red | 12.08.14

Nur wer früh ausschied wurde nicht nass

Beim Ebersheimer Reitturnier hielten die Wolken, wie es zu befürchten war, nicht lange genug dicht. Im strömenden Regen holte Katharina Wolf (JFR Selztal) sich im M*-Springen den dritten Platz. Simone Becker siegte erneut in der S*-Dressur.
Katharina Wolf musste im strömenden Regen auf Concar um den Sieg im Ebersheimer M*-Springen kämpfen und landete immerhin auf Platz drei.
Katharina Wolf musste im strömenden Regen auf Concar um den Sieg im Ebersheimer M*-Springen kämpfen und landete immerhin auf Platz drei. | Eva Schaab

Ebersheim. Vielleicht war Heinz-Jürgen Singer ein bisschen erleichtert, dass er die Siegerrunde im Abschluss-Springen seines Heimturniers verpasste. Der Reiter vom gastgebenden RFV Mainz-Ebersheim war als fünfter Starter am Sonntagnachmittag gerade im Parcours des M-Springens unterwegs, als – lange befürchtet und doch ausgeblieben – die ersten dicken Regentropfen über dem Reitplatz niedergingen. Singer und sein selbst gezogener Edelbert S hatten allen Grund, sich Hoffnungen auf eine Teilnahme am entscheidenden Umlauf zu machen, konnten sie doch zuvor das Punktespringen der Klasse L schon für sich entscheiden. Auch im M*-Springen blieb Edelbert S fehlerfrei, das Ebersheimer Publikum jubelte schon und feierte seinen Reiter. Doch dieses Mal war Singer zu langsam – ein Zeitstrafpunkt kam auf sein Konto und beendete die Prüfung für ihn.

Im strömenden Regen ritten dann vier andere um den Sieg – gleich als erste Reiterin legte Silke Jahr (RFZV Ellerbachtal) mit Ceridween die Marke vor, die keiner mehr knacken konnte. Der Pfälzerin Anna-Katrin Lüke, die samstags das M-Springen gewonnen hatte, gelang die zweite Nullrunde und damit Platz zwei vor Katharina Wolf (JFR Selztal). Die ehemalige rheinhessische Kaderreiterin hatte mit Conar ausgerechnet am letzten Sprung Pech, als die Stange des Schlussoxers noch in den Sand fiel – Platz drei war trotzdem ihre bisher beste Platzierung in einem mittelschweren Springen.

Simone Becker siegt einmal mehr in der S*-Dressur

Die höchste Dressur, ein Prix St. Georges auf S*-Niveau, ging wie schon so oft in den Vorjahren an Simone Becker für die Gastgeber. Die Ausbilderin, die nicht nur in Lehrgängen ihr Wissen an den Nachwuchs weitergibt, sondern auch selbst als Richterin aktiv ist, hatte im Sattel ihrer Erfolgsstute Freixenet Noir als viertletzte Starterin den Regenguss nur knapp verpasst und wurde dann aber doch während der Ehrenrunde nass. Mit 784 Punkten verdrängte sie die Mannheimer Julia Beckfeld, die lange geführt hatte und 777,5 Punkte bekam, noch auf Platz zwei. Dafür hatte Beckfeld die zweithöchste Dressur, die M**-Prüfung, mit an den Neckar genommen, für die Landeshauptstadt am Rhein konnte sich Jeanette Gebhard (PSV Mainz-Bretzenheim) mit Rhytmic de Luxe In der M*-Dressur Rang zwei sichern.

Eine L-Dressur gewann mit Alisha Zimmer eine Reiterin, die man lange nicht im Viereck gesehen hatte. Die mittlerweile 17-Jährige war mit ihrer Scheckstute Angel lange Zeit das Maß der Dinge im rheinland-pfälzischen Ponydressursport und nahm an nationalen Championaten teil. Nach dem Umstieg aufs Großpferd wurde es ruhiger um die Reiterin vom RFV Laubenheimer Hof, doch im Sattel der schicken Fuchsstute Würde konnte sie ihrer beachtlichen Erfolgssammlung nun wieder einmal eine goldene Schleife hinzufügen. Eva Schaab

Die Autorin ist Redakteurin des „Pferdesport Journal“.

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