Oberliga | Guido Steinacker | 14.02.16

Auswärts und zu Hause bleiben zwei getrennte Welten

Der erhoffte Landgewinn am Tabellenende der Handball-Oberliga ist dem TV Nieder-Olm nicht geglückt. Beim Tabellennachbarn HSG Kastellaun/Simmern, den die Mannschaft in eigener Halle noch besiegt hatte, verpasste der Vorletzte den erhofften Platztausch mit den Gastgebern beim 16:28 (6:14) deutlich.
Wenig Positives gibt es vom Auftritt des TV Nieder-Olm bei der HSG Kastellaun/Simmern zu berichten. Manuel Frommanns vier Treffer in der zweiten Halbzeit waren bereits die Topscorerleistung des TVN in dieser Partie.
Wenig Positives gibt es vom Auftritt des TV Nieder-Olm bei der HSG Kastellaun/Simmern zu berichten. Manuel Frommanns vier Treffer in der zweiten Halbzeit waren bereits die Topscorerleistung des TVN in dieser Partie. | Bernd Eßling

Simmern. Sicher trifft es zu, was Markus Herberg zum Schutze seiner Mannschaft über den jüngsten Gegner sagt. „Sie gehören mit ihrer Kaderqualität nicht in diese Tabellenregion, sie besitzen mit den besten Torwart und mit Petar Bubalo den besten Halbrechten der Liga“, findet der Trainer des TV Nieder-Olm nach der 16:28 (6:14)-Auswärtsniederlage lobende Worte über die HSG Kastellaun/Simmern. In der Hinrunde hatte seine Mannschaft diesen Gegner in eigener Halle noch ebenso geschlagen wie – Qualität hin oder her – es bisher elf andere Oberligisten gegen den Neuling geschafft haben.

Deshalb war es in Simmern ja ein Duell vonTabellennachbarn, in dem die Nieder-Olmer endlich die ersten Auswärtspunkte holen wollten, mit dem praktischen Nebeneffekt, dass sie dadurch auch gleich einen Platz gutgemacht hätten.

Untauglich für dieses Ziel war vor allem die Offensivleistung vor der Pause. „Wir sind keine Mannschaft, die es schafft, 30-mal in einer Halbzeit aufs Tor zu werfen, daher müssen wir unsere Chancen gut nutzen“, betont Herberg. Aber genau damit war es nichts in Simmern. Besonders viel ging diesmal von den Außenpositionen daneben. Aber auch das Anrennen der Deckungslücken der HSG fiel dem TVN besonders in den schwachen letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit enorm schwer.

Auch in der zweiten Halbzeit geht am Ende nichts mehr

Nach dem beiderseitig zähen Beginn (1:1, 6.) blieben die Nieder-Olmer noch bis zum 3:5 einigermaßen auf Augenhöhe. Vom 4:7 bis zum 4:13 lief dann aber gar nichts mehr. Nach dem Seitenwechsel hielt Herbergs Mannschaft den Abstand bis zum 14:22 wenigstens konstant, ehe auch in der zweiten Halbzeit die finalen zehn Minuten den Bach hinuntergingen (15:28).

Die Nieder-Olmer ließen sich von der robusten Defensive des Aufsteigers allzu stark den Mut nehmen. Christian Gettert etwa wurde zweimal schwer in die Zange genommen und musste dabei kräftig einstecken. Mehr Erfolg hatte Manuel Frommann, der seine vier Tore allesamt nach der Pause durch entschlossene Aktionen erzielte und somit für den offensiven Lichtblick des Tages sorgte, wo sonst viel Dunkel war.

„Es bleibt ganz offenbar bei dem starken Unterschied zwischen Auswärts- und Heimspielen“, musste Herberg nach dem ersten Auswärtsauftritt der Rückrunde bei einem zu Hause noch besiegten Gegner feststellen. An dieser krassen Trennung dürfte sich auch in den kommenden Wochen kaum etwas ändern, da in den nächsten Heimspielen deutlich schwächere Gegner anstehen als bei den Auswärtsaufgaben.

TV Nieder-Olm: Zickgraf (1.-45.), Puschmann - Frommann, Schunath (je 4), Stumps (3/1), Gettert (2), Berkessel, Kukula, Medler (je 1), Kämmerer, Kraus, Ranzenberger, Wamser.

Alle Artikel von Handball