„Oben spielt es sich gemütlicher“
Mainz. Revanchegelüste hegt Felix Schmidt-Arndt vor dem Zweitligaspiel am Sonntag (13 Uhr) gegen Hertha BSC Berlin nicht. Gewinnen will der Trainer des FSV Mainz 05 dennoch, mindestens aber einen Punkt behalten. „Ich sehe das nicht als offene Rechnung an“, sagt er mit Blick auf die 3:6-Hinrundenniederlage, auf die ausschließlich Siege folgten.
In Tom Jarvis und John Oyebode fehlten den 05ern damals gleich zwei Spieler, zurechtrücken müssen sie deshalb gar nichts, zumal es angesichts vergebener Matchbälle von Albert Vilardell und in einem Doppel trotz der enormen Schwächung fast zu einem Unentschieden gereicht hätte.
Schmidt-Arndt will den Gegner aber weder am damaligen Ergebnis noch an dessen viertletztem Platz messen. Der Berliner Spitzenspieler Cristian Pletea sei bislang unter seinen Möglichkeiten geblieben, Krisztian Nagy, die Nummer zwei, sei ein Hopp-oder-top-Spieler, Torben Wosik ist baden-württembergischer Meister geworden. „Die Berliner haben mehr Potenzial, als sie bisher abgerufen haben“, sagt Schmidt-Arndt. „Sie werden im weiteren Saisonverlauf noch ein anderes Gesicht zeigen.“
Willeke als fünfter Mann dabei
Dank ihrer fünf Siege hintereinander haben sich die 05er als Vierter im oberen Tabellenbereich festgesetzt, keine Mannschaft hat weniger Minuspunkte als sie. Dabei soll es nach dem Wunsch des Trainers bleiben. „Wir wollen das nicht abreißen lassen. Oben spielt es sich gemütlicher als unten.“
Neben seinen vier Stammkräften nimmt er am Sonntag auch Johannes Willeke in den Kader. Zum einen trägt er damit den Reisestrapazen seiner international tätigen Akteure Rechnung – Jarvis war bei den englischen Meisterschaften im Einsatz, Vilardell bestritt mit der spanischen Nationalmannschaft ein Qualifikationsspiel zur Europameisterschaft – und möchte reagieren können, wenn einer signalisiert, ausgepowert zu sein.
Zum anderen will Schmidt-Arndt auch in den weiteren Heimspielen fünf Spieler aufbieten, wahlweise Willeke oder Ole Kaspers, um die Talente an die Erste Mannschaft heranzuführen. „Wir gucken mal, wo sich Chancen für die Jungen auftun.“ Jarvis und Kirill Fadeev, die Spieler des vorderen Paarkreuzes, sind allerdings gesetzt, rotieren will der Coach nur auf den hinteren Positionen oder im Doppel.