachweisen und andere Bedingungen erfüllen, muss die Mannschaft nur noch auf einem der beiden Aufstiegsplätze landen, um die erste Erstligazughörigkeit der 05-Tischtennisspieler in der Vereinsgeschichte perfekt zu machen. Die zweite Bedingung können die Mainzer womöglich am Sonntag abhaken: Gewinnen sie bei Schlusslicht SU Neckarsulm und verliert zur gleichen Zeit der TV Hilpoltstein sein Heimspiel gegen den TTC Jülich, fielen sie bis Saisonende schlechtestenfalls noch auf den dritten Tabellenplatz zurück.

„Neckarsulm hat gegen Bad Hamm gar nicht so schlecht gespielt“, sagt 05-Trainer Tomasz Kasica. „Aber wir gehen als klarer Favorit in die Partie und wollen auch gewinnen.“

Anreise am Vortag

Als einziger Akteur aus dem Quartett der Gastgeber weist Andrey Semenov, die Nummer drei, eine ausgeglichene Bilanz auf. Julian Mohr, Qui Liang und Josef Braun stehen hingegen deutlich im Minus. Allerdings sind die Mainzer bislang auswärts nicht so souverän aufgetreten wie zu Hause; sechs ihrer acht Minuspunkte kassierten sie in fremden Hallen.

Doch Kasica hat darauf reagiert. Seit einiger Zeit reist die Mannschaft bereits einen Tag früher an und absolviert ihr Abschlusstraining im gegnerischen Spiellokal. „Das gehört auch ein Stück weit zur Professionalisierung“, erläutert der Trainer. „Das machen alle Bundesligisten so, also mussten wir diesen Schritt ebenfalls gehen.“ Seit dieser Umstellung laufe es deutlich besser.

Nach Hilpoltstein wollen die Mainzer gar nicht schielen und sich auch nicht nur mit dem zweiten Platz begnügen. „Wir haben alle Karten in der Hand und wollen unbedingt Meister werden“, sagt Kasica. „Und unabhängig von den anderen Spielen sollten wir uns auf uns konzentrieren.“ Seine Spieler müsse er für die Konsequenz loben, mit der sie das Unternehmen Aufstieg durchzögen – in dem die Entscheidung über die Meisterschaft möglicherweise erst am letzten Spieltag im Duell mit beim Tabellenzweiten Borussia Dortmund fällt.

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