Oberliga | Guido Steinacker | 25.11.2022

Diesmal geht es nicht um den Aufstieg

Das zweite der drei rheinhessischen Derbys in Serie bestreiten die Sportfreunde Budenheim bei der SG Saulheim. Ein Spitzenduell der Handball-Oberliga wie über viele Jahre hinweg ist die Begegnung diesmal nicht. Die Gastgeber sind als Tabellenzwölfter weit von ihrer früheren Stärke entfernt.
In das jüngste Gastspiel in Saulheim gingen Manuel Kühn und die Sportfreunde Budenheim am ersten Spieltag der später abgebrochenen Saison 2019/20 nicht favorisiiert und unterlagen tasächlich mit 24:28. Diesmal ist die Ausgangslage anders.
In das jüngste Gastspiel in Saulheim gingen Manuel Kühn und die Sportfreunde Budenheim am ersten Spieltag der später abgebrochenen Saison 2019/20 nicht favorisiiert und unterlagen tasächlich mit 24:28. Diesmal ist die Ausgangslage anders. | Bernd Eßling

Budenheim. Einstmals waren es Derbys in der Oberliga der Männer, bei denen es nicht nur um die Rangfolge im rheinhessischen Handball, sondern um die Tabellenspitze ging. Davon ist die SG Saulheim, bei der die Sportfreunde Budenheim am Samstagabend (19 Uhr) antreten, in dieser Saison weit entfernt. „Dass wir der Favorit sind, ist klar“, erkennt Sportfreunde-Trainer Volker Schuster daher die Ausgangslage vor dem Spiel beim Tabellenzwölften an. „Aber die Saulheimer sind dennoch gefährlich.“

Erst zwei Siege weist die Mannschaft von Leo Vuletic auf, der jüngste ist auch schon einige Wochen her. Viele der bereits sechs Niederlagen, besonders gegen den SV 64 Zweibrücken (25:28), fielen aber recht knapp aus. Das Gastspiel von Lukas Nagel, der seine Wartezeit auf seine Auslandsfahrt bei der SG verbrachte, war nach vier Einsätzen wieder beendet und auch eher ein Zechen einer gewissen Hilflosigkeit der Saulheimer, auf der Suche nach den nötigen Punkten gegen das Versinken in den Abstiegskampf.

In den jüngsten Wochen stabiler

Für Schuster weist der Kader der Gastgeber auch ohne seinen langjährigen Rückraumschützen unverändert viel Qualität auf, „gerade in den jüngsten Wochen wirkten die Saulheimer stabiler“, hat der Budenheimer Coach analysierr. Darren Weber und Mathias Konrad seien „immer noch eine Klasse für sich“ in der Oberliga, zusammen mit Christopher Klee organisieren sie den Rückraum ihres Teams. Außerdem erwartet Schuster beim Gegner eine besondere Motivation, sich reinzuhängen in dieses Spiel, um sich noch einmal wie zu den guten alten Zeiten zu fühlen, als es um die Tabellenspitze ging.

Sorgen um seine Mannschaft muss Schuster sich freilich nicht machen, „auch wir können nach den vergangenen Spielen mit Selbstbewusstsein an das Spiel herangehen. Aber wenn wir glauben, es läuft von alleine, wird das nicht reichen.“ Die Vorteile, die den Budenheimern den Sieg bringen sollten, sind das bessere Tempospiel und selbst wenn es lange eng sein sollte, die bessere Breite des Kaders. Kreisläufer Eike Rigterink, der im vorigen Derby beim TV Nieder-Olm zuschauen musste, nachdem er mit einem Fuß umgeknickt war, fällt möglicherweise ein weiteres Mal aus. Ein paar gesundheitlich Angeschlagene gibt es wie fast überall auch bei den Budenheimern, aber die Bank wird am Samstag voll besetzt sein, ist sich Schuster sicher.

Alle Artikel von Handball